Gewalt, Korruption und Betrug gehören in unserer Gesellschaft fast schon zum Alltag – mehr noch, es sind anerkannte Ziele und Methoden, die den Erfolgreichen und Umworbenen auszeichnen.
Seit unter Helmut Schmidt die Maxime ausgegeben wurde "Wenn jeder nur an sich denkt, ist für alle gesorgt", können immer weniger Deutsche mit Werten und Tugenden, mit Solidarität und sozialem Verhalten etwas anfangen. Mein Wohl statt Gemeinwohl, lautet die Devise.
Wer schon in der Schule am besten betrügt, am skrupellosesten andere zur Seite schiebt oder ausnützt, wird es im Leben weit bringen. Vergessen sind Regeln wie "eine Gesellschaft erkennt man daran, wie sie mit ihren schwächsten Gliedern umgeht". Statt dessen wird alles und jedes in Zahlen und Prozentwerten ausgedrückt, Nachbachschaftshilfe zur Schwarzarbeit, soziales Verhalten wird zu Schwäche und Unfähigkeit umdeklariert und Schulen, Bildung und Gesundheitswesen als Wirtschaftsunternehmen mit Profitzwang organisiert.
Doch eine Gesellschaft kann nur dann gut funktionieren, wenn sie Regeln kennt und jeder sie selbst für sich anerkennt statt zum eigenen Vorteil anderen vorzuschreiben, wie sie ihr Leben zu führen haben.
Ulrich Wickert meint: Wir müssen den Werten wieder einen Wert geben, denn Anstand, Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft und Solidarität sind entscheidende Grundpfeiler menschlichen Zusammenlebens.
Ungekürzte Taschenbuchausgabe des 1994 erstmals erschienenen Hardcovers (bis 2005 in 19 Auflagen). Die ungekürzte Taschenbuchausgabe erschien erstamals 1996 beim ehemaligen Heyne-Verlag.