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September 2011
Autor/Herausgeber/Reihe:
Wolf Serno:
Titel:
Der Puppenkönig
Julius & Alena, Bd. 1:3
5.
Originaltitel:
Originaltitel
Erscheinungsland
Original: D
Erscheinungsjahr
Original: 2006
Für alle Freunde historischer Krimis erscheint in diesem Monat bei Knaur die Neuausgabe der ersten Folge der bisher dreibän- digen (Band 3 erscheint im Dezember) Reihe um den Bauch- redner Julius Klingenthal und die Klagefrau Alena. Die Handlung der drei Romane spielt zwischen 1782 und 1786.
Der erste Roman beginnt in der Altmark (Brandenburg) im Jahre 1782 (na gut, der Prolog spielt zwölf Jahre früher). Der Bauchredner Julius Klingenthal ist auf dem Weg in das Städtchen Steinfurth, zu- sammen mit seinen Puppen, die für ihn viel mehr sind als leblose Wesen. Da begegnet er der geheimnisvollen Alena, die sich ihren Lebensunterhalt als "Klagefrau" verdient - und um Julius ist es geschehen.
Der Puppenspieler und die Klagefrau ziehen gemeinsam weiter. Sie werden ein Paar, wagen dies aber nicht zu offenbaren - vor allem nicht vor Pfarrer Matthies, der Julius und seine Puppen aufgenommen und Alena als Haushälterin eingestellt hat. Julius versteht sich gut mit dem Pastor, auch wenn dieser Alena für seinen Geschmack etwas zu sehr zugetan ist.
Da wird die kleine Stadt von einer furchtbaren Tat aufgeschreckt: Ein Salzkaufmann wird mit einem Schwert getötet. Wer hatte einen Anlaß, den Mann auf diese ungewöhnliche Art umzu- bringen? Alle stehen vor einem Rätsel, auch Alena, die gebeten wird, die Totenklage zu singen.
Wenig später passiert ein zweiter bizarrer Mord. Julius Klingen- thal beginnt unauffällig Nachforschungen anzustellen – und gerät bald selbst unter schweren Verdacht …
Taschenbuchsonderausgabe des 2006 bei Droemer erschie- nenen Hardcovers. (Taschenbuchneuausgaben 2007 und 2009 bei Knaur und Bastei.)
Panoptikum wäre wohl ein besserer Titel für dieses knapp 500 Seiten starke Buch gewesen, denn kaum eine der handeldenen Personen hat - um es mit Fred Feuerstein zu sagen - alle Steine auf der Schleuder. Ein Scharfrichter, der zum Training ständig seine Hunde köpft, ein Bauchredner, der ständig mit den Stimmen seiner Puppen spricht, ein religiöser Spinner, ein Gelehrter, der statt Froschschenkeln menschliche Hände häutet, Abergläubige ... Es liest sich wie ein Film, in dem alle Rollen von Klaus Kinski gespielt werden - wohlgemerkt ein Klaus Kinski in einem Film ist phantastisch, aber nur Klaus Kinskis???? Der Kriminalfall, der neben der widerspenstigen Lovestory das Gerüst dieser überdrehten Geschichte bildet, hat dann auch weniger mit dem Puppenspiel als - wie in der bekannteren Wanderchirurg-Serie des gleichen Autoren - mit Medizin (wobei der Autor sich nicht verkneifen kann mit seinem Wissen um medizinische Fachbegriffe und Fachlektüre zu protzen) und Küchenpsychologie zu tun. Es hätte genausogut ein Wanderchirurg-Roman sein können, in dem der diesem Roman doch titelgebende Puppenspieler nur schmückendes Beiwerk ist. Alles für uns wenig überzeugend, kaum unterhaltend und mit jeder Seite nerviger. Zum Titelbild, das den ersten Eidnruck des Buches vermittelt, müssen wir sagen, daß uns die Variante der Ausgaben von 2006-2009 deutlich besser gefallen hat, als dieses (weniger Barbara Cartland-mäßig) - andererseits paßt es zugege- benermaßen eher zum schwülstigen Inhalt.
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