Kurz vor seinem Tod hat Oscar Niemeyer, der wohl berühmteste Architekt unserer Zeit, im Alter von 104 Jahren ein Resümee seines Lebens und zugleich eine große Reflexion über unsere Gesell- schaft vorgelegt.
"Die Architektur ist nur ein Vorwand. Wichtig ist das Leben, wichtig ist der Mensch, dieses merkwürdige Wesen mit Seele und Gefühl, das nach Gerechtigkeit und Schönheit hungert" ist die grundlegende Philosophie, die Niemeyers Leben und Arbeit leitete.
In den acht kurzen Kapiteln dieses Buches spricht der Protagonist fast eines Jahrhunderts der Architektur über die Rolle der Fantasie und der Freundschaft, über Alter, Politik und Kunst, schildert Begeg- nungen mit Leitfiguren des 20. Jahrhunderts von Fidel Castro bis Sartre und Le Corbusier.
"Jeder muß seinen Teil beitragen, Neues wagen, Ideen in die Welt setzen" – in einem Buch voller Hoffnung, Lebens- mut und Leidenschaft erklärt der Architekt, der für seine Heimat mit Brasilia eine neue Hauptstadt entwarf, warum die Welt sich ändern muß – und daß es nur von uns abhängt, sie zu einem besseren Ort zu machen.
Der Herausgeber des Buches, der italienische Journalist und Autor Alberto Riva, lernte Niemeyer während seiner Arbeit als Brasilien-Korrespondent kennen.
Aus dem Italienischen übersetzt von Friederike Hausmann.Deutsche Erstausgabe