November 2014 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
August Hermann Zeiz:
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Titel: Tanz um den Tod |
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1.
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Originaltitel:
Igno Voyny
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Erscheinungsland
Original: D |
Erscheinungsjahr
Original: 1918 |
Im April 1918, bereits ein halbes Jahr vor Ende des Ersten Weltkrieges, erschien mit der Novelle Tanz um den Tod ein heute nahezu vergessenes Meisterwerk der Weltkriegsliteratur. Diese Neuausgabe, die im November 2014 bei Regenbrecht erschienen ist, enthält nicht nur die - so schreibt zumindest der Verlag - aufgrund ihrer neuen filmischen Schreibweise noch immer packend zu lesende Novelle, sondern versammelt zudem Kriegsberichte des Berliner Tageblatt-Journalisten, Gerichtsreporters und späteren Verlegers August Hermann Zeiz (1893–1964), dessen eigener Lebensweg laut Verlag Chance und Tragik des vergangenen 20. Jahrhunderts widerspiegelt.
In dieser kurzen Geschichte schildert der Autor eindrucksvoll den unmenschlichen Kriegsalltag aus dem Blickwinkel eines einfachen Soldaten.
Es ist ein literarisch ambitioniertes Werk, ein mahnendes Bekenntnis zu Versöhnung und Menschlichkeit.
Band 7 der Reihe Erster Weltkrieg
Herausgegeben und mit einem Nachwort von Silke Engel
Neuausgabe
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 Broschiertes Buch / Paperback
Bisher sind in der Reihe Erster Weltkrieg erschienen:
Band 1
RLeonid Andrejew: Das Joch des Krieges (07/2013)
Band 2
Victor Auburtin: Was ich in Frankreich erlebte (nur ebook/online buchhandel) (08/2012)
Band 3
Karl Kautsky: Wie der Weltkrieg entstand (09/2013)
Band 4
Eduard von Keyserling: Im stillen Winkel
& Nick (10/2013)
Band 5
Theodor Lessing: Das Lazarett (nur ebook/online buchhandel) (12/2013)
Band 6
Arthur Holitscher: In England, Ostpreußen, Südösterreich (08/2014)
Band 7
August Hermann Zeiz: Tanz um den Tod (11/2014)
Band 8
Andreas Latzko: Menschen im Krieg (Paperback/ebook - Buchhandel) (09/2014)
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Regenbrecht Paperback ca. 110 Seiten ISBN 978-3-943889-49-9 Preis: 9,90 € (D) 10,20 € (A) ~ 16,00 sFr (CH)
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Auch erhältlich als: ebook (11/2014) (epub) ISBN 978-3-943889-65-9 Preis: 6,99 € (D) – 6,99 € (A) ~ 7,00 sFr (CH) |
Direkt beim Verlag bestellen:
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Unsere Meinung: Ohne jede Einleitung oder Informationen zu Zeit und Ort werden die die Leser in den aktuellen Auftrag des Unteroffiziers (nicht des einfachen Soldaten) Dietrich Vorhofen geworfen, der, wie sich später herausstellt, in dieser ersten Episode auf einer Kuriermission unterwegs ist. Das Buch, das Teil der Regenbrecht-Reihe zum Ersten Weltkrieg ist, folgt auf den knapp neunzig folgenden Seiten auch weiterhin dem Soldatenleben dieses Unteroffziers und zeigt die Schrecken des ersten Weltkriegs aus der Sicht eines Beteiligten, aber immer von einem Erzähler in der dritten Person geschrieben. Die Sätze sind kurz, die Wortwahl einfach bis vulgär. In den folgenden Kapiteln geht der Tanz ebenso ungeordnet weiter, die Geschehnisse springen quer durch Europa und mal vor und zurück in der Zeit. Immer wieder müssen sich die Leser selbst zusammenreimen, wo und wann die jeweilige Episode nun stattfindet. Um die Orientierungslosigkeit der Leser weiter zu verstärken, werden auch Orts- und Regions-Namen verwendet, die heute ungebräuchlich, veraltet oder in anderen Sprachen angegeben werden und in keiner Karte und keinem Lexikon mehr aufzufinden sind. Auch Hintergrundinformationen zum ersten Weltkrieg und den beteiligten Ländern, die für heutige, besonders jüngere, Leser sicherlich hilfreich sein könnten, fehlen leider völlig. Auch das Nachwort der Herausgeberin scheint sich eher an Wissenschaftler oder Studenten zu richten und ist in dieser Hinsicht nicht wirklich hilfreich. Eine Übersichtskarte )ebentueö mit den Routen der Einsätze von Vorhofen), Angaben der heutigen Ortsnamen (etwa in Fußnoten) und ein Glossar mit heute ungebräuchlichen Wörtern und fremdwörtern hätten es uns einfacher (oder überhaupt möglich) gemacht, den Geschehnissen im Buch zu folgen. Am Ende des Buches gibt es dann noch eine Sammlung mit ausgewählten Kriegsberichten aus den jahren 1914 und 1915 (mit meist etwas besseren Angaben zu Zeit und Ort). Obwohl wir die geschilderten Einsätze interessant fanden, hat uns doch gestört, daß wir den Ereignissen geographisch in den meisten Fällen nicht folgen konnten. Insgesamt hatten wir das Gefühl, das sich diese Ausgabe eher an Studierende und (Literatur-)Historiker denn an "normale" Leser richtet, was eigentlich schade ist und vielleicht bei vom proagierten Soldaten-Heldentum und Nationalismus leicht zu beeindruckenden jungen Lesern das Heldenbild des Soldaten ein wenig zurechtrücken könnte. |