Dies ist die Geschichte von Moritz Bauer, die Geschichte eines Wunderkinds.
Zu Beginn der Geschichte begegnen wir Moritz Bauer auf der Höhe seiner Kunst: »Ich soll ein Konzert in Venedig spielen, in einem Palazzo. Gala mit hundert illustren Gästen, Gourmetmenü, Weinverkostung, so was macht man gern.«
Den Rest des Buches bilden – abwechselnd mit der aktuellen Konzertgeschichte – Rückblicke: Mit fünf Jahren sieht Moritz zum ersten Mal ein Klavier, nach einer Woche schon spielt er, als hätte er niemals etwas anderes getan. Und bald entdeckt Moritz das Cembalo, für ihn funkelt es, strahlt, ist reine Poesie. Doch ein Cembalo ist unerreichbar für ein Kind aus schwierigen Verhältnissen.
Als er endlich eines bekommt, steht etwas anderes längst fest – Moritz wird erblinden ...
Neuausgabe des im September 2008 bei Piper erschienenen Hardcovers
Piper Taschenbuch ca. 280
Seiten ISBN 3-492-25869-7
Sehr gut geschriebene Beund Erkenntnisse des Wunderkindes Moritz (Maurice, Maurizio) Bauer, mit Witz, Selbstironie und hier und da vielleicht ein klein bißchen bösartig. (Etwa bei der Demonstration der Steigerungsformen gesellschaftlicher Wertschätzung anhand des gezollten Beifalls, beginnend bei respektvollem für die Künste, begeistertem wenns ums Menu geht und absolut euphorischem Jubel bei der Erwähnung der alkoholischen Getränke oder wenn die einfache Erwähnung des Besuches bei der alten Dame zu einer konkurrenzbetonten Aufzählung von Besitztümern, Leistungen und Bekanntschaften führt – nur, "damit Sie wissen, in welchen Kreisen ich verkehre".) Nebenbei erfährt man einiges über Mitmenschen, Musik, Kompositionen (nebst ihren Enstehungsgeschichten und Schwierigkeiten) und das, was man so leichtsinnigerweise dem Leben nennt, aus der sich immer mehr verdunkelnden Sicht des Erzählers.
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