Als Nouf, die jüngste Tochter einer angesehenen Familie aus Dschidda, spurlos verschwindet, bittet ihr Bruder Othman den Wüstenführer Nayir, seinen besten Freund, um Hilfe.
Das Mädchen wurde offensichtlich in einem Wadi umgebracht. Nayir, der lange unter Beduinen gelebt hat, versucht dem rätselhaften Verbrechen auf die Spur zu kommen. Dabei stößt er auf eine Mauer des Schweigens und an die Grenzen der Gesetze und Traditionen der arabischen Gesellschaft.
Mehr noch: In der Begegnung mit der fortschrittlichen Patho- login Katya, die ihm bei den Ermittlungen hilft, wird er sich der Enge seines Glaubens und seiner bisher verdrängten Sehn- süchte bewußt ...
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Matthias Müller
Neuauflage des erstmals 2007 bei Pendo erschienenen Buches/Hardcovers.
Ganz nett aber auch ziemlich langatmig mit viel Atmosphäre, kaum Spannung und wenig Krimi. Da wird weiter ausschweifend über einen Jackenmarkt und die Sünde des (Columbo-)Mantelkaufs und der damit verbundenen Eitelkeit fabuliert, als der eigentliche Kriminalfall aufgeklärt. Klar, auch für den gibt es am Ende eine Lösung, die dann aber gar nicht abhängig von der Kultur ist, über die so große Teile des Buches schwelgen, nein am Ende liegt das Heil und die Sehnsucht wieder im american way of life und der Täter oder die Täterin hat ein Motiv, das ebenso in jedem amerikanischen Krimi von der Stange üblich sein könnte. Wer sich für die Sicht einer Amerikanerin auf das Leben und die Gefühle arabischer Figuren interessiert, wird sicherlich gut bedient sein, allen anderen dürfte es schwer fallen, der Geschichte durch all die Abschweifungen bis zum wenig einfallsreichen Ende zu folgen. Die Übersetzung liest sich flüssig - auch wenn wir für den einen oder anderen Ausdruck eine Übersetzung oder ein Glossar im Anhang begrüßt hätten - aber warum der Titel von "Finding Nouf" (also etwa "Nouf finden" oder "Die Suche nach Nouf"), der den Inhalt besser trifft, in "Die letzte Sure" geändert wurde, wissen wohl wieder nur die Marketing-Strategen des deutschen Verlages. Die Suche nach Nouf - sowohl was ihr Verschwinden angeht, als auch das langsame Entdecken der eigentlichen Person Noufs hinter allen Masken und Schleiern - bildet den Kern dieses Buches, aber das klang wohl nicht exotisch genug. Ganz nett also, aber nichts, was uns mit Spannung auf die nächsten Romane der Reihe warten ließe.
Diese Informationen sind zur persönlichen Verwendung
bestimmt; sie dürfen zu nicht-kommerziellen Zwecken unter Nennung der Quelle weiterverbreitet werden. Alle Angaben nach bestem Wissen aber ohne Gewähr.
Für Mitteilungen, Meinungen und eigene Tips für die INFO-Bücherbar einfach das Kontakt-Formuar verwenden. Die Einsendung ist gleichzeitig Einverständnis mit redaktioneller
Bearbeitung und Veröffentlichung, sofern nicht ausdrücklich auf der Einsendung anderslautend vermerkt.