Für alle Fans der Scheibenwelt-Romane von Terry Pratchett gibt es in diesem Monat einen ganz besonderen Leckerbissen: Bei Piper erscheinen die ersten beiden Bände einer sehr schön gemachten vierfarbig illustrierten Hardcover-Sammler-Edition. (Grundlage ist die deutsche Heyne-Originalausgabe von 1992.)
Von der Scheibenwelt, auf der die Uhren etwas anders ticken als in unserer Welt, hat wohl fast jeder schon mal etwas gelesen - oder zumindest gehört. Mit englischem Humor erzählt Terry Pratchett seit 1983 von den Abenteuern der Bewohner jener seltsamen Welt, die auf auf dem Rücken von vier (ursprünglich sogar fünf) Elefanten getragen wird, die ihrerseits auf dem Rücken der Schildkröte Groß-A 'Tuin durch den Weltraum ziehen.
Viele Geschichten spielen in der Doppelmetropole Ankh-Morpork, die vom tapferen Kommandanten Mumm (oder Commander Vimes im Original) und seiner mehr oder weniger vielköpfigen (Nacht-/Stadt-)Wache geschützt wird. Die Bücher mit den Abenteuern der Wache (wie etwa Wachen! Wachen!) zählen zu den beliebtesten der Scheibenwelt-Romane.
Zu den weiteren Akteuren der Romane zählen außerdem Drachen, Magier, Hexen, Zwerge, der Patrizier Lord Vetinari, TOD, Lady Käsedick (Lady Sybil Ramkin), Trolle und viele andere. Inzwischen sind 32 Bände in der Kernreihe erschienen, mit Storybänden, Jahr-, Kinder- und Bilderbüchern sind es mehr als vierzig. Einige Bücher sind auch als Trickfilme bzw. Miniserie mit echten Schauspielern verfilmt worden, haben aber bisher meist ihren Weg nicht aus dem Bezahlfernsehen zum breiteren deutschen Publikum gefunden. (Und wer sich in Sachen Scheibenwelt weiterbilden will, findet auch diverse "Fachliteratur" rund um Land, Leute und Gebräuche.)
In den Geschichten werden häufig auch mal Werke der Weltliteratur ein wenig verformt und Anspielungen oder Verballhornungen gehören einfach zu einem echten Scheibenweltroman. Warum es trotz der intelligenten (!!!) Geschichten mit typisch englischem Humor von diversen deutschen Onlinebuchhändlern unter "amerikanische Belletristik" einsortiert werden kann, übersteigt dann allerdings unseren Scheibenwelt-Horizont.
Mit diesem Buch fing 1983 alles an. Während seiner Ausbildung an der magischen Universität wirft der nicht gerade übermäßig begabte Magier Rincewind einen verbotenen Blick in das magische Oktav, wodurch sich ein Zauberspruch in seinem Gehirn einnistet. Das führt zu seinem Rauswurf aus der Unsichtbaren Universität (Unseen University) und er tritt als Reiseführer in die Dienste Zweiblums, des ersten Touristen der Scheibenwelt. Gemeinsam begegnen die beiden Drachen, Barbaren, einer intelligenten Holztruhe und auch Dämonen dürfen nicht fehlen. Speziell die letztere Gattung überzeugt Rincewind am Ende dieses ersten Teils der Geschichte die Einladung des Universums anzunehmen, sich einfach fallen zu lassen ...
Die Geschichte um Rincewind, Zweiblum und die Zaubersprüche des Okatvs wird im zweiten Band der Reihe, Das Licht der Phantasie, fortgesetzt und abgeschlossen. Dann geht es neben den üblichen Intrigen und Machtkämpfen zwischen den Magiern unter anderem auch um eine rote Sonne, die den Weltuntergang zu bringen droht, einen Besuch bei Gevatter TOD und Familie und den etwas geschrumpften größten Helden der Scheibenwelt mit Beißproblemen.
Aus dem Englischen übersetzt von Andreas Brandhorst
Sammler-Neuausgabe der (nicht illustrierten) Heyne-Erstausgabe von 1992
Mit exklusiv für diesen Band gezeichneten Illustrationen von Stephen Player