April 2019 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Boris Pfeiffer:
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Titel: Dunkelfeld Nadja Zeughoff, Bd. 1:2 |
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7.
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Originaltitel:
Originaltitel |
Erscheinungsland
Original: A |
Erscheinungsjahr
Original: 2016 |
Der Berliner Graphiti-Verlag rettet zwar in erster Linie Kinderbücher, die sonst aus dem Buchhandel verschwunden wären, ab und zu erscheinen aber auch Bücher für erwachsene Leser. Im April 2019 erschienen beispielsweise die Paperback-Neuausgaben der beiden Bände der Dunkel-Krimireihe von Boris Pfeiffer. Im Mittelpunkt der Krimis stehen die Berliner Hauptkommissarin Nadja Zeughoff und ihr Team.
In diesem ersten Band wird die Hauptkommissarin aus ihrem Wochenende zu einem Mordfall nach Berlin Schöneberg gerufen.
Bei dem Toten handelt es sich um ihren Kollegen Kommissar Ralf Kramer. Er ist erschossen und brutal zugerichtet in seiner Wohnung aufgefunden worden.
Aber was zunächst wie ein Rachemord aussieht, stellt sich nach und nach als eiskalt geplante Tat heraus.
Aber das ist erst der Anfang und Nadja Zeughoff gerät immer tiefer in ein undurchsichtiges Intrigenspiel ...
Vom Verlag empfohlen für Leser ab 16 Jahren.
Neuausgabe des im Oktober 2016 erstmals erschienenen Taschenbuches
Überarbeitete Neuausgabe
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Paperback
Außerdem ist in dieser Reihe erschienen:
Band 2:
Dunkelhaus (OA 09/17, NA 04/19)
Aktualisierung März 2021:
Der Graphiti-Verlag hat seinen Betrieb eingestellt, die Webseite ist ebenfalls nicht mehr erreichbar. Da das Buch als Book on Demand angeboten wurde (erst bei der Bestellung gedruckt) und auch beim BOD aus dem Sortiment entfernt wurde, ist es derzeit (ebenso wie Band 2) nicht mehr erhältlich.
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Graphiti Paperback ca. 270 Seiten ISBN 978-3-95999-036-3 Preis: 11,99 € (D) 12,40 € (A) 24,90 SFr. (CH)
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Auch erhältlich als: ebook (03/2019) (epub, ca. 550 kB) ISBN 978-3-95999-037-0 Preis: 8,99 € (D) – 9,30 € (A) 10,90 sFr (CH) |
Direkt beim Verlag bestellen:
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Unsere Meinung: So sehr uns die Kinder- und Jugendromane dieses Autoren bisher gefallen haben, so deutlich müssen wir leider sagen, daß dieser Kriminalroman absolut nicht unser Fall war. Zum einen war für uns viel zu viel Drumherum statt wirklich spannender Krimihandlung und Ermittlungsarbeit. Der Autor scheint hier, wie das Mordopfer "gerne über Poilzeitheorie zu reden" - sicherlich ist es ganz interessant, etwas über Kriminalstatistiken und Dunkelfeld-Theorien oder die sozialen Komponenten der Kriminalität zu lesen - aber bei einem Krimi liegt die Betonung für uns dabei auf "etwas" und nicht über Seiten hinweg. Zum anderen - auch wenn es heute modern ist - nervt uns besonders das allseits beliebte dramatische, möglichst traumatisch verkorkste, Privatleben der Kommissare, von dem der Autor dem Leser auch in diesem Roman ausführlichst zu erzählen weiß. Beides hat für uns den eigentlichen Fall zu einem unwichtigen Teil des Buches verkümmern lassen, der im Hintergrund so ein bißchen abgefackelt wurde. Noch nerviger finden wir es allerdings, wenn der Autor seine Ermittler offensichtliche Dinge übersehen läßt, die jedem TV-Krimi-Gucker und Krimileser sofort aufgefallen wären und auch die entsprechenden Fragen ungestellt läßt, so daß die Polizei erstmal schön in die falsche Richtung oder ganz kopflos ermitteln kann. Zudem werden Zeugen und Verdächtige beispielsweise mal eben nicht mit Fotos konfrontiert, die den Fall im Handumdrehen gelöst hätten. Auch daß eine Polizistin sich ohne Begleitung aufmacht, außerhalb des Reviers Verdächtige zu verhören (oder Zeugenaussagen aufzunehmen) geht gegen jede Krimierfahrung - ob das überhaupt rechtskräftig sein kann, lassen wir dabei mal ganz unbeachtet. Glücklicherweise gibt es neben den Unmengen an Polizeitheorie und ausführlichem Privatlebenmiterleben und -erleiden auch ein belebendes Element: Der einzig wahre Fiesling dieser Geschichte ist ein Sensationsreporter, denn Journalismus kann man das, was er tut, wirklich nicht nennen. Endlich, nach knapp 250 Seitem Roman geschieht, was bisher geflissentlich übersehen wurde und wird der Fall gelöst. Zwar konnte der Leser die letztendlichen Täter und Motive nicht komplett vorhersehen, aber in welche Richtung es gehen würde, dürfte vielen Lesern schon deutlich vor den Ermittlern klar sein. Die genaue Auflösung fanden wir dann doch etwas sehr konstruiert. Insgesamt hatte dieser Krimi für uns zu viele zu langatmige und ausführliche Polizeitheorieausführungen, zu viel Privatleben und zu wenig Krimi. Wie bereits am Anfang geschrieben: leider nicht unser Fall. |