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Das waren Neue Harte ...
Hallo,
und los geht's mit dem ersten Neuen Harten für diesen Monat ...
Viel Spaß!
das
Bücherbar-Team
Juni 2018
Autor/Herausgeber/Reihe:
Michael Buselmeier (Hrsg.):
Titel:
Alles will für dich erglühen
Das Heidelberger Schloß in Texten und Bildern
1.
Originaltitel:
Originaltitel (Sammlung)
Erscheinungsland
Original: D
Erscheinungsjahr
Original: 2018
Die Schloßruine ist das zentrale Motiv des Heidelberg-Mythos. Jahrhundertelang war das Schloß politischer Mittelpunkt der Kurpfalz, galt den Dichtern als Symbol der Vergänglichkeit der Jugendschönheit und als Inbild der nationalen Erneuerung Deutschlands.
Diese Anthologie versammelt etwa siebzig Gedichte, Passagen aus Tagebüchern, Reiseberichte, Skizzen und Briefe vom Spätmittelalter bis in unsere Tage.
Versen von Oswald von Wolkenstein folgen Prosahymnen der Dichter des Sturm und Drang und Poeme der Romantiker, Texte von Goethe, Victor Hugo, Mari- anne Willemer, König Ludwig I. von Bayern, Kaiserin Elisabeth von Österreich, Karl Jaspers, Alfred Döblin und vieler anderer bis zu Ulla Hahn und Uwe Kolbe.
In den Beschreibungen aus sechs Jahr- hunderten wird die deutsche (Geistes-)Ge- schichte in all ihren Widersprüchen sicht- bar ...
Originalausgabe (Sammlung)
Hardcover/gebundenes Buch
Morio Buch Format ca. 13x20cm ca. 160 Seiten ISBN 3-945424-46-1
Preis: 18,00 € (D) - 18,50 € (A) 27,90 SFr (CH)
Direkt beim Verlag bestellen:
Unsere
Meinung:
Der Titel dieser Sammlung von Betrachtungen und Abbildungen zum Heidelberger Schloß im Laufe der Jahrhunderte (und vielfach wird hier noch von den Ruinen gesungen, geschrieben und gedichtet) ist der letzten Strophe des ebenfalls in diesem Buche enthaltenen längeren Gedichtes Auf dem Schloß zu Heidelberg (1814) von Max von Schenkendorf entnommen, das die Geschichte des Schloßes und seiner diversen Bewohner skizziert. Die Sammlung wird allerdings mit den Worten "Seit seiner Zerstörung ..." eingeleitet, mit denen die Betrachtungen von Carl Neumann zur Halbruine in aus dem Jahre 1914 beginnen (der jüngste Text stammt aus dem Jahr 2016). Wie viele andere Texte in diesem Band ist der (zitierte) Text nur wenige Absätze lang. Die meisten dieser Gedichte und Texte beschreiben entweder den Zustand der zerstörten Gemäuer, seine Geschichte oder sehr oft Erinnerungen und Eindrücke zu Besuchen in denselben, teilweise sind es auch recht nationalistische oder fremdenfeindliche Töne, die aus diesen Texten sprechen. Weit eindrucksvoller als die Texte fanden wir allerdings die diversen Abbildungen, die die Veränderungen des Schloßes im Laufe der Zeit vor Augen führen - und das in den verschidensten Stlrichtungen, von der einfachen schwarz-weiß-Skizze bis zum farbigen Gemälde. Das älteste Zeitzeugnis datiert dabei aus dem Jahre 1564 und ist dem 33-bändigen "bebilderten Sammelwerk" Thesaurus Picturarum (Der Bilderschatz) des Marcus zum Lamm entnommen. Eindrucksvoll sind auch das farbige Gemälde das den Hortus Palatinus und das Heidelberger Schloß um 1620 zeigt, die letzte Abbildung stammt aus einem Touristikprospekt von 1990. Manche der Texte beschäftigen sich dabei allerdings weniger mit dem Schloß als allgemein mit Heidelberg oder Heidelberger Sehenswürdigkeiten oder einem Trinklied zum Heidelbeger Faß. Bei zwei Texten handelt es sich gar um Lobegesänge auf den Herausgeber, die in diese Sammlung aufzunehmen eher nach Selbstbeweihräucherung klingt und uns nicht besonders gelungen scheint. Ebenfalls weniger gelungen fanden wir, daß es keine Einleitung zu diesem Buch gibt. Klar, Herr Buselmeier und andere Schloßbegeisterte brauchen das nicht, aber für die Leser, deren erste Begegnung mit dem Schloß dieses Buch sein könnte, wäre eine Einleitung mit einem geschichtlichen Überblick und der Frage zum Wiederaufbau doch hilfreich gewesen. Und da wir gerade beim Hilfreichen sind: Auch eine Übersetzung des Beitrages von Oswald von Wolkenstein wäre sicher für viele Leser hilfreich gewesen. Als letzten Kritikpunkt, der nicht so wichtig aber aber unpraktisch ist, wäre noch zu nennen, daß Verlag und Herausgeber das Inhaltsverzeichnis ans Ende des Buches gelegt haben. Erfreulich hingegen - und heute leider nicht mehr üblich - ist ein ausführliches Quellenverzeichnis, so daß der interessierte Leser problemlos die kompletten Originale finden und weiterlesen kann. Auf jeden Fall ist dies ein interessanter Streifzug durch die Geschichte des Schlosses, wobei uns mehr noch als die Texte die Abbildungen auf diese Zeitreise mitgenommen haben.
Neue Harte-Archiv – neu und interessant in diesen zwei Monaten
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