April 2016 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Mark Twain:
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Titel: Ist Shakespeare tot?
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3.
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Originaltitel:
Is Shakespeare Dead?
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Erscheinungsland
Original: US |
Erscheinungsjahr
Original: 1909 |
Ein Dichter ohne Bücher? Ein Autor, der nicht einen Brief schrieb? Ein gefeierter Dramatiker und Schauspieler, an den sich kurz nach seinem Tod schon niemand mehr erinnert?
Das Leben eines gewissen William Shakespeare aus dem eng- lischen Provinzort Stratford-upon-Avon gab dem amerika- nischen Literaten und scharfzüngigem Beobachter Mark Twain zu denken. Er besah sich die Tatsachen und formulierte seine Antwort auf die drängendste Frage der englischen Literaturge- schichte.
War dieser William Shakespeare wirklich der Dichter, für den wir ihn halten?
Laut Verlag hat sich seither niemand diesem unerschöpflichen Thema amüsanter und pointierter genähert als Mark Twain, ein Glanzstück literarischer Satire ...
Mit einem Vorwort von Leander Haußmann
Aus dem Englischen übersetzt von Nikolaus Hansen.
Neuausgabe |
Hardcover/gebundenes Buch mit laminiertem Einband und Lesebändchen |
Direkt beim Verlag bestellen:
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Piper Buch ca. 120 Seiten ISBN 3-492-05769-1 | Preis: 14,00 tEuro (D) 14,40 tEuro (A) 19,50 SFr (CH)
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Beim onlineshop: ,
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Unsere Meinung: "Versuche ich jemanden zu überzeugen, daß Shakespeare nicht der Autor von Shakespeares "Werken" ist? Also bitte, für wen halten Sie mich?" Das steht zwar am Ende des Büchleins, das eigentlich nur ein Ausschnitt aus der Autobiographie Mark Twains ist, aber sie könnte auch als Einleitung am Anfang stehen. Der Autor läßt zwar keinen Zweifel daran, welcher Shakespeare-Theorie er zugeneigt ist und läßt auch keine Lästerung zu den Vertretern der anderen Seite aus, aber meist eher süffisant und immer belegt. Er läßt den Leser die Tatsachen sehen, die wirklich historisch belegt sind und auch den Mangel derselben. Dazu vergleicht er das Argumentationsgebäude der Stratford-Anhänger mit einem Dinosaurier-Modell, das nur aus einem einzigen echten Knochen und ansonsten viel Gips und Vermutungen zusammengesetzt wurde. Und er zieht sich selbst als Beispiel heran (allerdings ohne die heutzutage übliche Selbstbeweih- räucherung), wenn er darüber spricht, daß über eine Berühmtheit wie Shakespeare in dessen Heimatort doch viel mehr Aufhebens gemacht und viel mehr Zeitzeugen ihre Erinnerungen an den großen Sohn der Stadt vom Stapel lassen müßten. Er gibt dem Leser die Argumente (bzw, Annahmen und Vermutungen) der beiden bekanntesten Shakespeare-Sichtweisen an die Hand und geht dann über, die Möglichkeiten der verbreitesten Theorie zum wahren Urheber der Shakespeare-Werke anhand von Zeitzeugen darzulegen. Das alles ist gut lesbar und häufig süffisant, manchmal witzig geschrieben. Lediglich das Kapitel 12 funktioniert für uns nicht, aber vielleicht liegt das an der deutschen Übersetzung, der Definition von Respekt und Respektlosigkeit können wir so nicht folgen. Alles in allem aber eine unterhaltsame Reise durch die Welt der Shakespeare-Theorien und für uns auf jeden Fall ein Tip. |