Februar 2024 |
Autor/Herausgeber/Reihe: Volker Surmann:
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Titel: Leon Hertz und die Sache mit der Traurigkeit
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2.
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Originaltitel:
Originaltitel |
Erscheinungsland
Original: D |
Erscheinungsjahr
Original: 2024 |
Bei mixtvision erscheint im Februar der erste Jugendroman von Volker Surmann. Um seine Ethik- Note zu retten, begibt sich Leon auf Erkundungstour und merkt bald, daß ihn sein Thema, das rätselhafte Holzkreuz an der Straßenkreuzung, nicht mehr losläßt. In Rouven, dem ähnlich zurückhaltenden Emo der Klasse, findet er einen unerwartet guten Freund. Als Rouven Opfer einer fiesen Mobbing-Attacke wird, sieht sich Leon gezwungen, für seinen Freund einzutreten. Laut Verlag ist dieses Buch trotz der schweren Thematik ein leichtfüßig geschriebener Roman, der die Gegensätze und Widersprüchlichkeiten im Leben eines Teenagers wunderbar einzufangen vermag: Depression und Neugier auf das Leben, Traurigkeit und das Glück von Freundschaft, Dazugehörenwollen und das Annehmen von Anderssein.
Leon Hertz ist 133/4 und der dritte Leon in seiner Klasse – also ziemlich normal und unauffällig, wie er findet.
Doch Rouven hat ihn bemerkt. Er hilft Leon sogar bei seinem Referat in Ethik. Wenn es um Tod und Trauer geht, ist der stets in schwarz gekleidete Junge mit dem Emo-Ruf doch sicherlich Experte.
Leons Thema hat es auch ganz schön in sich: Er möchte über das Unfallkreuz von Lukas sprechen, der vor ein paar Jahren auf dem Fahrrad von einem Lkw erfaßt wurde.
Nicht nur das Referat bereitet Leon schlaflose Nächte, auch seine Stimmungstiefs beschäftigen ihn.
Und kann es sein, daß Rouven ihn irgendwie mag?
Mit s/w-Kapitelvignetten von Tine Schulz
Vom Verlag empfohlen für Leser ab 12 Jahren
Originalausgabe |
Gebundenes Buch /Hardcover
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mixtvision Buch ca. 220 Seiten ISBN 978–3–95854–211–2 Preis: 16,00 € (D) 16,50 € (A) ~ 26,00 SFr (CH)
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Unsere Meinung: Trauer und Depression, das Verarbeiten des Verlustes eines geliebten Menschen, Fertigwerden mit Schuldgefühlen und Schuldzuweisungen oder Verurteilungen, unerwiderte Liebe, leichte und heftigere Arten von Depressionen die zu Selbstverletzungen und möglicherweise Selbstmordversuchen führen können, ebenso wie die Selbstwertverluste, Ausgeschlossenheit und Verzweiflung durch Mobbing mit ebenfalls möglicherweise tödlichen Auswirkungen - die Traurigkeit aus dem Titel dieses Buches deckt ein weites Spektrum ab. Am Anfang des Buches werden die Leser unvermittelt in eine Schulstunde geworfen, in der Leo gerade dabei ist, sein Referat mit der Beschreibung von zerplatzten Schädeln zu verpatzen. Dann stellt sich Leo, der diese Geschichte in der Ich-Form erzählt, selbst etwas mehr vor. Leo ist der dritte Leo in seiner Klasse und beschreibt sich selbst als vielleicht Emo light aber auf jeden Fall Depri light, weil er selbst depri nicht mal richtig hinbekommt. Genauer lernen ihn die Leser im Laufe dieser vielschichtigen und facettenreichen Geschichte kennen. Nach seinem verpatzten Referat erhält Leo eine zweite Chance, das Thema seines Referates besser umzusetzen und die Leser begleiten ihn im Rest des Buches bei seinen Recherchen. Zusammen mit Rouven versucht er mehr über den Menschen und das Schicksal das hinter dem Kreuz an der Kreuzung steckt, herauszufinden und aus der Recherche wird bald Detektivarbeit. Dabei kommt Leo nicht nur in Kontakt mit anderen Menschen, deren Leben von den Geschehnissen berührt wurden, und die unterschiedlichen Arten, wie sie mit dem Verlust und ihrer Trauer umgehen, die Leser erfahren auch mehr darüber, warum dieses Kreuz Leo so nahe geht. In dem spannenden Detektivteil kommen die beiden nicht nur den diversen Geheimnissen um das Kreuz auf die Spur sondern sich auch näher und erfahren teilweise schmerzhafte Wahrheiten hinter den Kulissen des täglichen Lebens. Dabei werden auch Klischees und Vorurteile als eben solche entlarvt und der Autor nutzt Leos Therapeutin, um Hintergrundinformationen in die Geschichte einzubauen. Neben einigen zu erwartenden Ergebnissen gibt es im Laufe der Nachforschungen auch einige unerwartete Wendungen und einige dramatische Entwicklungen, die das Buch neben der detektivischen Spurensuche, die manchmal grenzwertig wird, zusätzlich spannend machen. Aufgelockert wird der Text zudem durch grafisch abgesetzte SMS-Unterhaltungen und kleine Zeichnungen an den Kapitelanfängen. Bei allen ernsten Themen in diesem Buch, die auch zum Nachdenken (und vielleicht der Veränderung des eigenen Verhaltens) anregen, ist dies allerdings kein in Düsterheit und Tragik versinkendes Betroffenheitsbuch. Ganz im Gegenteil, das Buch bleibt dank der leicht selbstironischen Erzählweise des Helden ausgesprochen unterhaltsam und ist auf jeden Fall lesenswert. |