Bloß nicht auffallen! Nach dieser Devise lebt Daniel, der einfach nur ein ganz normaler Dreizehnjähriger sein will. Deswegen hofft er die meiste Zeit, daß niemand seine komischen Angewohnheiten bemerkt – weder seine Familie noch sein bester Freund Max und schon gar nicht seine Traumfrau Raya.
Als er plötzlich eine mysteriöse Nachricht erhält, ist es aller- dings gar nicht mehr so leicht, sich zu verstecken. Denn das unbekannte andere Sternenkind braucht seine Hilfe.
Auf einmal wird aus Daniels Leben ein richtiger Krimi ...
Vom Verlag empfohlen für Leser ab 12 Jahren.
Aus dem kanadischen Englisch übersetzt von Claudia Max
Hier klicken für weitere Informationen zu Zwangsstörungen bei Wikipedia.de
Deutsche Erstausgabe |
Gebundenes Buch
Aktualisierung Dezember 2020:
Voraussichtlich im Januar 2021 erscheint unter dem Titel
Sara auf der Suche nach Normal
die deutschsprachige Ausgabe der Vorgeschichte zu Daniel is different als gebundenes Buch/Hardcover bei magellan.
Im Januar 2021 soll bei Magellan außerdem auch eine Taschenbuchausgabe von Daniel is different erscheinen.
Außerdem erhältlich als
Paperback mit Klappenumschlag
Magellan Buch, ca. 300 Seiten ISBN 3-7348-4710-9 Preis: 17,00 € (D) - 17,50 € (A) 22,90 SFr. (CH)
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Meinung:
Dieses Buch beweist einmal wieder, daß auch Informationen und Gefühl für ernste Themen unaufdringlich, ja unterhaltsam und spannend, weitergegeben werden können. Ja, in diesem Buch geht es um einen Jungen, der unter Zwangsstörungen leidet - und ja, er leidet wirklich - aber auf seine ureigene Art nimmt er sich außerhalb seiner Anfälle selbst(-ironisch) auf den Arm und so wird aus der eigentlich tragischen Geschichte ein unterhaltsames Abenteuer mit ernstem Unterton. Also keine Panik, dies ist kein "Der arme Junge"-Buch, das von Selbstmitleid, Gejammer und erhobenem Zeigefinger überquillt. Warum die deutsch- sprachige Fassung dazu einen englischen Titel nötig hat, bleibt wohl wieder mal ein Geheimnis der Marketing-Strategen. Im Original gibt bereits der Titel einen Hinweis in welche Richtung die Reise geht: OCDaniel enthält die drei Buchstaben OCD, was im Englischen für Obsessive–Compulsive Disorder steht, also das, was man im deutschen Sprachraum als Zwangsstörung bezeichnet. Allerdings ist sich der der Ich-Erzähler Daniel zu Beginn der Geschichte dessen nicht bewußt - aber er hat einen Verdacht, wie er bereits im ersten Satz des Buches wissen läßt: "Es war an einem Dienstag, als mir zum ersten Mal klar wurde, daß ich verrückt war." Und er hat seine eigenen Mittel gefunden, von denen er glaubt, daß sie nötig sind, um seine Angstzustände durchzustehen und Unheil abzuwenden. Er nennt die Anfälle Zaps und seine "Gegenmittel" das Programm. Diese Zaps können durch die verschiedensten Dinge ausgelöst werden, von denen Daniel im Laufe des Buches erzählt - von Bodenstrukturen bis hin zu bestimmten Zahlen. Aber wie gesagt, diese Dinge sind für Daniel in sein nicht ganz normales Leben eingebettet und dieses Leben ist auch sonst alles andere als langweilig. Das beginnt schon (wie das Buch) mit seinem Footballtraining. Nicht daß er Football mag, oder auch nur halbwegs gut darin ist, oder auch nur häufiger auf dem Spielfeld als auf der Bank daran teilnimmt. Auch sein Trainer ist nicht wirklich begeistert von seinen sportlichen Leistungen. Aber das kann jede(r) selbst nachlesen. Mit Zaps, Schule und Sport hätten wir die ersten zwei von diversen Geschichten, die in diesem Buch erzählt werden, erwähnt. Daneben schreibt Daniel ein Buch im Buch: Eine Science-Fiction-Geschichte, die der Leser abschnittsweise mitlesen kann. Zwischen der Hauptgeschichte und "Der letzte Junge" (so heißt die Geschichte, die Daniel schreibt) gibt es dabei auch einige Verbindungen. (Wenn noch nicht geschehen, würden wir es gerne sehen, daß Wesley King sich diese Geschichte in der Geschichte nochmals vornimmt und als eigenes Buch veröffentlicht - das wäre sicherlich auch interessant.) Und nicht zuletzt stolpert Daniel im Laufe des Buches dann noch in eine Kriminalgeschichte, die damit beginnt, daß ein anonsten eher schweigsames Mädchen ihn dazu bringt, mit ihr zu untersuchen, ob ihre Mutter und ihr Stiefvater ihren Vater ermordet haben - wovon sie fest überzeugt ist. Nur die Beweise fehlen, und die will sie sich mit Daniels Hilfe auf jede nur mögliche (und auch eher unmögliche) Art besorgen. Und das wird nicht ganz ungefährlich. Nebenbei kommen sich im Rahmen dieses Erzählstrangs auch die beiden näher und Daniel erfährt mehr über sich selbst und seine Zaps. Womit sich der Kreis wieder schließt und das ganze zu einer runden Sache macht. Es gibt zwar kein richtiges Happy End mit allgemeinem Gelächter am Ende und das Buch zeichnet auch keine rosarote Welt ohne Probleme, aber es ist erfreulicherweise auch keines dieser derzeit so beliebten "alles wird dunkel und böse enden"-Bücher. Es wird nichts verniedlicht oder verharmlost, aber es zeigt auch, daß es Auswege und Hoffnung gibt. Im Nachwort am Ende des Buches erfährt der Leser dann noch von Wesley King selbst, daß die Zaps und das Zwanghafte in dieser Geschichte nicht frei erfunden sind, sondern auf seinen eigenen Erfahrungen beruhen und Betroffene finden Hinweise, wie und wo sie Hilfe finden können, denn wie einer der letzten Sätze des Buches zusammenfaßt: "Wir waren nur verrückt, wenn wir uns allein glaubten." Soweit wir wissen, ist dieses Buch zwar das einzige, das bisher von Wesley King in deutscher Sprache erschienen ist, doch hat er noch eine ganze Reihe anderer (relativ normaler) Jugend-Abenteuer-Bücher geschrieben, von denen wir hoffen, daß auch sie bei Magellan erscheinen werden. Dieses Buch ist für uns auf jeden Fall schon mal eine gelungene, sehr gut lesbare und lesenswerte, Kombination - unterhaltsam, spannend und informativ für Betroffene und ihre Mitmenschen - und damit auf jeden Fall ein uneingeschränkter TopTip. |