Mai 2016 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Mario Giordano: gelesen von Philipp Moog |
Titel:
Tante Poldi und die Früchte des HerrnTante Poldi, Bd. 2:? |
2.
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Originaltitel:
Originaltitel
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Erscheinungsland
Original: DE |
Erscheinungsjahr
Original: 2016 |
Im März 2015 haben wir an dieser Stelle das erste von Philipp Moog gelesene Hörbuch nach einem Roman um die eigen- willige Tante Polli vorgestellt. Darin zog sie mit Hilfe ihres Neffen kurz nach ihrem sechzigsten Geburtstag von München nach Sizilien. Meerblick. Sonne. Ruhe. Mehr wollte Poldi nicht.
Doch mit der Ruhe war es bald vorbei. Eines Tages ver- schwand Valentino, der Poldi in Haus und Garten ausgeholfen hatte, spurlos. Poldi machte sich selbst auf eine ebenso abenteuerliche wie gefährliche (und überaus schräge) Suche – und kreuzte dabei schon bald den Weg des attraktiven Commissario Montana.
In diesem zweiten Buch ist Tante Poldi zunächst einmal sauer: Zuerst wird ihr das Wasser abgestellt, dann auch noch der Hund ihrer Freundin um die Ecke gebracht. Kreizsacklzement!
Erste Ermittlungen führen sie zum Winzer Avola. Und der ist auch noch so hammer-attraktiv, daß die Poldi nach einer heißen Nacht prompt ihre Ermittlungen vergißt.
Bis am nächsten Morgen die Polizei vor Avolas Tür steht. Denn zwischen seinen Reben wurde eine Leiche gefunden, und Commissario Montana ist alles andere als erfreut, daß ausgerechnet Poldi Avola ein Alibi geben kann.
Außerdem bleibt die Frage: Wer hat Giuliana getötet – und warum? Tante Poldi ermittelt wieder ...
Die Buchausgabe erscheint gleichzeitig als Lübbe Paperback.
Bearbeitete (gekürzte) Lesung |
6 Audio-CDs in Faltschachtel
Auch erhältlich als
Audio-Download MP3, ca. 190 kbit/s, ca. 430 Minuten, ca. 280 MB
11,99 tEur (D) 11,99 tEur (A) 16,90 SFr. (CH)
ISBN 3-8387-7539-2
Bisher ist in dieser Reihe erschienen:
Band 1:
Tante Poldi und die sizilianischen Löwen (03/2015)
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Direkt beim Verlag bestellen bei Bastei-Lübbe leider nicht mehr möglich
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Lübbe Audio Hörbuch, ca. 440 Minuten (7h 20min) 6 Audio-CDs ISBN 3-7857-5221-0
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Preis: 16,99 tEur (D) 16,99 tEur (A) 25,90 SFr (CH) |
Beim onlineshop:
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Unsere
Meinung: Auch Pollis zweiten Fall erlebt erlebt der Hörer wieder im Nachhinein und gefiltert durch Poldis eigenwillige Sicht und die Wiedergabe durch den Neffen mit, der die Gelegenheit eifrig nutzt, die Geschehnisse aus seinem Blickwinkel zu filtern und mit leicht süffisanten oder ironischen Bemerkungen zu würzen. Und nach ihren eigenen Worten ist die Poldi
eine alte Schachtel mit nem Sprung in der Schüßel - und die Tante des Erzählers. Allerdings ist dieses Buch sprachlich etwas platter ausgefallen als das erste Buch. Aber zumindest die Prise Selbstironie ist wieder dabei. Insgesamt wieder ein spannender Kriminalfall (oder besser gesagt zwei, wobei der zweite allerdings weitgehend vernachläßigt wird) bei dem sich Poldi samt ihrem neuen Team auf die, wie sich recht bald zeigt, nicht immer ganz ungefährliche, Suche nach dem Mörder ihrer neuen Bekannten Madame Sara macht. Denn diesmal wird aus der Forza Poldi des ersten Buches recht bald das Team Poldi, ein - wie bei der Poldi nicht anders zu erwarten - recht schräges Team. Und ein Team mit Fähigkeiten, die man gerade von diesen Figuren nicht wirklich erwartet hätte. Wie im ersten Buch geht es dabei leicht bis recht schräg zu. Erschwerend kommt diesmal hinzu, daß die Poldi über die entscheidenden Stunden einen totalen Blackout hat. Auch gibt es ein Wiedersehen mit alten Bekannten, wie den beiden Dobermännern, diversen italienischen Polizisten verschiedener Organisationen und dem leicht an die Scheibenwelt-Romane angelehnten Tod. Und wieder hat sie ihre Probleme mit den Notrufnummern - war es 112 oder 113? Welches waren doch gleich die Carabinieri und welches die Staatspolizei ihres ommisarios? Tsa von den Notrufnummern versteht die Poldi leider immer noch nichts. Aber es gibt auch neue Verdächtige und wirkliche Schurken, bei denen die Poldi, oder sagen wir jetzt besser Donna Poldina, auch wieder einmal nicht immer von Anfang an richtig liegt. Denn natürlich ist sie davon überzeugt, daß wieder ihr Lieblingsfeind Russo hinter allem Übel steckt. Daneben gibt es dann noch einiges schmückende Beiwerk, wie eine japanische meditierende Alge samt Betreuer und eine schwäbelnde Reisegruppe in Und natürlich geht auch die holperige Liebesgeschichte mit "ihrem" Commissario in eine neue Runde, die diesmal noch durch einen seitensprung der Poldi neue Würze erhält - oder war es am Ende doch gar keiner? Ganz nebenbei lernt man wieder das eine oder andere interessante über Land, Leute und Aberglauben und aus der Geschichte Siziliens. Allerdings war für uns der zweite Fall kein ungetrübter Hörgenuß, dafür fanden wir es diesmal sprachlich weniger gelungen als beim ersten Poldibuch, da war für uns übertrieben zu viel Coolness und vor allem wurde uns viel zu viel an einem tiefgelegenen Körperteil geleckt - ob das ein neuer Standard-Spruch für die Poldi werden soll? Wir fanden "davon verstand die Poldi etwas" deutlich besser. Außerdem finden wir die Auflösung dann etwas unlogisch, denn zum einen kommt niemand darauf, wer die Igel sind, zum anderen wird gesagt, daß beiden schon seit ihrer Kindheit allgemein als die Igel bekannt waren. Ganz am Ende gibt es dann noch eine Überraschung (oder wie der Neffe es nennen und die Poldi es in der Luft zerreißen würde: einen Cliffhanger), die vermuten läßt, daß der nächste Poldi-Roman mehr über ihre - bisher immer nur dunkel angedeutete backstory wound - Zeit in Afrika verraten oder gar den Handlungsort weiter nach Süden verlagern wird. Man darf also gespannt sein, ob im nächsten Buch geklärt wird, warum die Poldi zurückgekehrt ist und sich dann zum alkoholisierten Ableben nach Sizilien verzogen hat. Abgerundet wird auch dieses zweite Hörbuch dann wieder durch den vielstimmigen, mundartigen, lebendigen Vortrag von Philipp Moog, bei dem man erneut leicht vergißt, daß es gar nicht wirklich der Autor-Neffe ist, der hier erzählt. Denn wie man ein Hörbuch lebendig werden läßt, davon versteht der Moog etwas. Leider hat sich auch beim zweiten Buch nichts an der "Musiküberlagerung" geändert: Nach wie vor wird die Erzählung zeitweise durch die "Musikeinlagen" unterlegt, was wir als überflüssig, nervig und störend empfinden. Zwischen den Kapiteln oder Abschnitten gut, wenns denn sein muß, aber in den Text und in fast gleicher Lautstärke wie der Sprecher? Nein danke! Wir hoffen sehr, daß diese Unsitte bald ein Ende hat. Da dies den Hörgenuß für uns doch deutlich beeinträchtigt hat, und wegen des sprachlichen Abfalls ist es leider kein TopTip geworden, aber davon abgesehen ein durchaus gelungenes Hörbuch und immer noch ein Tip! |