Bei Bastei erscheint in diesem Monat die Taschenbuchausgabe einer "kurzweiligen, aber nützlichen Geschichte des englischen Mittelalters", die wir allen, die sich auch nur ein wenig für (englische) Geschichte interessieren, ans geneigte Auge (oder Ohr, es gibt auch eine Hörbuchversion) legen möchten. Rebecca Gablé hat in diesem Buch ihr in über einem Jahrzehnt gesammelten Informationen über diese ziemlich unterbelichtete Epoche der Mnschheitsgeschichte in leicht verständlicher Sprache unterhaltsam (aber immer in dem Thema angemessener Sorgfalt) zusammengefaßt.
Schluß mit dem Mythos über die düstere Zeit willkürlicher Kriege, blutrünstiger Hexenverfolgungen und hygienischer Katastrophen – her mit dem Mittelalter, wie es wirklich war. In ihrem ersten Sachbuch erzählt Rebecca Gablé die Geschichte des englischen Mittelalters neu: kompetent und informativ, herrlich farbenprächtig ... und immer mit einem leichten Augenzwinkern.
Der geneigte Leser erfährt etwa, wie die Wikinger in Ermangelung anderer Hobbies England eroberten – unabsichtlich unterstützt vom englischen König Æthelred, dessen Ruf seitdem ruiniert ist.
Er erlebt mit, wie Jahrhunderte später Eleanor von Aquitanien die Bühne betritt, eine der "unterhaltsamsten und wunderbarsten Skandalnudeln, die je auf Englands Thron gesessen haben".
Und er erfährt, warum Thomas Becket, Sohn eines Einwanderers, der es zum steinreichen Immobilienspekulanten gebracht hatte, unter der erlesenen Garderobe stets ein Gewand aus kratzigem Ziegenhaar trug.
Na? Neugierig geworden?
Taschenbuchausgabe des im August 2008 bei Ehrenwirth
erschienenen Hardcovers.
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Auch erhältlich als Hörbuch: 6 CDs, ca. 410 Min., 10,99 tEuro Sprecher Andreas Fröhlich
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Unsere
Meinung: Der Beweis, daß Geschichte auch in deutscher Sprache nicht staubig und langweilig sein muß. Locker und interessant geschrieben, den Leser einbeziehend und leicht verständlich erklärt. Mit zahlreichen schwarz-weißen Abbildungen, Karten und Zeittafel am Ende des Buches. Wer sich beispielsweise immer schon gefragt hat, was zum Kuckuck ein dänischer Prinz in England verloren hatte, könnte hier die Antwort finden. Insgesamt ein deutlich anderes Geschichtsbuch, das darum nicht weniger korrekt und informativ ist. So kann Geschichte Spaß machen (auch wenns ziemlich oft um Mordund Totschlag geht). So mögen wir das. Natürlich ein TiP! |