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Das waren Neue Harte ...
Hallo,
und weiter geht's mit dem Buch Nummer 3 für diesen Monat ...
Viel Spaß!
Ihr & Euer
Bücherbar-Team
Mai 2022
Autor/Herausgeber/Reihe:
Manfred & Monika Pawlik:
Titel:
Großvater erzählt
3.
Originaltitel:
Originaltitel
Erscheinungsland
Original: A
Erscheinungsjahr
Original: 2022
Manfred und Monika Pawlik schaffen laut Verlag mit ihrem Buch Großvater erzählt, das im Mai bei Berger erscheint, für ihre Enkelkinder Adele und Laurenz wie für alle Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, zu erfahren, daß das Leben aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft besteht. Wir alle sind Teil der Menschheitsgeschichte.
Manfred Pawlik ist, wie er im Vorwort zu diesem Buch schreibt, ein Großvater ohne Nachkommen in dieser Welt. Wenn er schreibe "Großvater erzählt", sei das wie ein Werk aus der Alexandrinischen Bibliothek, bevor sie spurlos im Meer versinke. Und die Großmutter gibt ihre unvergleichliche Kunst dazu, ohne daß sie dazu viel sagen muß.
Das Buch ist in vier Teile gegliedert. Es beginnt mit kurzen Erzählungen "Aus Großvaters Nähkästchen" mit Nachrichten aus längst vergangenen Zeiten.
Dann folgt mit "Keramische Lyrik" der umfangreichste Teil - "wie Tonscherben, kleine Gedichte verbunden mit keramischen Plastiken aus dem absonderlichen Werk von Monika Pawlik".
Der "Lockdown Blues" bringt dann "Psychotherapeuthische und andere Persönlichkeitsweisen" - Krankheitsbilder, die eher vereinzelt behandelbar schienen.
Abschließend steht "Österreich. Seelenlos" im Gespräch mit Erwin Ringel unter dem Motto Fürchte den Nächsten wie Dich selbst. Über eine sterbende Gesellschaft, die unmerklich ihre Seele verliert.
"Und es ist nicht das Ende. Die Niedertracht der Gewalt zwingt uns in ein Leben der Lüge. Wir aber, ob Corona oder Ukraine, oder vergessener Hunger und Elend der Menschen auf aller Welt, wir vergessen niemals die Wahrheit, sie gilt über die Zeiten in alle Ewigkeit!" (Aus dem Vorwort "Nachrichten aus einer anderen Welt")
Mit 45 farbigen Abbildungen (Fotos keramische Plastiken) von Martin & Tim Spiegelhofer
Nach Übersetzungen/Erklärungen spezieller österreichischer Ausdrücke kann man beispielsweise auf den Webseiten von Wikipedia oder dem Österreichischen Wörterbuch suchen.
Leider hat der Verlag seine Webseite so verändert, daß ein Besuch ohne aktiviertes Javascript völlig unmöglich gemacht wurde. Der Link zum Buch führt daher nur noch auf die Startseite.
Originalausgabe
Gebundenes Buch / Hardcover
Berger Buch ca. 190 Seiten ISBN 978-3-99137-004-8 Preis: 35,00 € (D) - 35,00 € (A) ~ 50,00 SFr (CH)
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Unsere
Meinung:
Sicherlich wird dieses Buch am Interessantesten sein für Familie und Bekannte des Autoren oder seine Patienten, die auf diese Art mehr über die Person erfahren und wie er zu dem Menschen wurde, der er heute ist und wie sich seine Weltsicht entwickelt hat. Aber auch für "Außenstehende" sind die Einblicke in die Vergangenheit und Gegenwart des Autoren und seine Sicht der Welt ganz interessant zu lesen. Der erste Teil des Buches besteht aus kurzen bis sehr kurzen schlaglichtartigen Szenen aus dem (Schul-)Leben, ersten - nicht immer positive - Erfahrungen mit "Autoritäten" und seiner Kindheit in Großmutters und Großvaters Garten, die Grundlage für seine Liebe zur Natur und Freiheit waren. Auch Ghandi gehört zu diesen prägenden Erlebnissen. Die Lyrik, die die Fotos der Keramik-Kunstwerke im zweiten Teil begleiten, sind keine sich reimenden Gedichte sondern auch eher An- und Einsichten, Gedanken und Eindrücke zu den verschiedensten Themen - vor allem rund um Natur und Garten, aber im zweiten Teil besonders um (österreichische) Politik und Politker und nicht zuletzt den Umgang derselben mit Corona. Die dazu abgebildeten Keramikwerke haben meist nur sehr entfernt (wenn überhaupt) mit den Texten zu tun. Die Kritik an dem aus Sicht des Autoren fehlgeleiteten und (besonders für Kinder und Jugendliche) schädlichen "Krisenmanagement" taucht auch in den folgenden Kapiteln des Buches immer auf, was für uns doch schließlich etwas zu viel und zu nervig wurde - ob man dem Autoren in dieser Sicht nun zustimmen mag oder nicht. Der Autor scheint regelrecht besessen davon zu sein, sich immer wieder daran zu reiben. Lockdownblues hat eigentlich weniger den eigentlichen Lockdown zum Thema, sondern bietet Einblicke in die tägliche Praxis des Psychotherapeuten - mit besonderem Schwerpunkt auf Kinder- und Jugendarbeit. Der letzte Teil des Buches ist wieder eine mehr oder weniger verkleidete Tirade gegen die Politik und ihre Reaktion auf die Corona- und andere Krisen. Das "Gespräch mit Erwin Ringel" wird in der Einleitung zu diesem Teil relativiert, denn es handelt sich nicht um echte Gespräche, sondern "fiktive" und auch das ist ein wenig hochgestapelt, denn es geht im Grunde um Ansichten (nicht zuletzt zu den Auswirkungen der Corona-Maßnahmen auf die demokratische Gesellschaft und besonders ihre jungen Mitglieder) und Erinnerungen des Autoren, garniert mit Zitaten aus dem Werk Erwin Ringels. Insgesamt sind die Erinnerungen an Schul- Kriegs- und Gartenzeit und die (teilweise schockierenden) Einblicke in staatliche Psychologie (besonders für verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche) und Strafvollzug sicher auch für heutige junge Leser (und auch für ältere) interessant zu lesen. (Und dabei das eine oder andere über österreichische Geschichte und Widerstandkämpfer zu erfahren.) Für Menschen, die den Autoren persönlich kennen, kommt vielleicht hinzu, mehr darüber zu erfahren, wie er zu dem Menschen mit den ihm eigenen Weltsichten wurde, der er heute ist.
Neue Harte-Archiv – neu und interessant in diesen zwei Monaten
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