Eigentlich hatte sich Dick Francis nach "Shattered" (2000) ja schon selbst als Autor pensioniert, doch dann wurde er 2006 mit "Under Orders" doch (endlich) wieder rückfällig - und es sollte auch nicht der letzte neue Roman bleiben.
Die nächsten Romane hat er zusammen mit seinem jüngeren Sohn Felix geschrieben, der bereits seit 40 Jahren für diverse Romane die Recherchen erledigt hatte. Auf "Dead Heat" (2007) folgte 2008 "Silks" und für Ende 2009 ist "Even Money" geplant.
In Abgebrüht (Dead Heat) dreht sich - natürlich neben Pferden, Reitern und Verbreche(r)n - vieles um die hohen Künste sei es kulinarisch, musikalisch oder verbrecherisch.
Ich-Erzähler ist Max Moreton, seines Zeichens vor Jahren als Wunderknabe am Küchenherd mit einem Michelinsternchen ausgezeichnet, von dem er als Chef seines eigenen Restaurants Hay Net in Newmarket noch nach Jahren zehrt, ohne wirklich voranzukommen. Am Abend vor dem "2,000 Guineas" von Newmarket versammeln sich die Größen und Breiten der Pferdesport-Gesellschaft zu einem exklusiven Galadiné. Das Catering im Zelt vor Ort übernimmt bereits erwähnter Sterne-Koch Max Moreton.
Dummerweise ist nicht alles in Butter, denn wie sich am nächsten Tag herausstellt, war etwas ziemlich Unverträgliches im Essen, was nicht nur die Mägen der anwesenden Gäste verstimmte. Doch damit nicht genug - das nächste Essen, das Max und sein Team am nächsten Tag für Sponsoren und geladenen Gäste servieren, überleben nur wenige. Was allerdings weniger an den Zutaten im Essen als denen der Bombe lag, die in der Loge hochging.
Die Lebensmittelanalyse des ersten Essens bringt eine Zutat an den Tag, von der sich Max sicher ist, daß sie auf keinen Fall in seinem Essen gewesen sein kann. Es sei denn jemand hat sie mit Absicht hinzugefügt - aber wer und warum? Und besteht zwischen Vergiftungen und Bombenanschlag ein Zusammenhang?
Max beginnt den Ungereimtheiten nachzugehen, um seinen guten Namen wiederherzustellen - und muß feststellen, daß er dabei scheinbar jemandem auf die Füße steigt, der jeden seiner Schritte verfolgt - und nicht um sein Leben als Schutzengel zu schützen, ganz im Gegenteil ...
Aus dem Englischen von Malte Krutzsch