Oktober 2015 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Olaf Stapledon:
|
Titel: Die Letzten und die Ersten Menschen Eine Geschichte der nahen und fernen Zukunft |
2.
|
Originaltitel:
Last and first men
|
Erscheinungsland
Original: GB |
Erscheinungsjahr
Original: 1930 |
Bei Piper erscheint im Oktober ein Science Fiction-Klassiker in neuer Sammlerausstattung. Dieses "visio- näre Zukunftsepos" der Science-Fiction-Legende Olaf Stapledon erzählt die Geschichte der Menschheit bis in die entfernteste Zukunft. Laut Verlag "einer der außerge- wöhnlichsten, faszinierendsten und ambitioniertesten Ro- mane aller Zeiten".
In diesem 1930 erstmals erschienenen Klassiker erzählt der Autor und Philosoph die gesamte Menschheitsge- schichte von der Gegenwart bis zum Sterben der letzten Galaxie.
- Was wird uns in 100 Jahren erwarten?
- Welche Zivilisationen werden in 1.000 Jahren regieren?
- Welche Kriege in 500.000 Jahren geschlagen?
- Welchen kosmischen Lebensformen werden wir in Milliarden Jahren begegnen?
... und wie wird die Menschheit wohl in undenkbarer, ent- ferntester Zukunft ihr Ende finden ...
Die deutsche Erstausgabe erschien 1983 im Original-Heyne-Verlag.
Aus dem Englischen übersetzt von Kurt Spangenberg.
Neuausgabe
|
Hardcover/gebundenes Buch mit Schutzumschlag
|
Direkt beim Verlag bestellen:
|
Piper Buch ca. 460
Seiten ISBN 3-492-70362-3 | Preis: 25,00 tEuro (D) 25,70 tEuro (A) 33,90 SFr (CH)
|
Beim onlineshop:
|
Unsere Meinung: Dieses Buch dürfte nicht gerade jedermanns oder jederfraus Geschmack sein, aber wer offen ist für Ungewöhnliches wird sich sicher intelligent unterhalten sehen. Das Buch liest sich mehr wie ein Geschichtsbuch, allerdings eines von der weniger staubigen Sorte, denn der Autor spart nicht mit sprachlichen und inhaltlichen Spitzen. Im Laufe des "Fluges über die menschliche Geschichte", bei der er nur ab und zu die Geschwindigkeit verlangsamt und eventuell auch einmal landet, kommen immer wieder auf diverse Gründe zun Tragen, warum eine der 18 Menschheiten untergeht. Meist sind es Arroganz, religöse oder andere Animositäten und natürlich ganz allgemein Dummheit. Das Buch ist nicht wirklich ein Roman, auch wenn es eine ansatzweise Rahmengeschichte gibt, in der einer der letzten Menschen die gesamte Überlieferung an einen Autoren um das Jahr 1930 überträgt, damit dieser sie zu Papier bringt. Es gibt kein(n) Helden oder Schurken, keine Verfolgungsjagden und dergleichen (abgesehen von der einen oder anderen Atomexplosion, bei der Inseln und Flugzeuge verschwinden), vielmehr steht die Entwicklung der Menschheiten als roter Faden im Mittelpunkt - bis zum bitteren überhitzten Ende des Sonnensystems, aus dem die Menschheiten in diesem Entwurf nicht herauskommen (sie verziehen sich statt dessen lieber in vrituelle Welten - kommt das jemandem bekannt vor?) Das Buch ist etwa 1930 gechrieben worden und bis zu diesem Zeitpunkt bleibt es relativ nahe an dem, was uns heute als Geschichte überliefert wurde, dann beginnt der Autor seinen Entwurf der möglichen Zukunft - und dabei bleiben wir, auch wenn es dem Perry-Rhodan-Autoren des Nachwortes nicht gefällt. (Es geht übrigen nicht, wie zu erwarten zurück bis zu den ersten Menschen von Odysse im Weltaum oder Am Anfang war das Feuer, das Buch setzt vielmehr ein, wenn es nach Ansicht des letzten Menschen eine erste Menschheit gibt, etwa um den ersten Weltkrieg. Vieles hat sich seitdem anders entwickelt, aber es gibt doch eine ganze Reihe Übereinstimmung mit der real existierenen Vergangenheit und Gegenwart seit 1930. Es werden Animositäten zwischen Staaten wie Frankreich und England beschrieben und die auf Mißverständnissen und Interessen gegründeten Kriege, die sich an nichtigen (weil so eigentlich nie geschehenen) Ereignissen entzünden. Die beschriebene Zukunft enthält dann Dinge, die noch heute Science Fiction sind, und die von Generationen von SF-Autoren "ausgeliehen" wurden - wie etwa das Terraforming. Die Übersetzung gefällt uns sehr gut, sie hat das sprachliche Augenzwinkern und die Seitenhiebe auf die scheinbar unausrottbare menschliche Dummheit gut in die deutsche Sprache übertragen. Die Aufmachung ist ebenfalls ungewöhnlich, denn der Schutz-Umschlag ist halbdurchsichtig und auf dem eientlichen Buchumschlag sind die Sterne und ein unbechädigter Erdball zu sehen - was uns deutlich besser gefällt, als das Bild auf dem Schutzumschlag. Warum der Verlag dieses Buch als Sammlerausstattung bezeichnet, bleibt uns dagegen unklar, denn es gibt keine weiteren Informationen zum Buch, nicht einmal, worin die "komplette Überarbeitung" dieser Neuausgabe bestanden hat, etwas, was den Sammler sicherlich interessiert. Das Nachwort finden wir nicht so besonders berauschend, aber man muß es ja nicht lesen. Insgesamt aber ein interessantes, gut geschriebenes, teilweise sarkastisch und ironisches, was die Schicksale der Menscheit und das Vertrauen des Autoren in seine Intelligenz nicht immer optimistisches, Buch, daß sich gut liest, aber sicherlich in "medizinischen Dosierungen" genossen werden sollte. Wer Action oder Lovestories und kernbeißige Helden sucht, wird eher weniger Freude an diesem Werk haben. Für uns ist es aber auf jeden Fall lesenswert, gut für die kleinen grauen Zellen und auf jeden Fall ein Tip. |