Auch diese Ausgabe von Frisch Verbucht beginnt mit einem Fantasy-Buch. Zwar gehört auch Lloyd Alexander zu den ausgezeichneten Fantasy-Autoren, dieses Buch ist aber aus einem ganz anderen Bereich als Das Zauberhaus, das wir im letzten Monat an dieser Stelle vorgestellt haben. Außerdem ist dies kein Einzelroman sondern der erste Band einer (für deutsche Leser) neuen Trilogie des Autors.
Theo, der Held dieser Reihe, arbeitet zu Beginn des ersten Buches als Gehilfe in einer Druckerei. Dies ist so etwas wie seine letzte Chance, denn daß der Waisenknabe versehentlich lesen gelernt hat, machte ihn für den weiteren Einsatz im Dienste der ehrbaren Gesellschaft weitgehend unbrauchbar. Eines Abends nimmt er in Abwesenheit seines Meisters den Auftrag an, für den zwielichtigen Dr. Absalom ein Flugblatt zu drucken … und kann nicht einmal annähernd ahnen, was er damit in Gang setzt.
Das Köngreich Westmark ist nämlich ein gefährliches Pflaster geworden, seit der ebenso machthungrige wie verschlagene, skrupellose Premierminister Cabbarus die Schwäche des Königs ausnutzt. Druckhaus und Meister fallen der neuen staatichen Ordnungsliebe zum Opfer, Theo selbst kann nur knapp entkommen. Doch nun ist er ein gesuchter Verbrecher, und ihm bleibt zunächst nichts anderes übrig, als sich ausge- rechnet dem vielgesichtigen Dr. Absalom und seiner Gauklertruppe anzuschließen. Doch das ist nur An- fang der Abenteuer des Setzerjungens …
Aus dem Amerikanischen übersetzt von Rainer Schumacher
Dies ist bereits die zweite Serie von Lloyd Alexander (erschienen von 1981 bis 1984). Von 1964 bis 1968 veröffentlichte er die fünf Bände der Chronicles of Prydain (in deutscher Sprache als Taran-Zyklus auch bei Bastei Lübbe erschienen), von 1986 bis 1990 erschienen die fünf Bände der Vesper Holly-Reihe. Seit 1956 hat er darüber hinaus mehr als zwanzig Einzelromane geschrieben (der vorerst letzte "The Xanadu Adventure" erscheint 2005).
Bastei Lübbe Taschenbuch ca. 200
Seiten ISBN 3-404-20494-8
Preis: 65,90 tEuro (D) 7,10 tEuro (A) 6,89 ECU*
Unsere
Meinung: Hier stimmt mal wieder beides: Inhalt und Aufmachung. Äußerlich erfreut den Leser schon einmal das an- sprechend gestaltete umlaufende Titelbild.(Nebenbei gesagt ist dies einer der seltenen Fälle, in denen mir die Umschlaggestaltung deutlich besser gefällt als die des Originals.) Das Format ist etwas größer als "normale" Bastei-Taschenbücher und durch die Aufteilung des Textes auf den Seiten gut lesbar (auch in der Buchmitte). Inhaltlich ist es eine ungekürzte (!) Ausgabe, was bei deutschen Taschenbuchausgaben schon erwähnt werden muß (besonders Ullstein hat sich mit brutalen Kürzungen und "Bearbeitungen" einen Namen auf diesem Gebiet erworben). Nicht ganz unwichtig auch die Geschichte: Die ist so geschrieben, wie ich es mag: spannend, menschlich, teils mit einem Augenzwinkern, teils ironisch, teils schon sarkastisch und mit vielen Seitenhieben auf die real existierende Welt, wie wir sie kennen. (Als Lesetip sei dazu nur die Seite 97 genannt, in dem der Zustand der Universität geschildert wird. Die Übersetzung ist bis auf zwei, drei kleine Ausnahmen gut gelungen und fällt nicht weiter unangenehm auf. Alles zusammen: Ein gelungenes Buch, das sich zu lesen lohnt - es macht Spaß! Ich freue mich schon auf die weiteren Bände. -tn-
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