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Wahrscheinlich hat aufgrund des Kinofilms inzwischen jede(r) zu- mindest mit halbem Ohr oder Auge etwas von der Percy Jackson- Reihe mitbekommen. Bei Lübbe audio erscheint in diesem Monat das Hörbuch zum Film, der nach dem ersten Roman einer ameri- kanischen Buchreihe gedreht wurde.
Percy Jackson, der 14jährige Held wider Willen dieses Buches, muß - nachdem er seinen besten Freund eines Schultages auf dem falschen Fuß erwischt - zunächst mal gleichzeitig damit fertig werden, daß es die Götter, Halbgötter und sonstigen Fabelwesen der griechischen Heldensagen tatsächlich (und immer noch) gibt und er selbst wohl der Nachkomme eines dieser Götter ist. Sein bisheriges Leben war nicht zuletzt deshalb ein ziemliches Chaos. Um das mythologische Maß vollzumachen will ihn dann auch noch (nicht nur) eine seiner Lehrerinnen umbringen, während ein wei- terer sich als (Halb-) Pferd outet.
Mit Hilfe einiger Freunde, die sich als merkwürdiger herausstellen, als er sich bisher hatte vorstellen können, gelangt er schließlich in eines jener Sommer-Camps, in die amerikanische Eltern ihre Sprößlinge während der langen Sommerferien abschieben. Aber auch dieses Camp und seine Bewohner entsprechen nicht ganz dem amerikanischen Durchschnitts-Camp - es ist ein Zufluchts- und Trainingsort für Halbblüter, die Kinder von Göttern und Sterb- lichen.
Und als ob es noch nicht genug wäre, ungefragt als Halbblut ge- boren zu werden (was nicht nur beängstigend und gefährlich ist und in Folge bedeutet, von göttlichen und menschlichen Waffen gleichermaßen getötet werden zu können und meist zu einem schmerzhaften scheußlichen Tod führt), wird Percy (oder Perseus) kurze Zeit später beschuldigt, an einem Diebstahl beteiligt gewe- sen zu sein, der zu einem Krieg der Götter führen und die Welt wie wir sie kennen vernichten könnte. Um dies zu verhindern (und sich selbst zu rehabilitieren) macht er sich auf die abenteuerliche Su- che nach dem wahren Dieb.
Aber das ist gar nicht so einfach für den Neu-Olympioniken, zumal seine Zeit arg beschränkt ist, seine übermächtigen Gegner ihn mit allen Mitteln zu stoppen versuchen und ihm das Orakel vorausge- sagt hat, daß ein vermeintlicher Freund ihn verraten wird ...
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Gabriele Haefs. Vom Verlag empfohlen für Hörer ab 12 Jahren. -Gekürzte/bearbeitete Lesung- Das Hörbuch zum Teil 2 der Reihe erscheint im September 2010 ebenfalls bei Lübbe Audio
Angesichts der heftigen Werbekampagne für den Film, der nach dieser Buch-Reihe gedreht wurde, waren wir zunächst mal mißtrauisch - meist verbirgt sich hinter derartigen Kampagnen der Hollywoodstudios nichts als - wenns hochkommt - heiße Luft und jede Menge Dollars. Umso erfreulicher, daß die Geschichte, die auf diesem Hörbuch vortragen wird, wirklich interessant und nicht 08/15 ist. Neben der spannenden, sehr gut geschriebenen, Handlung lernt man einiges über die griechische Götterwelt (oder kramt es aus seinen ver- schütteten Erinnerungen hervor). Ja, vielleicht regt es den einen oder die andere sogar an, die griechischen Heldensagen (noch einmal) zu lesen und öffnet so die Tür zu neuen Leseabenteuern und erweiterten Horizonten. Einige Basisinformationen zu griechischen Göttern von A wie Ares bis Z wie Zyklopen findet man netterweise auf den Seiten der CD-Faltpackung (unter und hinter den CDs). Es gibt magische Waffen, Schuhe, Wesen und einen Ausflug in die Unterwelt, einen ganz normalen, nicht überheblichen Ich-Erzähler, der meist ebensoviel (oder wenig) weiß, wie der Leser und es bei aller Spannung auch an Humor und ein wenig Sebstironie nicht fehlen läßt. Und wenn man - wie bei manchen Musikstücken - schon denkt: Aha, das wars, Ende gut, alles gut ... wird es nochmal richtig gefährlich. Was den Vortrag angeht, kommt er zwar nicht an die Klasse von Ernst August Schepmann oder Friedrich Schönfelder heran, stören uns auch hier noch einige merkwürdige Betonungen, aber meist hält sich der Sprecher nicht an die inhaltsunabhängige deutsche Standardwortzählungsbetonungslosigkeit, die die meisten neuen Hörbücher unerträglich macht. Statt dessen (und darauf kommt es uns an) erzählt (!) er die Geschichte und ist dies eines der am besten und lebendigsten vorgetragenen Hörbücher, die unsere Ohren in den letzten Jahren erreicht haben. (Das einzige, was uns immer wieder die Tränen in die Ohren treibt, ist seine eigenwillige Betonung von Satyr, das er - anders als z.B. Furie - auf der 2. Silbe betont, was für uns so merkwürdig klingt, als würde er Furie auf dem i betonen.)
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