Juli 2017 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Anna Herzog:
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Titel: Alles im FlußJust me |
8.
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Originaltitel:
Originaltitel |
Erscheinungsland
Original: D |
Erscheinungsjahr
Original: 2017 |
Bei Coppenrath erscheint im Juli nach dem Kinderbuch (für Leser ab 9 Jahren) Die Kinder vom Birnbaumhaus das erste Jugendbuch von Anna Herzog.
Wie ist sie bloß in diese Situation geraten? Juli, dreizehn- jährige zukünftige Filmemacherin mit Tierphobie, findet sich in einem uralten Faltboot auf dem Fluß wieder – mit Jonte, den sie kaum kennt, dessen kleinem Bruder Per und einem häß- lichen Kater namens Puma.
Was spielerisch mit Jontes Behauptung beginnt, er könne es locker bis zum Meer schaffen, wird zur Herausforderung: Nicht nur, weil sie plötzlich auf der Flucht sind, sondern auch, weil die beiden Älteren nun für den Jüngeren sorgen müssen. Als Jonte etwas zustößt, ist Juli plötzlich ganz auf sich gestellt ...
Vom Verlag empfohlen für Leser ab 12 Jahren.
Originalausgabe |
Paperback mit Relieflack und Umlegeklappe
In der Reihe Just me sind bisher erschienen:
Kristina Dunker: Ins Blaue hinein (01/2017)
Nikola Huppertz: Mein Leben, mal eben (01/2017)
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Coppenrath Just me Paperback, ca. 250 Seiten ISBN 3-649-62350-1 Preis: 9,99 € (D) 10,30 € (A) 15,90 SFr. (CH)
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Unsere
Meinung: Dieses Buch ist ebenso eigenwillig wie die Hauptperson. Gegen ihren Willen auf einem Bauernhof abgeladen, lernt der Leser Juli nicht unbedingt von ihrer besten Seite kennen. Weder hat sie etwas für das Landleben übrig noch kann sie offenbar eine einzige Tierart ausstehen. Allerdings schreibt Anna Herzog dies alles mit einem Augenzwinkern und Humor, so daß das Buch auch zu Anfang nicht allzu trist wird. Gleich zu Beginn wird der Leser mit der zweiten Ebene der Geschichte konfrontiert - in Schreibmaschinen- schrift gehalten beginnt das Buch mit einer Art Einführung ins Filmemachen, gefolgt von der ersten von vielen folgenden Szenen eines Drehbuches, von dem zunächst scheint, daß die dortige Handlung von Juli erdacht und unabhängig von der Haupterzählung ist - aber im Laufe der Geschichte verändert sich auch da einiges, es ist halt vieles im Fluß. Richtig Leben kommt allerdings erst in die Geschichte als sie Jonte und seinen kleinen Bruder trifft, die ebenfalls bei einem Verwandten abgeladen wurden. Eigentlich wollte Jonte offenbar alleine eine Bootsfahrt unternehmen, von der der Leser eine starke Ahnung bekommt, daß sie nicht nur einmal um den See und zurück gehen sollte. Jonte scheint zudem ein dunkles Geheimnis zu verbergen. Und damit beginnt eine recht abenteuerliche Geschichte, in der die Bootsfahrt immer größere Ausmaße annimmt, sich die drei näherkommen, versuchen gemeinsam ihren ungeliebten Ferienunter- künften (und den Verwandten, die (in der Handlung oder im Drehbuch?) die Verfolgung aufgenommen haben, zu entkommen, Tauschhandel treiben, eine Kinderparty besuchen und einen geheimnisvollen Kater als Reisegefährten aufnehmen - naja, der nimmt sich eigentlich eher selbst auf. Erzählt wird die Geschichte vor allem aus der Sicht von Juli, dazwischen wechselt die Perspektive aber immer wieder zu den bereits erwähnten Drehbuchszenen und dann mischt sich ab und an noch die Realität mit eigener Stimme in die Handlung ein. Schließlich finden die drei (plus Kater) Rettung vor einem Sturm bei einer merkwürdigen, aber netten älteren Dame. Ob die allerdings so uneigennützig und zufällig hilft wie es scheint? Eine nette Geschichte, mit einigen abenteuerlichen, einigen witzigen und einigen geheimnisvollen Szenen, in der vor allem der kleine Bruder Jontes immer wieder für etwas Leben und Unterhaltung sorgt. Richtig spannend und mitreißend ist die Geschichte für uns aber dennoch nicht gewesen, da fehlte uns am Ende doch auch ein wirklicher Höhepunkt oder ein Aha-Erlebnis - auch der Handlungsteil um Jontes dunkles Geheimnis konnte uns nicht wirklich in Atem halten. Auch zu der im letzten Satz der Kurzbeschreibung angekündigten halbwegs brenzligen Situation kommt es erst ganz am Ende des Buches. Äußerlich ist das Buch ebenfalls recht ungewöhnlich: Ein mehr als umlaufendes Titelbild setzt sich auf der verlängerten Umschlagklappe fort, die so in die Vorderseite des Buches eingeklappt werden kann, daß das Buch scheinbar zwei Buchrücken hat. Allerdings wird das Breitwandtitelbild leider dadurch zerstört, daß der Verlag ausgerechnet über die rudernde Figur die Infos zur Autorin setzen mußte. Schade.
Insgesamt eine ungewöhnliche, dank Per und einigen anderen Personen mitunter auch recht unterhaltsame, Geschichte, die durch die Drehbucheinschübe auf und mit zwei Ebenen spielt, die aber letztlich für uns nicht ganz rund wirkte und der leider auch eine echte Spannung fehlte, die uns in die Handlung hineingezogen hätte, da plätscherte es leider öfter vor sich hin als daß es im Fluß gewesen wäre. |