Januar 2016 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Max Bronski:
(Franz-Maria Sonner) |
Titel: Mad Dog Boogie |
9.
|
Originaltitel:
Originaltitel
| .
Erscheinungsland
Original: D |
Erscheinungsjahr
Original: 2016 |
Bei Kunstmann erscheint im Januar nach längerer Zeit wieder ein Kriminalroman von Max Bronski, von dem wir in der Bücherbar bereits das eine oder andere Buch aus seine Reihe um den Antiqitäten-Detektiv Wilhelm Gossec vorgestellt haben (und die uns gut gefallen haben.)
Alex Dunbar, ein genialer Gitarrist, hat sich und seine Musik in den wilden Siebzigern durch psychedelische Drogen befeuert und ist bei einem legendären Fest im Umland von München auf einem Trip hängengeblieben. Seitdem leidet er nicht nur unter einer Drogenpsychose, er trägt auch schwer an einer Schuld, denn auf dem Fest ist seine Geliebte bestialisch erschlagen worden.
Angeblich von ihm.
Doch Alex kann sich nicht wirklich erinnern und befindet sich seit Jahren in therapeutischer Behandlung auf Gut Betzing in der bayrischen Provinz. Erst als er unglücklicherweise einen Schlag auf den Kopf bekommt und mit einem Schädel-Hirn-Trauma im Krankenhaus liegt, kehrt die Erinnerung zurück.
Mit Ben, einem jungen Punk, der an Tourette leidet, und Willi, einem Koloss mit dem Gemüt eines Kindes, bildet der verwirrte Althippie mit regenbogenfarbenem Pillbox-Hut ein bizarres Trio, das sich auf eine turbulente Reise in die Vergangenheit begibt und mit Hilfe von Dunbars Therapeuten versucht, aus ver- rätselten Träumen und realen Erinnerungsszenen die Wahrheit herauszuschälen: War Alex Dunbar der Mörder?
Originalausgabe |
Paperback mit Klappenumschlag
Aktualisierung Juli 2016:
Ende September soll bei Kunstmann unter dem Titel
Der Pygmäe von Obergiesing
endlich auch wieder ein neuer Fall für den Antiqitäten-Detektiv Wilhelm Gossec erscheinen.
|
Direkt beim Verlag bestellen:
|
Kunstmann Taschenbuch ca. 200 Seiten ISBN 3-95614-056-7 |
Preis: 14,95 tEuro (D) 17,50 tEuro (A) 24,50 sFr (CH) |
Beim onlineshop:
|
Unsere Meinung: Auch wenn dieses Buch vom gleichen Autoen stammt wie die Krimis der Wilhelm Gossec-Reihe, so ist dieser Einzelroman doch völlig anders und wahrscheinlich werden sich auch und besonders Freunde der Reihe mit dieser Geschichte etwas schwertun. Das liegt zum einen am Aufbau - zum einen gibt es einen Ich-Erzähler, die in vielen Kapiteln die Geschichte vorwärtsbringt, kommentiert und Hintergründe liefert, zum anderern springt die Handlung in recht kurzen Kapiteln mit wechselnden Handlungsträgern zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Wer sich aber auf die sprunghafte Reise und die dabei ungewöhnliche Gestaltung einläßt, bei der die Kapitel wie die Tasten eines Cassettenrekorders oder CD-Spielers gekennzeichnet sind (wobei nicht immer ganz eindeutig ist, welche Taste wofür steht)wird schnell von der Geschichte gefesselt sein. Auch wenn es zunächst gar nicht erkennbar ist, wohin die Reise führen soll und daß sich bald ein Kriminalfall einschleichen wird. Erst nach und nach wird deutlich, daß in der verdrängten Vergangheit etwas nicht ganz so sein kann, wie es bisher dargestellt und akzeptiert war. Durch die psychische Störung der Hauptperson bleiben die verschiedenen Hinweise, die nach und nach eingestreut werden zunächst undeutlich und ebenso verschwommen wie dessen Erinnerungen an die Nacht, die im Mittelpunkt der Kriminalgeschichte steht. Und am Ende des Buches nimmt die Geschichte nochmals an Tempo (und an Leichen) zu bis auf der letzten Seite ... aber nein, das wird hier nicht verraten. Ein eigenwilliger Krimi, der, wenn auch mitunter etwas langatmig erzählt, auf ungewöhnliche Weise Spannung erzeugt und die Welt der Siebziger wieder aufleben (und sterben) läßt. Für uns zwar etwas gewöhnungsbedürftig aber auf jeden Fall lesenswert und ein Tip. |