Februar 2016 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Sarah Darer Littman: |
Titel: Die Welt wär besser ohne dich |
9.
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Originaltitel:
Blacklash |
Erscheinungsland
Original: US |
Erscheinungsjahr
Original: 2015
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Lara ist fünfzehn und verliebt in Christian, den sie im Internet kennengelernt hat und endlich auch einmal treffen möchte. Nach einer für sie harten Phase scheint nun alles perfekt: Sie hat Freunde, ist endlich Mitglied des Cheerleader-Teams und ein gut aussehender Junge gibt ihr das Gefühl, etwas Be- sonderes zu sein.
Bis zu dem Tag, an dem Christian auf ihre öffentliche Pinn- wand schreibt: "Die Welt wär besser ohne dich". Im Minuten- takt schließen sich Mitschüler und vermeintliche Freunde an. Lara, unsicher und psychisch labil, kann dem Cybermobbing nicht standhalten und greift zu einem Medikamentencocktail.
Ihr Selbstmordversuch scheitert, doch eine Enthüllung er- schüttert Lara, ihre Familie und ihr gesamtes Umfeld ein weiteres Mal: Christian existiert nicht, sein Profil war ein Fake.
Als bekannt wird, wer hinter der Aktion steht, wendet sich die öffentliche Empörung. Aus dem Täter wird ein weiteres Opfer und beide Familien scheinen an den privaten und gesell- schaftlichen Folgen zu zerbrechen ...
Vom Verlag empfohlen für Leser ab 14 Jahren
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Franziska
Jaekel
Deutsche Erstausgabe |
Gebundenes Buch/Hardcover
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Direkt beim Verlag bestellen:
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Ravensburger Buch, ca. 380 Seiten ISBN 3-473-40135-8
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Preis: 14,99 tEuro (D) 15,50 tEuro (A) 22,50 SFr (CH) |
Beim onlineshop:
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Unsere Meinung:
Cybermobbing, also jemanden im Internet so richtig fertig zu machen ist ja so einfach und soooooo lustig. Und man kriegt eine Menge Likes und Followers damit. Alles ganz harmlos. Einfach mal Dampf ablassen. Oder? In diesem Buch wird in einer relativ einfach aber nicht kindlich geschrieben Geschichte erzählt, wie sich eine solche Aktion aus gekränkter Eitelkeit auf das Leben zweier ehemals befreundeter Familien auswirkt. Das Ende ist der Anfang, sprich am Anfang erlebt der Leser direkt mit, wie die eine Familie entdecken muß, daß die schon seit Jahren unter Stimmungsschwankungen (vorsichtig ausgedrückt) leidende Tochter versucht hat, sich das Leben zu nehmen. Schon beim Abtransport wird deutlich wie kaltherzig unsere Gesellschaft geworden ist - oder zumindest einige der in das Geschehen verwickelten Personen. Wichtig scheint, wer das erste Bild oder Video ins Web stellt und damit Likes einfahren kann. An dieser Stelle lernt der Leser auch bereits Teile der anderen beteiligten Familie kennen. Wie weit die "Beteiligung" aber wirklich gegangen ist, und welche Auswirkungen es auf die "Täterfamilie" hatte und hat, erfährt der Leser im ausführlichen Mittelteil des Buches - in einer Rückblende. Hier zeigt sich, wie gedankenlos nicht nur der jugendliche Täter (oder die Täterin) sondern auch Erwachsene ihren Rache- Neid- und Mißgunstneigungen freien Lauf lassen - ohne Rücksicht auf Verluste. Im letzten Teil des Buches wechselt die Geschichte dann zurück in einige Zeit nach dem geschilderten Geschehen und gibt einen zwar hoffnungsvollen aber nicht rosaroten Friede-Freude-Eierkuchen-Ausblick auf die Zukunft der Beteiligten. Ein spannenendes, leider viel zu realitätsnahes, Buch, das gut zu lesen ist und in vielen Nuancen die Auswirkungen auf das Umfeld von Täter und Opfer und die Gedankenlosigkeit oder Kaltherzigkeit derer schonungslos darstellt, die unter jeden Schwachsinn ihr Like setzen oder sich wie ein Rudel tollwütiger Wölfe mit böswilligen und niederträchtigen "Kommentaren" zu profilieren suchen. In diesem Buch geht es für die Angegriffene nochmal halbwegs gut aus, aber viel zu viele Jugendliche nehmen sich in unserer Zeit "erfolgreich" das Leben, weil andere nicht mit ihrem Lebensstil einverstanden sind oder sich aus anderen Gründen berechtigt finden, den oder die andere(n) so richtig runterzumachen. Ein, wie gesagt, gut geschriebenes (und ebenso gut übersetztes) Buch zu einem ernsten Thema, dem wir viele Leser wünschen, die anschließend auch ein wenig ihr Gehirn einschalten, um über das Gelesene nachzudenken. Für uns also ein TopTip. |