August 2013 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Ernst Jandl:
|
Titel: Einer raus, einer rein
Die schönsten Gedichte ausgewählt von Klaus Wagenbach |
6.
|
Originaltitel:
Originaltitel (Sammlung)
|
Erscheinungsland
Original: D |
Erscheinungsjahr
Original: 2006 |
Für dieses Buch, das 2006 zuerst bei Wagenbach erschienen ist, hat Klaus Wagenbach aus dem Gesamtwerk von Ernst Jandl die schönsten Gedichte ausgewählt. Das Ergebnis sind 68 Gedichte, ausgewählt von einem Freund und Kenner: die irren und die schönen, die rinken und die lechten, die findigen und die flottschen.
Ernst Jandl wurde durch seine "Sprechgedichte" berühmt, die sich ebenso in den Ohren von Erwachsenen wie in denen von Kindern festsetzten: auf dem Land ist viel o sophie, ottos mops will nicht nach Hause, lechts und rinks wird velwechsert, die weile eilt mit feile und inge hat es dringend.
Aber Jandl schleicht dem Wort nicht nur nach, er hält es auch fest, als Wort- akrobat und zugleich als gewissenhafter Chronist, so beispielsweise in zwei seiner berühmtesten Gedichte: "schtzngrmmmm" und "wien: heldenplatz".
Mit Lebensdaten und einem Nachwort.
Neuausgabe des 2006 bei Wagenbach Salto erschienenen Hardcovers
|
Rotes Leinen. Fadengeheftet |
|
Wagenbach Salto Hardcover ca. 90 Seiten ISBN 3-8031-1238-9 |
Preis: 14,90 tEuro (D) 15,40 tEuro (A) 27,90 sFr (CH) |
|
Unsere
Meinung: Keine Gedichte nach dem Motto "Reim Dich oder ich freß Dich ... genauer gesagt reimt sich hier gar nichts. Vielmehr ist es am Leser, sich einen Reim auf das zu machen, was optisch oder lautmalerisch oder einfach nur albern die Seiten dieses Buches ziert. Sei es das leichtere Titelgedicht (eigentlich fünfter sein), das mit kargen Worten einen ... na das wird nicht verraten oder das eher ernste Schtzngrmm, das mit dem t-tt endet - auf unterschiedlichste Weise verfremden sie die Sprache oder spielen mit der Darstellung der Wörter oder sehen Alltägliches auf eigene Weise. Teils witzig, teils schwarz, teils (tief)sinnig, teils unsinnig. Kein Buch, das man mal ebenso liest, man muß sich schon Zeit nehmen, um hinter die Fassaden zu kommen. Für nördliche oder andere Nicht-Österreicher kommt teilweise erschwerend hinzu, daß Jandl nicht unbedingt alle seine Gedichte in Hochdeutsch verfaßt hat. Wie gesagt, das Buch ist nicht ganz einfach zu lesen und vieles würde akustisch schneller oder leichter verständlich sein, als man es schwarz auf weiß nach Hause tragen kann. Für Leser, die eine Antenne für diese Art der Sprachbenutzung oder -Verwendung haben, die Garantie für für diverse unterhaltsame Stunden, in denen die grauen Zellen auch nicht zu kurz kommen.
|