April 2016 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Irene Zimmermann:
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Titel: Miss Edison Unsere (geniale) verrückte Lehrerin |
7.
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Originaltitel:
Originaltitel |
Erscheinungsland
Original: D |
Erscheinungsjahr
Original: 2016 |
Oskar und Emma könnten wirklich gute Freunde sein, gäbe es da nicht ein klitzekleines Problem: Emma ist unsichtbar.
Schuld daran ist die schrullige Miss Edison. Sie ist nicht nur die Englischlehrerin der beiden, sondern auch eine genial verrückte Erfinderin. Ihre neueste Idee: ein Unsichtbarkeistsscanner (kurz: USC).
Doch leider ist das wichtigste Teil, ein siebenzwanzigpoliger Stecker, kaputt. Oskar muß ihn so schnell wie möglich ersetzen, sonst bleibt Emma womöglich für immer unsichtbar.
Dumm nur, daß er gleichzeitig mit der Gnack-Gang aus seiner Klasse Ärger hat und es auch zu Hause nicht richtig läuft.
Wird Oskar es trotzdem rechtzeitig schaffen?
Vom Verlag empfohlen für Leser ab 10 Jahren.
Mit Illustrationen von Lisa Hänsch
Originalausgabe |
Gebundenes Buch
Gleichzeitig erscheint eine gekürzte Hörbuchfassung bei audio media.
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Direkt beim Verlag bestellen
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Thienemann Planet Buch, ca. 160 Seiten ISBN 3-522-50486-0
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Preis: 9,99 tEuro (D) 10,30 tEuro (A) 14,90 SFr (CH) |
Beim onlineshop:
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Unsere
Meinung:
Leider hat das Buch nicht gehalten, was wir (und andere Leser) sich durch Aufmachung und Kurzinfor- mation davon erwartet hatten. Zum einen waren das mehr Abenteuer und mehr Erfindungen, zum anderen nimmt die Geschichte nach einem inhaltlich und sprachlich interessanten Anfang eine ganz andere Richtung und wird dann langatmig, sich wiederholend und vor allem unglaubwürdig. Letzteres ist besonders bei Büchern für junge Leser ein entscheidender Aspekt. Speziell Lesern ab 10 kann man nicht mehr alles auftischen, denn wie die männliche Hauptperson Oskar sind sie für Märchen zu alt. Da wäre zunächst einmal die in diesem Buch einzige Erfindung, die angeblich dadurch aufräumt, indem sie Dinge (und Personen) unsichtbar macht. Nur hilft das doch nicht wirklich viel, denn die Dinge bleiben da und sobald sich die unerwarteten Gäste für die man "aufgeräumt" hat, sich im Raum bewegen, zeigt sich, daß diese Erfindung von der Autorin nicht wirklich durchdacht ist (anders als wenn man die mit der Erfindung "behandelten" Dinge beispielsweise eine Sekunde in die Zukunft oder in eine ander Dimension versetzt hätte). Das fällt an vielen Stellen der Geschichte auf, die gletscherspaltengroße Logiklöcher aufweist. Auch daß die Polizei auf einen Anruf hin, der von grauen Socken schwafelt, gleich ein Einsatzteam schickt, kann man wohl keinem Leser über zehn Jahren mehr ernsthaft weismachen wollen. Da hilft auch nicht wirklich mit fremdartig klingenden Bezeichnungen wie "Duo-Wechsel-Preventer" oder Abkürzungen wie USC sich zu werfen oder eine Polizistin Carolin Reibel zu nennen. Vieles wird in diesem Buch nur angedeutet, ohne es dem Leser wirklich zu erklären. Warum etwa fürchtet sich Oskar plötzlich nicht mehr vor seinen Mobbern und ist auf einmal Teil der "In-Crowd", der mit an ihrem Vorzugstisch der Mensa sitzen darf und vor Stolz glüht, weil er zum Treffen am Wochenende eingeladen wird? Und warum ist das der Autorin so wichtig? Auch die "Lösung" von Oskars Problem am Ende des Buches wird mal eben aus dem Hut gezaubert, so wie es der Autorin in den Kram paßte. Daneben hat sich die Autorin in diesem über zweihundert Seiten dicken Buch fast ausschließlich darauf konzentriert, ein defektes Bauteil für die einzige Erfindung dieses Buches zu besorgen, statt auf die wirklich interessanten Geschehnisse überzugehen, die nur am Rande angedeutet werden (wie kommen die etwa die Damen und Oskar in ein mehr als hundert Jahre altes Gemälde?). Ob sie damit unbedingt Leser und Verlag von der Notwendigkeit eines zweiten Buches "überzeugen" will? An der Gemälde-Stelle läßt auch die ansonsten sehr gut gemachte Gestaltung des Buches zu wünschen übrig, denn das besagte Bild aus dem Schulbuch wird unverständlicherweise nicht als Abbildung gezeigt. Warum heute fast jedes Kinder- und Jugendbuch wie Gregs Tagebuch aussehen muß, indem willkürlich einige Wörter in anderer Schrift dargestellt werden, wissen wohl auch nur die Marketingstrategen der Verlage. Auch bei diesem Buch ist es eher störend als hilfreich. Die Unterteilung in zwanzig eher kurze Kapitel in relativ großer Schrift, die auch durch teilweise halbseitige Illustrationen aufgelockert werden, dürften auch Neu- oder Wenig-Leser nicht überfordern. Die Geschichte selbst hat durchaus einige interessante Ideen und auch spannende Stellen, ist teilweise gut zu lesen, aber ingesamt für uns doch zu sehr künstlich gestreckt, zu sehr auf diese eine fehlende Teil konzentriert und zu wenig zu Ende gedacht. |