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September 2014
Autor/Herausgeber/Reihe:
Markus Niebios:
Titel:
Kopflos im Kofferraum
oder der Argwohn des Krustentiers im ansteigenden Wasserbad
16.
Originaltitel:
Originaltitel
Erscheinungsland
Original: D
Erscheinungsjahr
Original: 2014
Wer seine Detektei Mystica nennt und einen Leichenwagen als Dienstgefährt benutzt, legt es darauf an, die Kundschaft aus schrägen Vögeln zu rekrutieren. Daß sich Borg und Romanov bei ihrer Suche nach einem seltenen Krebs allerdings mit Sargdesignern, Kryptozoologen und einem Hippie-Medium herumschlagen müssen, geht selbst ihnen ein bißchen zu weit.
Als Borg ein Mord angehängt wird, und sein Nachfolger als Leiter der Mordkommission alles daran setzt, ihn hinter Gitter zu bringen, beginnt eine fulminante Jagd nach Antworten.
Warum nagelt jemand einen türkischen Totengräber an ein Hakenkreuz? Was verheimlicht das Bestattungsunternehmen?
Wie oft kann man lebendig begraben werden, ohne den Verstand zu verlieren?
Wer serviert wem vom Aussterben bedrohte Tiere
Wie kommt der Kopf des Klienten in den Kühlschrank der Detektei?
Von der Polizei und zwei Killern durch halb Dortmund gehetzt, finden Borg und Romanov heraus, daß es dem Vorsitzenden einer rechtsradikalen Bürgerinitiative um weit mehr geht, als den Bau eines Minaretts zu verhindern ...
Das Buch hatte eigentlich alle Voraussetzungen für einen schön schrägen Krimi, wie ihn der Titel vermuten und erwarten läßt. Einen "Helden", der in seiner Kindheit entführt und lebendig begraben wurde, und daraus eine fehlende Nase, ein Edgar-Allan-Poe-Trauma und den Berufswunsch, Kriminaler zu werden, behalten hat. Die Erfüllung des Berufswunsches führte zudem noch zu einer Vergangenheit, die bewältigt werden muß und zu Erz-Feinden in einflußreichen Positionen. Garniert wird das Ganze mit einer nervigen Vermieterin, die immer wieder überlistet werden muß, einen Partner mit einschlägiger Vergangenheit, eigenwilligen Fällen und Auftraggebern, Gegnern, falschen Spuren und einigen skurilen Ideen und Szenen ... aber aus all dieses Zutaten wird leider nichts wirklich Rundes, alles bleibt irgendwie übertrieben, bemüht, gequält, überzeichnet, mit massenhaft Klischees behaftet und einer Vorliebe für Stereotypen. Alles bleibt unzusammenhängend, ergibt für uns keine echte Spannung und wirkt auf uns auch nicht schräg, eher wirr und unausgegoren. Außerdem erschien uns mehr als ein Aspekt der Geschichte, vorsichtig ausgedrückt, anderweitig "ausgeliehen". Vielleicht wäre ja weniger mehr gewesen. Für uns war der ganze Roman eher kopflos im luftleeren Raum. Gerade weil wir bekanntlich ungewöhnliche, schräge Bücher mögen, war dies hier eine ziemliche Enttäuschung und absolut nicht unser Fall.
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