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Januar 2019		Autor/Herausgeber/Reihe: Paul D. Bartsch:						Titel: Das Wasser am Hals Zwanzig Sätze über die Trägheit
3.
Originaltitel: Originaltitel								Erscheinungsland  Original: D		Erscheinungsjahr  Original: 2007
Karl-Georg Ammer, Mittdreißiger, promovierter Literaturwissenschaftler und Lektor eines renommierten Verlages, ist nicht unbedingt ein Kämpfer vor dem Herrn. Doch mit diesem Gegner nimmt er es spielend auf: einem unverlangt beim Verlag eingegangenen Manuskript, das es mit einem geschliffenen Gutachten aus seiner heilen Welt zu schaffen gilt. Doch so heil, wie sie ihm scheint, ist die Welt von Karl nicht, der im Frühling 1989 allein im Haus in den Auenwiesen an seiner Schreibmaschine sitzt, nichts ahnend von all den Geschehnissen um ihn herum, die geeignet sind, sein Leben aus den Fugen geraten lassen. Und der Erzähler – so allwissend wie hilflos – schaut Karl im selbstironischen Bewusstsein für die kleine Tragik des Helden über die Schulter und ins bange Herz ...     Neuausgabe								Paperback mit Klappenumschlag
mitteldeutscher verlag Paperback ca. 160 Seiten ISBN 978-3-96311-137-2 Preis: 12,00 € (D) - 12,40 € (A) 16,90 SFr (CH)								Direkt beim Verlag bestellen:
Unsere Meinung: Dies ist absolut kein Buch für träge Leser. Interessanter als die Geschichte(n), in denen im Grunde nicht allzuviel geschieht, ist die Art, wie der Autor schreibt, wie er Wörter und Begriffe formt und verformt. Inhaltlich stehen zwar nicht die Jugendstreiche des Knaben Karl, aber ein Karl steht schon im Mittelpunkt des einen Handlungsstrangs und seine Kindheit und Jugend wird auch in die Texte eingebaut. Karl ist zu Beginn der Geschichte 32 Jahre alt und hat die Aufgabe übernommen, das titelgebende Manuskript einer Automateneinstellerin zu lektorieren. Der Text springt zwischen den Ereignissen einer Flut, die das Leben des Karl in der Realzeit beeinflußt und dem Manuskripttext hin und her. In beiden Handlungsebenen, die von einem "Wir"-Erzähler (was zeitweise auch den Leser einschließt) umklammert werden, und der sich als gestaltlose Person in Karls Handlungsstrang bewegt, steht den Personen nicht unbedigt nur durch das reale Wasser selbiges am Hals, auch familiäre Umwälzungen sind in beiden Erzählsträngen im Fluß. Diese Umwälzungen und eine teilweise ironisch kommentierte gesellschaftliche Momentaufnahme des Alltags irgendwo in der damals real existierenden DDR bilden den Kern und das Rückgrat dieses Buches. Eingefügt in diese Geschicht(n) werden immer wieder (fiktive) Zitate rund um das Thema Trägheit - ob es genau zwanzig sind, haben wir allerdings nicht gezählt. Dies ist sicher kein Buch für Leser, die Wert auf eine Handlung mit Action und Spannungsbogen legen, aber wer Interesse an ungewöhnlichem Sprachfluß hat, wird sicher seinen Lesespaß an diesem Buch finden.

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