August 2016 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Marianne Cedervall: gelesen von Ursula Berlinghof
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Titel:
Mord auf der Insel Anki Karlsson, Bd. 1:?
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9.
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Originaltitel:
Av Skuggor Märkt |
Erscheinungsland
Original: S |
Erscheinungsjahr
Original: 2015 |
Es ist Herbst auf der schwedischen Insel Gotland. Die Bäume leuchten in den schönsten Farben und die goldenen Sonnen- strahlen wärmen die Bewohner des kleinen Dorfs Mullvald.
Anki Karlsson, eine rüstige Dame in den besten Jahren, ist mit ihren beiden Island-Pferden gerade erst hierher gezogen. End- lich hat sie einen Ort der Ruhe und des Friedens gefunden.
Doch kaum ist ihr gemütliches Häuschen eingerichtet, da häufen sich auch schon die Absonderlichkeiten. Erst randaliert jemand in der Kirche. Dann wird das Lieblingspferd der einflußreichsten Frau von Mullvald vergiftet. Und schließlich liegt auch noch eine Tote auf Ankis Gartenterrasse.
Da Anki nicht nur die "Neue" im Dorf ist, sondern unglücklicher- weise auch immer zur falschen Zeit am falschen Ort, fällt der Verdacht bald auf sie.
Und so beschließt die resolute Dame, die Ermittlungen selbst in die Hand zu nehmen ...
Aus dem Schwedischen übersetzt von Ulrike Brauns.
Die deutschsprachige Bucherstausgabe erscheint gleichzeitig als Pendo-Paperback.
Gekürzte Lesung
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5 Audio-CDs in Kartonfaltschachtel
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Direkt beim Verlag bestellen
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audio media Hörbuch, ca. 375 Minuten (6h 15min) 5 Audio-CDs ISBN 3-95639-156-X
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Preis: 16,99 tEur (D) 17,50 tEur (A) 25,90 SFr (CH) |
Beim onlineshop:
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Unsere
Meinung: Von Zeit zu Zeit hören wir skandinavische Krimis gern, sie haben meist etwas Spezielles, Ureigenes und überraschen oft mit unerwarteten Wendungen und Auflösungen. Das einzige was uns an diesem Roman überrascht hat, war das leider nichts davon auf dieses Hörbuch zutrifft, bei dem wir schon unsicher sind, ob wir mit Fug und Recht von einem Krimi schreiben können. Auch die eher gewöhnungsbedürftige, unterkühlte, monotone Vortragsweise hat bei uns erheblich zum Nicht-Krimi-Gefühl beigetragen. Natürlich erwarten wir keine sich überschlagende Action und spektakuläre Verbrechen, aber dieser Roman ist uns für einen Kriminalroman doch zu gemütlich ausgefallen. Dabei fängt es krimimäßig mit einer Prolog-Vorge- schichte an, zu der üblicherweise im Laufe des folgenden Romans ein Bogen geschlagen wird. Dies ge- schieht auch, aber es fällt kaum auf. Es geht unter in ausführlichen Regionalbeschreibungen und "das haben Sie über Reiten und Pferde noch nicht gewußt"-Auslassungen (die ihrerseits auch wieder mit der Motivation der Verbrechen zusammenhängen). Alles zieht sich leider langatmig hin, wirkt scherenschnitt- artig und stereotyp. Ja es gibt sogar eine sie-haßten-und-sie-liebten-sich-beinahe-Lovestory, Eifersucht und Fremdenfeindlichkeit. Die Hauptperson war uns auch nicht wirklich sympathisch, ja konnte sogar als hinterhältig und rachsüchtig gesehen werden. Ach ja, da waren auch noch die Sünden der Vergangenheit, die auch die Hauptperson über ihre Versäumnisse lamentieren lassen. Aber es scheint uns alles nebeneinanderher zu laufen, nichts hat uns wirklich gepackt, alles bleibt unwirklich und, ehrlich gesagt, auch weitgehend uninteressant. Auch die versprochene Miß-Marple-Ermittlung findet nicht wirklich statt, es ist eher ein Flickenteppich, bei dem hier und da ein neues Indiz auftaucht oder eine neue Vermutung geäußert wird. Es werden überdeutliche Spuren auf mögliche Verdächtige gelegt, aber eine richtige Überraschung bringt die Auflösung nicht. Und auch diese Auflösung ist, wie wir von Menschen erfahren haben, die sich mit Pferden auskennen, mehr als fraglich. Daß Pferde alkoholisierte Menschen tottrampeln, ist überhaupt nicht in ihrer Art. Wenn dies so wäre, hätte es bei all den Menschlein, die stockbe... durch die Gegend reiten, massenweise Tote geben müssen. Vielmehr ist dies eines der zwar beliebten aber unwahren Schauermärchen, was diesem Buch auch noch den letzten Reiz nimmt. Die Personen haben zwar Kerneigenschaften, bleiben ansonsten aber mehr oder weniger austauschbar, und man muß schon gut aufpassen, um am Ende zu wissen, welche von den ganzen Schattenfiguren der Täter war, wer wessen verschollene Mutter usw. Insgesamt ein netter Roman mit viel Kirche, viel Pferd, viel Region, etwas Hund, aber wenig Spannung, bei dem auch vom Vortrag her nicht der geringste Funke übergesprungen ist. |