Alan Dean Foster ist wohl einer der produktivsten und verdientermaßen bekanntesten amerikanischen Science Fictionund Fantasy-Autoren. Und nicht nur Terry Pratchett hat sein eigenes Universum erschaffen – seit den siebziger Jahren schreibt Alan Dean Foster SF-Romane, die in seinem Homanx-Commonwealth-Universum spielen. Daneben dürften in deutscher Sprache vor allem seine Fantasy-Romane der achtteiligen Bannsänger-Serie (Originaltitel Spellsinger, 1983-1994) bekannt sein. Seit 1972 erleben Pip & Flinx (eigentlich heißt letzterer Philip Lynx) dort ihre Abenteuer. 2009 erschien ihr vierzehnter Roman. Die deutschsprachigen Ausgaben erschienen anfangs bei Heyne, dem leider von Bertelsmann, Springer & Co. zerschlagenen Flaggschiff deutscher SF-Literatur, seit etwa 2008 erscheinen die Pip und Flinx-Romane (sowie einige andere) erfreulicherweise bei Bastei, einem der wenigen verbliebenen deutschsprachigen SF-Verlage.
Dürfen wir vorstellen? Philip Lynx, kurz Flinx, besondere Kennzeichen: grüne Augen, rote Haare und ein paar übersinnliche Fähigkeiten. Für Flinx gehören Regierungsschnüffler, durchgeknallte Fanatiker und Auftragskiller fast schon zum Alltag. Und dann ist da noch, äh, ja, ähem, Pip, seine fliegende, äh, Mini-DrachenDame. Ja, das wars, ein Mini-Drache mit einigen Lama-Eigenschaften.
Außerdem wäre da noch die Kleinigkeit, daß niemand im Universum Ärger so sehr anzieht wie Flinx (was die in diesem Buch beschriebenen Begegebenheiten mal wieder zweifelsfrei belegen).
Auf dem Weg zu einer neuen Heldentat, (bloß ein gigantisches Waffensystem zu finden, das die Galaxis durchkreuzt und das gesamte Commonwealth davor bewahren könnte, von einer sich nähernden unheimlichen Gefahr ausgelöscht zu werden), beschließt Flinx aus Gründen der Wissenserweiterung kurz einen Umweg auf die Welt Visaria einzulegen, auf der moralische Werte und utopische Ideale nicht wirklich hoch im Kurs stehen, sprich Kohle vor Charakter rangiert.
Als er einem bedrängten Einheimischen hilft, tritt er dann auch noch in ein Wespennest. Denn nun hat er sich sämtliche Verbrecherkönige der Welt zum Feind gemacht ...
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Kerstin Fricke
Deutsche Erstausgabe
Bastei Taschenbuch, ca. 350
Seiten ISBN 3-404-23347-6
Gut geschriebene SF der guten alten Art. Unschwer erkennbar, daß die Zustände, die auf der Welt Visaria beschrieben werden, aufmerksamen Zeitgenossen unserer Welt und Zeit nicht ganz unbekannt vorkommen werden. Auch der Schreibstil ist nach unserem Geschmack, so wird etwa nicht alles platt und vulgär dahingerotzt, wie es heute leider zu oft Mode ist, sondern umschrieben und angedeutet. Humor,Ironie und leichter Sarkasmus fehlen auch nicht, was die Geschichte zu einer runden Sache vervollständigt, die angenehm zu lesen wäre ... wenn da nicht die deutsche Version wäre, die zum Teil schlecht, zum Teil sehr weit entfernt vom Original und zum Teil völlig falsch übersetzt wurde. Zuweilen hat man den Eindruck, daß hier an vielen Stellen künstlich Seiten geschunden werden sollten. Zum Beispiel, indem aus einem "Yep" im Original einmal "Das ist richtig" und die Wiederholung zu "Stimmt ebenfalls" wurde – ganz abgesehen davon, daß – nicht nur – hierdurch stilistische Konstruktionen des Autoren zerstört werden. An anderer Stelle werden "flüsternde Welten" mit "zugeflüsternden Worten" übersetzt, was dem folgenden Text einen völlig anderen Sinn gibt, als das Original vorgibt. Und uns vorzustellen, daß erdgebundene Fahrzeuge auf dem Boden befestigt sind, fällt uns doch schwer. Leider geschieht dies so häufig, daß uns als Lesern die Geschichte manchmal völlig unverständlich wird. (Die Beispiele stammen alle (!) aus dem ersten Kapitel, aber die folgenden bringen leider keine Besserung.) Schade um ein gut geschriebenes Buch.
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