(Diogenes Hardcover, 2002; Original: CH 2002, Titel: A Sea of Troubles)
Auch mit diesem Tip bleiben wir - ausnahmsweise - nocheinmal kriminell und wir bleiben beim Gesetz. Vom Gesetz der Serie zum Gesetz der Lagune. Und wir verlagern den Schauplatz von der Traumfabrik Amerikas in den Süden Europas: nach Pellestrina, einem kleinen Fischerdorf in der Nähe Venedigs. (Beim nächsten Tip geht es dann wieder in den Weltraum.)
Eben dieses Fischerdorf wird in einer lauschigen Nacht von einer Explosion aus dem Schlaf gerissen. Kurz darauf sind alle Bewohner auf den Beinen. Alle Bewohner? Nein, zwei von ihnen fehlen - zusammen mit ihrem Schiff, von dem nach der Explosion nur noch die Spitze des Mastes zu sehen ist.
Bald stellt sich heraus, daß die beiden Muschelfischer - Vater und Sohn Bottin - an Bord ihres Schiffes ums Leben gekommen sind. Und noch etwas stellt sich heraus: Sie sind nicht ertrunken, dafür aber eines brutalen, gewaltsamen Todes gestorben.
Der Fall landet schließlich auf dem Schreibtisch von Commissario Brunetti in Venedig. Zusammen mit seinem Team, allen voran Signora Elettra, ihres Zeichens Meisterin der elektronischen Datenverarbeitung und Herrin der Dienststellen-Verwaltung, macht sich Brunetti daran, den Fall zu lösen. Das wird ihm allerdings gar nicht einfach gemacht, denn die Bewohner des Dorfes reden zwar gerne mit ihm und seinen Beamten über dieses und jenes, wenn die Rede aber auf die beiden Toten kommt, sind sie verschlossen wie ihre Muscheln. Dennoch kann die Mann- und Frauschaft um den Commissario nach und nach einen wichtigen Punkt in diesem Fall klären: Er ist nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheinen mag - und es kann sehr gefährlich, um nicht zu sagen tödlich, werden, sich mit seiner Aufklärung zu befassen ...
An dieser Stelle wird natürlich nicht verraten, wie die Geschichte endet und wer der Mörder ist (na gut, ein Tip: Es war nicht der Butler). Nur soviel sei verraten: Es ist ein bis zur letzten Seite ausgesprochen spannender Krimi mit vielen Winkeln, Ecken und Kanten, sehr gut geschrieben und übersetzt - und manch einem werden anschließend vieleicht Muscheln nicht mehr ganz so gut munden wie zuvor. Die Personen sind nicht 08/15 und das Ende ist ein richtiger Showdown ohne aufgesetzt oder überflüssig zu erscheinen (wenn auch etwas brutal).
Erfreulich an der Aufmachung dieses Hardcovers ist, daß auch der Leser, der sich in und um Venedig nicht auskennt, mit Hilfe einer Karte auf den ersten Buchinnenseiten die Orte der Geschehnisse einordnen kann. Alles in allem ein wirklich lesenswerter Krimi, einmal abseits der eingefahrenen Straßen amerikanischer Großstädte ...
Noch eine Nachbemerkung: Dies ist der zehnte Roman mit Commissario Brunetti aus Venedig. Unsere Wertung "Tip" bezieht sich diesmal ausdrücklich auf diesen einen Roman, denn nicht alle Romane dieser Reihe sind gleich gut, den neunten Roman beispielsweise können wir ganz und gar nicht empfehlen. Wer den liest, tut das voll und ganz auf eigenes Risiko und kann uns für eventuelle Folgen nicht verantwortlich machen.
Donna Leon:
Das Gesetz der Lagune
Diogenes Hardcover
ca. 320 Seiten
19,39 ECU 19,90 tEuro (BRD) 20,50 tEuro (A)
ISBN 3-257-06313-x
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