Dies ist die Geschichte von Daum, Däumel und Nick. Irgendwo am Rande
des Munza-Malgar, eines großen Waldes, lebte einmal eine alte äffin
namens Mutta-matutta mit ihren drei Söhnen Dhau-Ma (genannt Daum),
Dho-Imlulla (genannt Däumel) und der jüngste, ein Nizza-Nila namens
Ummanodda, genannt Nick. Sie alle wohnten in einer Hütte, die vor
Urzeiten einmal ein Portugallier oder Portingese gebaut hatte und die
vom Urururgroßvater Sebba entdeckt und besetzt worden war.
Eines Tages, als Mutta-matutta noch jung war, erschien ein Malgar
namens Silen - Bruder des Fürsten von Assasimon, dem Fürsten, der
über die Täler von Tishnar herrscht - auf seiner weiten Reise mit
seinem Diener Glitz. Es kam wie es kommen mußte: Mutta verliebte sich
in den Fürstenbruder, sie heirateten, bezogen die Hütte ... und bekamen
Zuwachs - eben die bereits erwähnten Daum, Däumel und Nick.
Und jetzt gehts ans Standesbewußtsein: sie sind von königlichem
Geblüte, also keine normalen Affen, sondern Affenprinzen, sogenannte
Malla-Malgars" und das verpflichtet halt: aufrecht zu gehen, nie Blut
zu trinken und niemals - außer in großer Gefahr - auf Bäume zu klettern
oder sich gar Schwänze wachsen zu lassen. Der Fürstenbruder
unterrichtet sie auch in den geheimen Künsten und der Königssprache.
Eines Tages ist auch seine Zeit gekommen und als wenig später auch
Mutta-Mattuta gestorben ist, bleiben den drei Malla-Malgars nur die
Hütte, das Feuer, zwei rote Jacken (für Daum und Däumel) und eine
gelbe (für Nick). Und Nick hat noch etwas geerbt: den Zauberstein.
Daß es ihnen trotzdem nicht so bsonders gut ergeht liegt vielleicht
nicht zuletzt daran, daß Nick noch ziemlich jung und unerfahren ist und
nicht besonders geschickt im Umgang mit den Zauberstein. So stehen
sie denn eines Winters ohne Hütte, ohne Feuer und nur mit einem
Minimum an Essbarem da. Nach einigem überlegen beschließen sie die
Heimat ihres Vaters aufzusuchen, die Täler Tishnars. Und so beginnt
das, wovon dieses Buch berichtet: Die Reise der drei Malla-Malgars.
Dafür daß diese Reise nicht ganz ungefährlich sein wird, spricht schon, daß zwei der drei Diener ihres Vaters auf seinem Weg in die umgekehrte Richtung umgekommen waren: Einer war erfroren, den anderen hatten
sich die Minimuls zum Festtagsbraten auserkoren. Wie gesagt, es ist ein langer und gefahrvoller Weg, von dem Walter de la Mare in diesem 1910 geschriebenen Buch erzählt. Nick ist nicht immer gerade geschickt im Umgang mit dem Zauberstein, was zu weiteren Verwicklungen und Gefahren führt (unter anderm auch ganz in die Nähe der Küche der Minimuls) und es gelingt den dreien manchmal nur ganz knapp trotz des Steines mit dem Leben davon zu kommen. Spaß machen zu lesen dürfte dieses Fantasy-Märchenbuch für kleine Leser (denen wohl die Abenteuer der drei Malla-Malgars am besten gefallen werden) und geistig jung gebliebenen älteren Lesern, die Freude an Wortspielereien und erfundenen Sprachen und Ländern haben.
Walter de la Mare:
Die Reise der drei Malla-Malgars
Hobbit Presse / Klett-Cotta
240 S., Paperback
ISBN 3-608-95504-6
Aktualisierung August 2017: Dieses Buch ist leider in deutscher Sprache derzeit nicht mehr erhältlich.
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