Januar 2017 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Ortwin Ramadan:
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Titel: Glück ist was für Anfänger
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6.
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Originaltitel:
Originaltitel |
Erscheinungsland
Original: D |
Erscheinungsjahr
Original: 2017 |
Oleg und Maximilian kommen aus zwei verschiedenen Welten. Oleg ist gerade von der Schule geflogen und schlägt sich mit miesen Jobs durch, während Maximilian als Erbe einer Ban- kiersfamilie in einer großen Villa aufgewachsen ist.
Aber die beiden Jungen verbindet doch eins: ihre unbändige Wut aufs Leben! Denn Maximilian hat bei einem schweren Un- fall seine Eltern verloren und sitzt im Rollstuhl.
Nach einem mißglückten Einbruch muß Oleg plötzlich nach Maximilians Pfeife tanzen. Bis er auf einem völlig verrückten Bootstrip erfährt, was Maximilian wirklich mit ihm vorhat …
Vom Verlag empfohlen für Leser ab 14 Jahren.
Originalausgabe |
Gebundenes Buch
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Coppenrath Buch, ca. 350 Seiten ISBN 3-649-61765-X
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Preis: 16,95 € (D) 17,50 € (A) 24,90 SFr. (CH) |
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Unsere
Meinung:
Ein eher leiser, sehr gut geschriebener, Roman, bei dem vieles zwischen den Zeilen abläuft. Wenn wir schreiben leise, heißt das allerdings nicht, daß in dieser Geschichte nichts passiert. Ganz im Gegenteil. Zunächst hatten wir aber den Eindruck, daß uns dieses Buch ganz bestimmt nicht gefallen würde, so rüde war die Sprache und so unsympathisch die Hauptfigur Oleg, durch deren Augen und Gedanken der Erzähler die Geschichte in der dritten Person schreibt. (Nein Oleg, ist kein Russe, sein Vater ... aber das kann jede(r) selbst im Buch nachlesen.) Nach und nach kann der Leser aber erkennen, daß das betont an den Tag gelegte Bad-Boy-Gehabe eben genau das ist: Gehabe. Olegs Leben ist wie ein gläserner Irrgarten: Außerhalb kann er die rettende, bessere Welt sehen, aber welchen Weg er auch einschlägt, am Ende knallt er nur wieder vor eine gläserne Wand und holt sich eine blutige Nase. Auch der zweite Handlungsträger, Olegs Gegenspieler Maximilian, würde für uns sicherlich nicht direkt Kandidat für die sympathischste Figur sein. Zu Beginn kann man nicht sagen, daß die beiden sich gegenseitig auch nur ein wenig sympathisch finden, oder daß Oleg Mitleid mit Maximilians Schicksal hätte - keine Spur. Maximilian auf der anderen Seite sieht in Oleg nur Abschaum, der eine Lehre erteilt bekommen muß - zumindest ist das alles, was der Leser und Oleg zunächst erfahren. Sowohl Oleg als auch Maximilian verfolgen im nächsten Teil eigene Pläne, von denen nur Olegs dem Leser bekannt ist. Zwar ahnt der Leser, daß mehr hinter Maximilians Verhalten steckt, aber erst gegen Ende der Geschichte erfahren Leser und Oleg, was der wirklich mit Oleg vorhat. Obwohl keiner von beiden, ganz speziell Bad Boy Oleg es zugeben würde, verändert sich langsam die Haltung der beiden Jungen. Unmerklich verändert sich die Sicht Olegs, wenn er beispielsweise plötzlich nicht mehr von der Made oder ähnlich netten Umschreibungen Gebrauch macht oder von Maximilian zu Max übergeht. Auch erfährt der Leser nach und nach mehr über Olegs Leben, was ihn zwar nicht gerade liebenswert, aber etwas sympathischer werden läßt. Bei der Durchführung von Olegs Plan, mhm sagen wir mal, es kommt etwas anders als geplant und er übertreibt sein Bravado vielleicht ein klein wenig (was wohl auch dem Autoren angekreidet werden muß). Damit nimmt die Geschichte deutlich an Fahrt auf und wird fast ein Kriminalroman, richtig spannend, was bis gegen Ende des Buches auch so bleibt. Allerdings nicht ganz bis zum Ende, das uns mit der künstlich wirkenden Doppel-Lovestory und dem doch etwas zu plötzlichen beste-Freunde-sein doch ein bißchen unausgegoren, übereilt und überzogen erschien. Darum ist es für uns kein TopTip geworden, aber ein absolut lesenswertes Buch und ein Tip auf jeden Fall. |