Markus ist gerade dreißig geworden, als ihn eine günstige berufliche Fügung ortsungebunden macht. Um nicht noch mehr Zeit mit "halben Sachen" zu verschwenden, reist er - auf der Suche nach einem Ort, der seinem Verständnis von schwuler Freiheit entspricht – nach Marokko.
Diese Wahl stellt sich als goldrichtig heraus, und er läßt sich in der, in jedem Sinne windigen, Küstenstadt Essaouira nieder - der ehemaligen Piratenhochburg Mogador. Im Interesse guten Gelingens setzt er auf die Strategie "Chamäleon" – was heißt: Er lernt Arabisch und nimmt den Namen Machmud an. Um die Tarnung perfekt zu machen konvertiert er sogar vom Atheismus zum Islam.
Der Plan geht voll auf, und er durchlebt zunächst ein "zweites Coming Out" – einen erdrutschartigen Szenenwechsel von stark eingeschränkten zu unbegrenzten Möglichkeiten. Diese schwindelerregende Veränderung führt dazu, daß er sich – typisch für einen zweiten Coming Out Rausch – ohne Maß und Ziel der sexuellen Völlerei hingibt.
Nach zwei Jahren der Ausschweifung kommt es zur Stabilisierung, als er in dem jungen Schneider Tijani einen Menschen findet, der ihm alles bedeutet – und dem er alles sein kann: Freund und großer Bruder, Liebhaber und Lehrer,Zukunft und Hoffnung.
Die beiden verbringen vier Jahre der Glückseligkeit, bis es aus heiterem Himmel zu einer Tragödie kommt, als ein polizeilicher Willkürakt unversehens so weit eskaliert, dass Tijani in Panik gerät und sich das Leben nimmt.
Zur Vertuschung der Ereignisse soll Machmud in einer Nacht- und Nebelaktion nach Europa abgeschoben werden, und da dies nicht in offiziellen Polizeiprotokollen auftauchen darf, wird kein Dienstfahrzeug eingesetzt, sondern zwei Inspektoren machen sich mit ihm in einem Überlandbus auf die Reise nach Norden ...