Bei Bastei erscheint in diesem Monat ein neuer Roman von Peter F. Hamilton, einem britischen Sf-Autoren, von dem so unterschiedliche Erzählungen und Romane stammen wie etwa "Den Bäumen beim Wachsen zusehen" oder die Serien aus den Konföderations- und Commonwealth-Universen, u.a. der Armageddon-Zyklus, mit dem er Ende der 90er Jahre die Space Opera seines amerikanischen Namensvetters Edmund Hamilton (Die Sternenkönige, Captain Future, Starwolf) wiederbelebt hat. Dieses Buch gehört zu keiner der Serien und kann so völlig unabhängig gelesen werden.
Newcastle im Jahr 2142. Detective Sidney Hurst untersucht einen brutalen Mord und stellt dabei fest, daß es sich um einen Serientäter handeln muß.
Zwanzig Jahre zuvor sind schon einmal Menschen auf dieselbe bestialische Weise ermordet worden, aber nicht auf der Erde, sondern auf dem Tropenplaneten St. Libra.
Damals wurden die Morde einer unbekannten außerirdischen Spezies zugeschrieben.
Eine Expedition reist zu der Dschungelwelt, um dort nach Hin- weisen zu suchen.
Dann beginnen die Morde von Neuem ...
Aus dem Englischen übersetzt von Michael Neuhaus
Deutsche Erstausgabe
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Bastei Paperback ca. 1130
Seiten ISBN 3-404-20721-1
Edmund Hamilton hat hier wieder ein Universum geschaffen, auf dessen Planeten die Gesellschaften nach eigenen Regeln leben, Regeln, die nicht immer den Maximen der Humanität folgen, sondern in Erweiterung der heutigen Zustände den "Kräften des Marktes" folgen. So kann man nur mit einer gut gefüllten Brieftasche Bürger bestimmter Regionen bleiben, andererseits kann der Abstieg in die legalisierte Spielart der Sklaverei erfolgen. Mensch und Maschine sind nicht mehr wirklich zu trennen, aber Korruption und Machtspiele sind weiterhin nicht ausgerottet. Dazu nehme man noch die geklonte Nachkommenschadt eines Industriebarons, die in weiten Teilen die wirkliche Macht innehat und außérhalb der Gesellschaft steht. Kompliziert? Ja, einfach macht es Hamilton dem Leser nicht gerade, die Übersicht bei all den Unter- und Nebensträngen dieser Geschichte zu behalten, die, das sei verraten, trotz des kriminellen Inhaltes in der Abteilung Science Fiction und Fantasy richtig einsortiert ist - obwohl das erst ganz am Ende des Buches deutlich wird. Obwohl gut geschrieben und mit einer weitgehend unerwarteten Auflösung ist uns das Buch doch deutlich überstrapaziert erschienen. Es hätte sicherlich auch mit dreihundert Seiten gut auskommen können - aber es ist ganz offensichtlcih eine Krankheit des modernen Verlagswesens, daß Autoren sich genötigt sehen, statt der früher üblichen 300 bis 500 Seiten-Romane riesige Wälzer zu schreiben, um ihren Lebensunterhalt sichern zu können. Alles in allem gute Science Fiction-Unterhaltung mit gesellschaftspolitischen und kriminellen Anteilen, die aber insgesamt deutlich zu lang ausgefallen ist.
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