Globalisierung, Gier und fehlende Bankenregulierung – sie alle wurden für die Krise der Weltwirtschaft verantwortlich gemacht. In Wahrheit sind dies nur Nebenschauplätze eines weit größeren Dramas. Eines Dramas, das in der Weltwirtschaftskrise von 1929 wurzelt und bereits seit den 1970-Jahren auf offener Bühne spielt: als die Welt wider besseres Wissen begann, mit ihrem Geld den "Globalen Minotaurus" Amerika zu nähren – so wie einst die Athener dem mythischen Fabeltier auf Kreta Tribute zollten.
Heute sind die USA, als Stabilisator der Weltwirtschaft, selbst nach- haltig geschwächt, und die Konsequenzen des Machtvakuums zeigen sich allerorten.
Sie machen vor allem eines klar: Stabilität in der Weltwirtschaft ist nicht umsonst zu haben; sie erfordert historische Entscheidungen – wie nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Hegemonialstellung Amerikas begann.
Statt hektischer Rettungsaktionen mit immer kürzerem Verfalls- datum ist eine grundlegende Debatte über Stabilitätspolitik, ist ein Neuanfang unvermeidlich.
In seinem provozierenden Buch, laut Verlag "von großer analy- tischer Klarheit und Überzeugungskraft", stellt Yanis Varoufakis die Diskussion über die Wirtschaftskrise vom Kopf auf die Füße. Er macht ihre historischen Entstehungsbedingungen deutlich und zeigt Wege zu ihrer Überwindung auf.
Yanis Varoufakis lehrt als Professor für Wirtschaftswissenschaften und ökonomische Theorie an der Universität Athen. In mehr als 20 Jahren Lehrtätigkeit in England und Australien (u.a. an den Universitäten von Sydney, Glasgow und Cambridge) hat er zahl- reiche wissenschaftliche
Werke veröffentlicht, u.a. "Foundations of Economics" und
"Game Theory: A critical text". Dies ist sein erstes Buch für ein
breiteres Publikum.
Aus dem Englischen übersetzt von Ursel Schäfer.
Deutsche Erstausgabe