Leon de Winter:
Der Himmel von Hollywood
(Diogenes Hardcover 1998, Taschenbuch: 1/2000, Original: NL, 1997, Originaltitel: De Hemel van Hollywood)
Vom eher ruhigen britischen Kurort Bath geht es diesmal is brodelende Leben der ameriaknischen Glitzerwelt Hollywood. Allerdings glitzert es in der Filmstadt nicht für jeden - und wenn, dann mitunter nicht auf Dauer ...
Das Buch fängt an, als wenn es ein Film wäre - vielleicht geht es ja auch um einen Film? Warum nicht? Irgendwie hat in Hollywood alles mit Film zu tun. Aber um die Eröffnungszene halbwegs zu verstehen, muß der Leser erst zwei Wochen zurückgeführt werden, also eine Rückblende ...
Auf Seite 14 des Buches beginnt dann die Geschichte (oder der Film?). Nach einer längeren Kur auf Staatskosten - mehr dazu erfährt der Leser erst im Laufe der Erzählung und wir wollen hier auch nichts verraten, kehrt Tom Green nach Hollywood zurück. Hier hat er seine großen Erfolge gefeiert, hier will er jetzt einen Neuanfang wagen. Viel ist ihm allerdings aus seiner Vergangenheit nicht geblieben: ein kleiner Koffer mit Kleidung, zwei Schreibblöcke, drei Kugelschreiber und einhundertneunundachtzig Dollar. Fast nichts, wenn man bedenkt, daß er vor seiner "Kur" hunderttausend Dollar unter der Matratze und einen Cadillac vor der Tür hatte. Aber das, wie auch Maine lagen weit hinter ihm. (Was Maine damit zu tun hat, verraten wir auch nicht, bösartig wie wir sind.) Er steigt in einem billigen Hotel ab macht er sich auf die Suche nach einem Job - alles was sich ihm bietet, denn um wieder in der Filmbranche Fuß zu fassen, muß er erst wieder etwas darstellen. Dazu gehören die richtige Adresse und genügend Geld. Aber mit einem staatlich finanzierten Aufenhalt ist es nicht einfach, Arbeit zu bekommen. Und seine letzte Hoffnung, wieder ins Filmgeschäft einsteigen zu könen, endet auf tragische Weise ...
Nach und nach erfährt der Leser mehr aus der Vergangenheit von Tom Green. Beispielsweise, daß seine Kur mit einer Frau und einem Skript mit dem Titel "Der Himmel von Hollywood" zu tun hatte.
Aber die Gegenwart will finanziert werden. Aber wie? Zufällig trifft er auf zwei Schauspielerkollegen, die wie er schon bessere Tage gesehen haben: den sechzigjährigen Jimmy Kage und den siebzigjährigen Oscar-Preisträger Floyd Benson, der sein Brot jetzt als Installateur von Alarmanlagen verdient. Bei einer nächtlichen Sauftour stoßen die drei am Hollywood Sign auf einen übel zugerichteten Toten, in dem Floyd Benson einen Typen wieder erkennt, der in dem Haus gewesen war, für das er gerade die Alarmanlagen montierte. Und er hat die Vermutung, daß die Bewohner des Hauses eine ganz Stange Geld in ihrem Safe haben würden - und daß es für sie durchaus möglich wäre ...
Damit startet die Aktion Schauspieler erleichtern Mafia. Ob das gut gehen kann? Hollywood Tricks und Illusionen gegen harte Gewalt und Waffen?
Aber mit der Antwort auf diese Frage ist das Buch noch lange nicht am Ende. Irgendwie hat mensch das Gefühl, mit diesem Buch eine dieser russischen Puppen erhalten zu haben, in denen immer wieder eine neue Puppe steckt. Denn wenn man gerade glaubt, man hätte alles durchschaut, wechselt die Perspektive und alles sieht wieder völlig anders aus ...
Eines der besten Bücher, die wir in den letzten Jahren gelesen haben. Spannend, unterhaltend, gut geschrieben und immer wieder überraschend. Unbedingt lesen!
tn
Leon de Winter:
Der Himmel von Hollywood
Diogenes Hardcover
ca. 360 Seiten
21,00 ECU*
ISBN 3-257-06188-9
Diogenes detebe Taschenbuch
ca. 360 Seiten
9,45 ECU*
ISBN 3-257-23143-1
* Ecu: HFL/DM = ECU x2, BEF = ECU x 40, öS: x15,6, sfr:
x1,8
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