Nicht jeder wird mit dem Namen Rupert Neudeck etwas anfangen können, aber wer bewußt in den 80er und 90er Jahren gelebt hat, dürfte von der Cap Anamur und dem Verein Deutsche Notärzte e.V. zumindest gehört haben.
Am 2. Februar 1979 wurde der Traum, Menschen- fischer mit einem Schiff im südchinesischen Meer zu sein, Wirklichkeit. Mit der Cap Anamur konnten tausende vietnamesische ›boat people‹ gerettet werden. Von Afghanistan bis Palästina: Rupert Neudeck hat weltweit für Menschenrechte gekämpft – und oft genug das Leid von Flüchtlingen oder Kriegsopfern gelindert, noch bevor irgendeine staatliche oder UN-Organisation tätig wurde (wenn überhaupt) - oder sich entschließen konnte Geld für Hilfe statt Waffen freizumachen.
Was treibt ihn an, was hat ihn geprägt? Woher rührt sein Optimismus? Rupert Neudeck selbst sieht seine Erinnerungen auch "als einen letzten Versuch, eine bessere Welt zu schaffen, als einen Zwischen- bericht, um festzuhalten, was sich an Erkenntnis und Erfahrung eingeigelt und eingegraben hat, in mir und anderen".
Anläßlich des 70. Geburtstags von Rupert Neudeck am 14. Mai erscheint bei Knaur die Neuauflage seiner Erinnerungen mit einem aktualisierten Vorwort.
Wer heute nach wirklichen Vorbildern sucht, deren herausragende Eigenschaften nicht in ungebremster Gier und Brutalität bestehen, könnte in diesem Buch fündig werden und lernt vielleicht eine ganze andere Art des Menschseins kennen ...
Rupert Neudeck studierte Jura, Theologie, Philosophie, Polonistik und Germanistik und arbeitete bei der Funkkorrespondenz und im Deutschlandfunk. Seit 1979 beteiligte er sich an humanitären Aktionen, gründete das Kommitee Cap Anamur/Deutsche Notärzte e.V. und 2003 das internationale Friedenskorps Grünhelme e.V.