Zu heiß? Dann haben wir als erstes Buch in dieser Ausgabe das richtige Lesefutter. Dieser neuseeländische Krimi soll dabei helfen, zumindest den Rücken eiskalt werden zu lassen. Also Fenster und Türen gut vgerriegeln, den gemütlichen Platz hinter dem Sofa einnehmen und auf IHN warten. Er kleidet sich ganz in Schwarz und hat ein ebenso großes wie scharfes Messer dabei, dringt in Deine Wohnung ein und ruft Deinen Namen. Es gibt kein Entkommen mehr ...
Die Journalistin Claire lebt allein mit ihrer 16-jährigen Tochter Annie in Dunedin, Neuseeland. Eines Tages nimmt sie das äußerst lukrative Angebot an, über den berüchtigten Serienvergewaltiger Travis Crill eine Biographie zu schreiben. Als sie ihn zum ersten Mal im Gefängnis interviewt, trifft sie auf einen charmanten, sehr intelligenten Mann.
Doch als Travis Crill die sensible Journalistin in ein persönliches Gespräch verwickelt, beschleicht Claire ein unheimliches Gefühl der Angst: Hat der Täter gerade ihr Sommerhaus, ihren Vogelbrunnen beschrieben? Wie kann das sein? Wie kann er diese Details aus ihrer Kindheit wissen? Fluchtartig verlässt Claire das Gefängnis. Obwohl sie weiß, dass der Mann hinter Gittern ihr nichts anhaben kann, wird sie das Gefühl nicht los, beobachtet, verfolgt zu werden.
Und dann passiert das Unfassbare: Travis bricht aus dem Gefängnis aus. Zur selben Zeit verschwindet Claires Tochter Annie …
Aus dem neuseeländischen Englisch übersetzt von Eva Bonné.
Deutsche Erstausgabe
Droemer Hardcover ca. 440 Seiten ISBN 3-426-19884-3
Ein leiser, langsamer, böser Krimi, der ohne Effekte und heraushängende Gedärme auskommt. Richtige Krimispannung kommt bei uns allerdings nicht wirklich auf. Es ist alles übermäßig in die Länge und Breite gezogen, auch wenn hier diverse Handlungsstränge wild im Buch verstreut wurden: abgesehen vom Fortgang des Buches im Buch (über den verurteilten Verbrecher und die Meinungen zum selben) – laufen auch die Geschichten zweier manipulierender Charaktere und die der Opfer der Vergangenheit nebeneinander her. Für uns eines jener Kaumgummibücher, bei denen man Seite um Seite liest, ohne wirklich entscheidend voran zu kommen und einem im Gegensatz zu anderen Büchern, die viel zu schnell enden, vor dem sich kaum verringernden verbeibenden Seitenwust graust. Es ist wohl eher ein Buch für Soap-Opera-Fans mit familiären Beziehungskrisen und Mutter-Tochter-Freundindin-Mutters neuer Freund-Spannungen oder Lesern, die sich für Gerichts-Soap-Opern begeistern können. Leider gönnt zudem die Übersetzung dem Leser kein ungetrübtes Lesevergnügen, indem z.B. einige englische Begriffe unübersetzt bleiben. Warum muß man dem deutsch-sprachigen Leser denn unbedingt Possums statt Beutelratten (oder zumindest der deutschsprachigen Form Opossums) vorsetzen? Bei Dame Edna ist das in Ordnung, da kann man es als Stilmittel oder Erkennungszeichen ansehen, aber bei einem Kriminalroman stören unverständliche Begriffe einfach nur ...
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