Dr. Murray Watson lehrt an der Universität Glasgow Englische Literatur. Seit er mit 16 Jahren die Gedichte von Archie Lunan gelesen hat, ist er von diesem früh verstorbenen Dichter fasziniert und hat sich vorgenommen, eine Lunan-Biografie zu schreiben.
Lunans Nachlaß erweist sich als nicht sehr ergiebig, sein kurzes Leben dafür als umso geheimnisvoller. Der vielversprechende junge Dichter, ein Hippie und Aufschneider, war in den 70er Jahren der Mittelpunkt eines Schriftstellerzirkels an der Universität, an der Watson beschäftigt ist.
Die Literatur, bewußtseinserweiternde Drogen und Alkohol scheinen für ihn wichtiger gewesen zu sein als das Studium – bis er unter ungeklärten Umständen in einem Segelboot vor der Küste von Lismore ums Leben kam.
Je mehr sich Watson mit Lunan beschäftigt, desto tiefer wird er in einen Sumpf aus Geheimnissen, Lügen, Sex und Tod gezogen ...
Aus dem Englischen übersetzt von Wolfgang Müller.
Hardcover mit Schutzumschlag
Kunstmann Hardcover ca. 430 Seiten
ISBN 3-88897-676-6
Für uns leider ein typischer Fall von weniger wäre mehr gewesen. Die Schnitzeljagd nach Leben und Tod des jungen Dichters wäre deutlich spannender und besser lesbar gewesen, wenn sich die Autorin auf die diversen "Quellen" mit oft zweifelhafter Wahrheitstreue und nicht selten eigenen Interessen bei ihrer Version der Ereignisse und der Jagd nach der darin versteckten wahren Geschichte beschränkt hätte, statt eine Sightseeing-Tour ausufern zu lassen, die den Leser in die schottische Kneipenkultur und das mehr oder weniger schlecht genießbare Bier und ebensolche Rollstuhlfahrer einführt, ganz zu schweigen von der Melodramatik zwischen dem Autor der Biographie und seinem Bruder, der Videoaufnahmen des verstorbenen Vaters für sein Kunstwerk benutzt und nicht zuletzt den diversen innerund außerehelichen Sexkapaden, die einen großen Teil des Buches ausmachen. Spannend wird es erst wieder im letzten Teil des Buches, der auf der Todes-Insel spielt, bis zum Showdown und der "Auflösung" des mysteriösen Ablebens eines Dichters. Mit der Hälfte der Seitenzahl wäre es sicher ein gut lesbares interessantes Buch gewesen, so ist es streckenweise eine ziemliche Quälerei, bei der der Leser sich (oder die Autorin) ständig fragt, wann es denn endlich mit der Hauptgeschichte weitergeht.
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