September 2021 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Erich Knauf:
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Titel: Donner über der Adria Nach einem Tagebuchroman von Karl Hans Schober |
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16.
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Originaltitel:
Originaltitel
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Erscheinungsland
Original: D |
Erscheinungsjahr
Original: 1932 |
Dieser Kurzroman erzählt von Ereignissen im Mittelmeer während des Ersten Weltkrieges aus der Perspektive eines einfachen Matrosen.
Es geht um die erste und einzige Ausfahrt der k.u.k.-Kriegsmarine mit ihrem unrühmlichen Ende, um Alltag und Schikane, um kleine Fluchten der Matrosen vor ihren Vorgesetzten und um den Matrosenaufstand von Cattaro.
Das alles laut Verlag meisterhaft erzählt in einer reduzierten, skizzenhaften Sprache, die dennoch sehr plastisch und lebendig ist ...
Zuerst 1932 als Fortsetzungsroman im Vorwärts erschienen
Mit einem Nachwort und einer Biografie Erich Knaufs von Jürgen Seul im Anhang
Mit dem Kurztext "Eine offene Rechnung" von Erich Kästner im Anhang
Mit der Reportage "Erste und letzte Ausfahrt der Flotte" von Egon Erwin Kisch (aus dem Buch Hetzjagd durch die Zeit, 1924) im Anhang
Herausgegeben von Jürgen Seul
Neuausgabe - Erstausgabe als Buch
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Broschiertes Buch / Paperback
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Regenbrecht Paperback ca. 120 Seiten ISBN 978-3-948741-05-1 Preis: 11,90 € (D) 12,80 € (A) ~ 18,00 sFr (CH)
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Unsere Meinung: Auch wenn der Verlag die "reduzierte, skizzenhafte Sprache" lobt, so hätten wir doch lieber etwas mehr "Butter bei den Fischen" gehabt. Angeblich liegt diesem Buch ein Tagebuch zugrunde, worin doch sicherlich die einzelnen Einträge mit Datum versehen sein dürften. Dennoch fehlt am Anfang jeder Hinweis darauf, wann und vor welchem Hintergrund sich die Ereignisse abspielen. Danach lernen die Leser nach und nach den Ich-Erzähler kennen und erleben zusammen mit ihm die folgenden Tage im Dienst des Vaterlandes mit all seinen Intrigen, Ränken und Ungerechtigkeiten mit und das Material den Mächtigen teurer war als Menschen. Ist man erst einmal eingetaucht in dieses Marineabenteuer, liest es sich flüssig und spannend bis zum bitteren Ende und heutige Leser erfahren eine Menge Hintergründe und Untergründe, die ihnen höchstwahrscheinlich in dieser Form im Schulunterricht nicht vermittelt wurden. Die Geschichte selbst nimmt etwa siebzig Seiten des Buches ein, den Rest ein Anhang mit Hintergrundinformationen und Erläuterungen. In diesem Anhang folgen ein ausführlicher Beitrag des Herausgebers zum Leben des Autoren Erich Knauf mit historiscen Fotos, Zeichnungen und Dokumenten, ein unglaublicher aber belegter Beitrag von Erich Kästner, der die Unmenschlichkeit der Nazibehörden bei der Ermordung Knaufs und tausender anderer deutlich macht. Zum Thema des Buches folgt dann noch eine Reportage von Egon Erwin Kisch zur ersten und letzten Ausfahrt der Flotte, von der auch im vorherigen Buch erzählt wurde. Den Abschluß bilden dann noch unter der Überschrift Anmerkungen die Erläuterungen zu den im Buch durchnumerierten Wörtern und Textstellen (getrennt nach Buch und Anhang) und ganz zuletzt dann das Inhaltsverzeichnis, das für uns besser an den Anfang des Buches gepaßt hätte. Insgesamt ist dies ein dünnes, kurzes Buch, das es aber in sich hat. Für uns trotz des für uns eher irritierenden Einstiegs auf jeden Fall ein lesenswertes Buch und ein Tip. |