Kaum jemand hatte von der Firma Blackwater gehört, als im Irak am 16. September 2007 17 Zivilisten erschossen wurden – von einem Söldnertrupp. Die Söldner gehörten zu einer Art Privatarmee, die im Irak und anderswo für die USA Krieg führt, unbemerkt von der Öffent- lichkeit und immun gegen Strafverfolgung.
Blackwater: Das ist die mächtigste militärische Dienstleistungsfirma der Welt. Ihr Gründer, Erik Prince, mit CIA-Undercover-Vergangenheit und -Verbindungen mit besonderen "Fähigkeiten" und Erfahrungen in politischen Mord-Operationen rund um die Welt (und das Wissen um die diversen Leichen in US-amerikanischen Kellern) erkennt nach dem 11. September 2001, wie viel Geld sich mit dem »Outsourcing« militärischer Leistungen verdienen läßt: Bushs »Krieg gegen den Terror« ist die Steilvorlage für den kometenhaften Aufstieg der Firma.
Blackwaters Elitesoldaten schützen US-Politiker und Geschäftsleute im Irak – gegen ein Gehalt, von dem GIs nur träumen können. Black- water kann bei Bedarf Truppen und eine Flugzeugflotte zur Verfügung stellen, groß genug, Regierungen zu stürzen. Blackwaters Söldner bewachen Öl-Pipelines, seine "Sicherheitskräfte" patrouillierten nach Katrina in den Straßen von New Orleans.
Doch erst 2007 fiel dem US-Kongress auf, daß die martialischen Rambos keinerlei parlamentarischer Kontrolle, keiner Gerichtsbar- keit unterliegen – kurz: welche Gefahren der Demokratie drohen, wenn die Regierung ihr Gewaltmonopol privatisiert …
Nicht daß sich dadurch oder seitdem auch nur das Geringste an der Narrenfreiheit dieser Firma, die weiterhin Zivilisten grundlos und ohne rechtliche Grundlage ungestraft foltern und morden darf, geändert hätte. Ach ja, doch, es hat sich etwas "Grundlegendes" geändert: Aufgrund der schlechten Presse hat Blackwater den Firmennamen ge- ändert und heißt jetzt Xe Services LLC.
Aus dem Englischen übersetzt von Rita Seuß und Bernhard Jendricke
Ursprünglich angekündigt für Januar 2008 - Erscheinungsdatum jetzt verschoben auf den 4. März 2008.