Bei Piper erscheint in diesem Monat die russische Fantasy- Serie Die Chroniken von Siala komplett in einem Band. Dieser Paperback-Sammelband vereint die Einzelromane "Schatten- wanderer", "Schattenstürmer" und "Schattentänzer".
Der namenlose Schrecken ist nach einigen Jahrhunderten des Friedens wieder erwacht. Eine riesige Armee formiert sich in den Öden Landen. Tausende Giganten, Oger und Kreaturen des Todes finden sich zusammen – erstmals unter dem ge- meinsamen schwarzen Banner; erstmals vereint im Sturm auf die Stadt Awendum …
Es sei denn, der Schattenwanderer und Meisterdieb Garrett kann sie aufhalten. Von der verbotenen Zone Awendums, der Heimat der lebenden Toten, führt Garretts Weg bis ans Ende der Welt. An der Seite einer Elfenprinzessin und der uner- bittlichsten Krieger des Königreichs zieht der Schatten- wanderer in einen Kampf, der ebenso aussichtslos wie unaus- weichlich ist.
Es ist ein Kampf, der die Geschichte der Helden neu schreiben wird …
Aus dem Russischen übersetzt von Christiane Pöhlmann
Sammelband-Neuausgabe
Paperback mit Klappenumschlag
Piper Paperback ca. 1.530
Seiten ISBN 3-492-70318-6
Gut geschriebene Mischung aus Discworld-, Mantel&Degen- und Herr der Ringe-Elementen. In diesem ersten Roman werden Land und Leute (also Szenerie und Personen) langsam und ausführlich vorgestellt, alles aus der Sicht des unfreiwilligen Helden, der in einer Welt, in der Zauberei und Zauberer ebenso zum Alltag ge- hören wie Elfen und Oger, vom kleinen Diebesschüler zu einem der führenden Schattengewächse der Stadt herangewachsen ist - mit allen Vor- und Nachteilen des damit verbundenen Ruhmes. Allerdings könnte es vorkommen, daß er sich bisweilen etwas über- und seine Nicht-Freunde ein wenig unterschätzt. Von einer Entführung, bei der man in jeder Minute einen fiesen Kardinal samt Leibwache und Augenklappe erwartet, über eine Schnitzeljagd nach verschollenen Informationen, interessanten, eigenwilligen Charakteren bis in die Monster- und Nebenrollen bis zu einem mitunter etwas unterkühlten russischen Humor ist alles drin und gut lesbar zu einem spannenden Lesevergnügen verwoben. Leider scheint die Übersetzerin nicht wirklich bei der Sache gewesen zu sein, diverse Textstellen lassen vermuten, daß das Original es nicht in deutsche Sprache geschafft hat - sei es durch falsche Übersetzungen, Bezüge oder in der deutschen Sprache eher merkwürdige Ausdrücke. Wir wollen auch nicht wirklich glauben, daß sich der Autor selbst in seinem eigenen Buch widerspricht: Während uns der Held auf Seite 159 noch erleichtert wissen läßt, daß "nicht viel gefehlt" hätte, hat er sich auf Seite 188 dagegen rückblickend "ein wenig verrechnet" und war "auf der Leiche des toten Doralissers gelandet". Was stimmt denn nun? Zwar ist diese Szene nicht wirklich wichtig für die Geschichte, aber es läßt befürchten, daß an einigen anderen merkwürdigen Stellen auch nicht alles richtig übersetzt wurde, was dann schon das Lesevergnügen an der Geschichte etwas beeinträchtigt. Das Innere ist lese(r)freundlich gestaltet und mit kleinen Schwertern über den Kapitelüberschriften (ja, Überschriften, nicht nur Nummern) verziert - mit einem harten Umschlag statt des flexiblen hätte es genauso gut ein Hardcover werden können.
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