DScott Ritter, Parteifreund von George W. Bush und nun sein schärfster Kritiker, war von 1991 bis 1998 UN-Waffeninspekteur im Irak. Er wäre der erste, ein militärisches Vorgehen gegen Saddam Hussein zu befürworten, wenn dieser über Massenvernichtungswaffen verfügte. Doch in diesem Buch legt Ritter dar: Die Begründungen, die die amerikanische Regierung für ihren Krieg gegen den Irak anführt, sind falsch. Es gibt keinerlei Beweise, dass der Irak über funktionstüchtige Atomwaffen oder biologische oder chemische Massenvernichtungswaffen verfügt, die eine Bedrohung für andere Länder darstellen. Ebenso kann durch nichts belegt werden, dass eine Zusammenarbeit zwischen dem irakischen Präsidenten Saddam Hussein und der von Osama Bin Laden geführten Terrororganisation Al-Kaida besteht – in Wahrheit sind beide Todfeinde. Auch die Annahme, die Welt und der Nahe Osten seien sicherer nach einem „Regimewechsel“ im Irak, ist auf Sand gebaut. Vielmehr birgt der US-amerikanische Angriffskrieg, der angeblich der Bekämpfung des Terrorismus dient, unvorhersehbare Risiken für den Weltfrieden: die Destabilisierung des gesamten Nahen Ostens und eine wachsende Bedrohung des Westens durch islamische Terroristen.
Scott Ritter hat selbst entscheidend daran mitgewirkt, dass das Waffenpotential im Irak von den Vereinten Nationen zu 90 bis 95 Prozent zerstört wurde. Warum die nach Abzug der UN-Inspekteure 1998 verbliebenen Reste nicht mehr funktionstüchtig sind und keine aktuelle Bedrohung darstellen, weist Ritter im Detail nach. Auch andere Quellen konnten keine Beweise für die angeblich vom Irak ausgehende Bedrohung vorlegen. Die wahren Gründe für den Krieg liegen woanders: Ritter und Pitt machen die Rechtsaußen in der US-Regierung um Donald Rumsfeld, Paul Wolfowitz und Richard Perle dafür verantwortlich, dass die Weltöffentlichkeit aus rein ideologischen und machtpolitischen Gründen belogen wird.
Scott Ritter, UN-Waffeninspekteur im Irak von 1991 bis 1998, Mitglied der Republikanischen Partei in den USA, früherer Navy-Offizier, Teilnehmer des Golfkriegs von 1991, ist ein bekannter Gegner der amerikanischen Kriegspolitik gegenüber dem Irak. Anfang September 2002 richtete er einen dramatischen Appell an das irakische Parlament in Bagdad, UN-Waffeninspektionen erneut zuzulassen, um den drohenden Krieg doch noch abzuwenden.
William Rivers Pitt lebt und arbeitet als politischer Publizist in der Nähe von Boston.
Scott Ritter & William Rivers Pitt:
Krieg gegen den Irak
Was die Bush-Regierung verschweigt
KiWi Taschenbuch / Verlag Kiepenheuer & Witsch
ca. 100 Seiten
ISBN 3-462-03211-9
6,90 tEur (BRD)
7,10 tEur (A)
6,89 ECU*
* Ecu: HFL/DM = ECU x2, BEF = ECU x40, öS: x15,6, sfr:ECU x1,8, EUR: ECU x1,022 Mehr zum Thema