"Fremdenfeindlichkeit beginnt im Kleinen. Schon allein den Keim muss man ersticken. Kinder kennen keine Vorurteile. Natürlich gibt es in ihrer Phantasie gute und böse Menschen – wie im Märchen. Sie fiebern mit den Helden, sie verfluchen die Bösen. Niemals würden Kinder einen Menschen wegen seines Glaubens oder seiner Hautfarbe verurteilen. Kinder sind so bewundernswert neugierig und unvoreingenommen. Oh, wären wir nur ein Stück mehr wie unsere Kinder!" (Marion Forster-Grötsch im Nachwort zu diesem Buch)
Diese Geschichte spielt 1943 in Regensburg und erzählt von der innigen Freundschaft zwischen zwei Kindern zur Zeit des Nationalsozialismus.
Weil sie die Realität nicht verstehen, basteln sie sich ihre eigene kleine Welt - fern von Gewalt, Haß und jeglicher Propaganda ...
"Räuber-Rotzbart. Das paßte prima zu diesem Hitler mit seiner braunen Uniform und der blutroten Armbinde. Wenn's nach mir gegangen wäre, hätte ich mir für Deutschland weder eine Herren- noch eine Damenrasse gewünscht, sondern eine Pferderasse! Eine schneeweiße mit bunten Punkten drauf. Aber mich hat ja niemand gefragt. Selbst schuld!"
Vom Verlag empfohlen für Leser ab 12 Jahren
Mit schwarz-weißen Illustrationen und Fotos von Marion Forster-Grötsch
Originalausgabe |
Broschiertes Buch / Paperback
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Spielberg Paperback ca. 150 Seiten ISBN 978-3-95452-717-5
Preis: 9,90 € (D) 10,20 € (A) 13,80 SFr (CH) |
Auch erhältlich als: ebook (02/2018) (epub, ca. 1,5 MB) ISBN 978-3-95452-089-3 Preis: 3,99 € (D) – 3,99 € (A) 4,00 sFr (CH) |
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Unsere Meinung: Kindermund tut Wahrheit kund, lautet ein alter Spruch. In diesem Buch ist es vor allem Marlene, die die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt. Zunächst etwas naiv, bekommt sie wenig davon mit, was wirklich vor sich geht, aber durch ihren Freund Max muß sie nach und nach den ganzen Irrsinn des Nationalsozialismus mit seiner menschenverachtenden Brutalität erkennen. Dadurch werden auch die heutigen jungen Leser langsam mit den Lebensrealitäten während der Naziherrschaft in Deutschland konfrontiert. Entbehrungen, wie daß Schulen nur selten geheizt werden können, Denunzianten, die Freunde und Bekannte an die Geheimpolizei ausliefern, die Brutalität der Behörden, die Mitläufer, die sich darin gefallen, andere auszugrenzen, aber auch die Menschen, die sich im Geheimen für die Verfolgten und Bedrohten einsetzen - alles findet auch in dieser Geschichte statt. Ohne die Verbrechen und Niedertracht zu beschönigen, gelingt der Autorin doch ein leichter Ton, der sich erst gegen Ende des Buches zusammen mit der Naivität der Erzählerin verabschiedet. Der Autorin ist es gelungen, ein unterhaltsames und spannendes Buch über ein ernstes Thema so zu schreiben, daß die Leser hautnah miterleben, wie es war, im Nazideutschland als Kind zu leben und welcher Irrsinn das tägliche Leben bestimmte. Schon allein die Freundschaft mit unerwünschten Personen - wie Marlene am eigenen Leib feststellen muß - brachten das eigene Leben in Gefahr. Wer die Geschichte nicht kennt, ist verdammt sie zu wiederholen! Gerade heute, wo die ewig gestrigen wieder salonfähig werden und sich die Gewalt gegen Minderheiten täglich vermehrt, ist es wichtig, daß die jüngsten Mitglieder wissen, daß - wie es in einem Lieder der neuen deutschen Welle heißt - sowas von sowas kommt. Nur wer weiß, was breits einmal geschehen ist, und wie es angefangen und geendet hat, kann seine eigenen Entscheidungen treffen und dafür sorgen, daß wir auch in Zukunft in einer lebenswerten Gesellschaft für alle leben. Dieses Buch informiert auf unterhaltsame aber auch deutliche Weise über ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte. Neben den ernsten Hintergründen ist dies aber auf jeden Fall eine gut lesbare, unterhaltsame und spannende Geschichte, bei der der Lesespaß nicht zu kurz kommt und die jüngeren Lesern sicher die damaligen Zeiten näher bringt, als jedes staubige Schulbuch - und es wäre sicher nicht die schlechteste Idee, dieses Buch auch im Unterricht zusammen zu lesen. Für uns ist dieses Buch sowohl inhaltlich als auch von der Art, wie es geschrieben ist, ein absoluter TopTip. |