April 2020 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Andreas Schlüter: |
Titel:
Walzer in Wien City Crime, Bd. 7:? |
6.
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Originaltitel:
Originaltitel |
Erscheinungsland
Original: D |
Erscheinungsjahr
Original: 2020 |
Bei Tulipan erscheint im April der siebte Band der Städtekrimi-Reihe "City Crime" von Andreas Schlüter. Die Kinderkrimis für Leser ab 10 Jahren stehen laut Verlag nicht nur für jede Menge Spannung und aufregende Abenteuer, sie bieten darüberhinaus auch die Möglichkeit, Sprache, Kultur und Sehenswürdigkeiten der jeweiligen Stadt kennenzulernen. Nachdem es im fünften Band, den wir im letzten März hier vorgestellt haben, nach London ging, bleiben wir mit dem neuesten Fall in der Nachbarschaft: Diesmal wird in Wien aus der Reihe getanzt.
Finn und Joanna sind nicht gerade begeistert, als sie ihre Eltern auf eine Reise zum Wiener Opernball begleiten sollen. Immerhin wohnen sie im berühmten Hotel Sacher – neben vielen anderen illustren Gästen.
Doch wider Erwarten wird ihr Aufenthalt aufregender als gedacht. Denn das teure Collier von Finns Mama und andere Schmuckstücke von Hotelgästen verschwinden.
Steckt ein gemeiner Dieb dahinter?
Stammt das lange blonde Haar, das Finn und Joanna finden, von ihm – oder ihr?
Und wieso möchte einer der bestohlenen Gäste den Fall nicht der Polizei melden?
Finn und Joanna recherchieren hinter den Kulissen des Hotels, geraten in eine Verfolgungsjagd und sogar ins Visier eines internationalen Waffenhändler-Rings ...
Durchgehend illustriert von Markus Spang tul470
Vom Verlag empfohlen für Leser ab 10 Jahren.
Originalausgabe
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Gebundenes Buch / Hardcover
Bisher sind in dieser Reihe erschienen:
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Tulipan Buch, ca. 190 Seiten ISBN 978-3-86429-470-9 Preis: 12,00 € (D) 12,40 € (A) 18,90 SFr. (CH)
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Unsere Meinung: Auch der siebte Band dieser Reihe ist wieder gut und recht spannend geschrieben und wird auch wieder nach dem gewohnten Schema und mit den gewohnten Zutaten abgespult, mit den üblichen Variationen: eine neue Stadt, ein neuer Junge für Joanna und natürlich ein neuer Kriminalfall. Diesmal geht es nach Wien zum Opernball. Oder um es mit Finns Worten zusammenzufassen: "Wir fahren zum OPERNBALL, wo wir im HOTELZIMMER eingesperrt werden, um die ganze Zeit ein BUCH ZU LESEN" - was nicht zu unrecht vermuten läßt, daß Finn von der bevorstehenden Reise ganz und gar nicht begeistert ist. Dummerweise für ihn (und glücklicherweise für die Leser) ist seine Schwester anderer Meinung und so finden sie sich wenig später in Wien und in einem neuen Fall wieder, von dem die Familie diesmal selbst betroffen ist. Klar, daß es sich Joanna nicht nehmen läßt, unter Zuhilfenahme eines in sie verschossenen jungen Hotelpagen, den Fall zu lösen. Sehr zum Unwillen von Finn, der sich wieder einmal un(frei)willig in Joannas Detektivarbeit hineingezogen sieht. Was Anfangs wie eine "normale" Einbruchsserie aussieht, entwickelt sich - wie meist in dieser Reihe - zu etwas weitaus Komplizierteren, wofür nicht nur der ungewöhnliche Dieb sondern auch einer der Bestohlenen verantwortlich sind. Es wird wie immer eine ziemliche Räuberpistole, sicher spannend und unterhaltsam für die jüngeren Leser, für die diese Reihe bestimmt ist, ältere (Vor-)Leser werden vieles überzogen finden. Allerdings ist in diesem Buch im Gegensatz zum letzten der Fall deutlich glaubwürdiger und logischer in sich selbst ausgefallen. (Gewundert haben wir uns jedoch, daß man in Wien auch zum Schließen eines Safes die Kombination kennen muß und ein Familienerbstück über mehrere Generationen hinweg nicht versichert sein soll. Auch wenn es versichert gewesen wäre, hätte das für die Geschichte keine Auswirkung gehabt, wirkt also eher störend als hilfreich.) Wir hatten zudem das Gefühl, daß der Autor diese Reihe allmählich leid ist, denn die Darstellung des jüngeren Bruders als übermäßig dämlich und Depp vom Dienst hat diesmal noch erheblich mehr genervt als in den letzten Bänden. Auch die Schwester entwickelt sich immer mehr zu Mega-Zicke. Da scheint keine große Sympathie des Autoren für seine Helden mehr vorhanden zu sein. Beides dämpft das Lesevergnügen doch ganz erheblich. Natürlich hat der Autor auch in diesem Band wieder einiges an touristischen Informationen (diesmal eben rund um die Sehenswürdigkeiten in Wien) eingebunden, was allerdings manchmal etwas zu sehr aufgesetzt und bemüht wirkt. (So halten wir es beispielsweise für unwahrscheinlich, daß die Mutter dem Sohn das genaue Tagesdatum der Eröffnung des Opernhauses im Gespräch nennt - statt "Eröffnet am 25. Mai 1869" halten wir "wurde 1869 eröffnet" für natürlicher.) Die Karte in den Umschlagseiten ist wie beim sechsten Band ziemlich grob gehalten, so daß einige der Wege, die im Buch zurückgelegt werden und einige der Handlungsorte des Buches wieder gar nicht zu finden sind. Dafür sind einige Ansichten aus Wien mit bekannten Gebäuden im Hintergrund auf den ganzseitigen Abbildungen zu sehen, die die Geschichte illustrieren. Im Anhang findet der Leser diesmal einige wienerische und österreichische Ausdrücke (einschließlich einiger Schimpfwörter, die die jüngeren Leser sicherlich begeistert aufnehmen werden). Insgesamt hat uns diese Geschichte wieder besser gefallen als der Londoner Band, aber zum einem Tip hat es nicht mehr gereicht. |