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Das waren neue Seiten
Dezember 2019
Autor/Herausgeber/Reihe:
Sarol Shahbazian:
Titel:
Unerwünschte Gefühle
Roman
11.
Originaltitel:
Originaltitel
Erscheinungsland
Original: A
Erscheinungsjahr
Original: 2019
Georg hatte nicht die Kraft, sich seinem Vater zu widersetzen. Und so absolvierte er die Schule, die dieser wollte, kümmerte sich im väterlichen Weinbaubetrieb um die Kunden und den gesamten Vertrieb. Und nun mußte er auch noch die Frau heiraten, die der Vater für ihn ausgesucht hatte!
Bald stellte sich Nachwuchs ein – erst ein Sohn, dann eine Tochter. Hatte also doch geklappt mit der arrangierten Ehe! Oder doch nicht?
Wieso beschlich Benny und Bettina in ihrer gesamten Kindheit und Jugend das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte in ihrer Familie? Die Eltern stritten zwar nie miteinander, aber in ihrem Schweigen lag etwas Geheimnisvolles. Ein Scheinfrieden, eine gewisse Unehrlichkeit. Was hatten die beiden zu verbergen?
Als Benny eines Tages von der Existenz weiterer Familienmitglieder erfuhr und seine Freundin Georg in einem Wiener Park beobachtete, kam plötzlich Licht ins Dunkel ...
Nach Übersetzungen/Erklärungen spezieller öster- reichischer Ausdrücke kann man beispielsweise auf den Webseiten von Wikipedia oder dem Österreichischen Wörterbuch suchen.
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Originalausgabe
Taschenbuch mit Klappenumschlag
Berger Taschenbuch ca. 150 Seiten Format ca.12x19cm ISBN 978-3-85028-915-3 Preis: 14,90 € (D) - 14,90 € (A) 22,90 SFr (CH)
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Unsere
Meinung:
Zunächst einmal war es erfreulich, daß dies einer wenigen Bücher ist, bei dem der Verlag nicht dreiviertel der Geschichte samt Schlußpointe im Rückseitentext verrät. Der Leser ahnt zwar schon zu Beginn das eine oder andere, aber es bleibt dennoch die Frage offen, wohin die Reise geht. Schon bald wird deutlich, daß schwerwiegende Familiengeheimnisse verheimlicht und verdrängt werden, aber erst am Ende des Buches erfährt der Leser die ganze Geschichte und ihre Hintergründe. Bis dahin lernt der Leser oder die Leserin noch einige interessante Nebenfiguren kennen, die zum Teil auch zu Handlungsträgern werden und die ihre ganz eigenen Persönlichkeiten und Geschichten in die Erzählung einbringen wie etwa eine ziemliche coole Zimmerwirtin. Und mit den neuen Personen kommen unerwartete Wendungen. Und natürlich werden die diversen Handlungsstränge ganz gemein miteinander verwoben. Dazu kommen noch einiges Interessantes aus der wiener Geschichte und Kultur eingebunden, wie etwa die Erwähnung von Ein echter Wiener geht nicht unter, was so etwas wie die österreichische Variante von Ekel Alfreds Ein Herz und eine Seele war. Und gegen Ende des Buches wird es fast zu einem Krimi. Für Leser, die nicht aus Österreich stammen, hätte es fast die Möglichkeit gegegben, durch deutsche Figuren im Buch (denen das eine oder andere erklärt wird), etwas wienerisch lernen, aber leider wird einiges nicht übersetzt, wenn zum Beispiel die norddeutsche Figur nach der Bedeutung des Wortes sekkieren (piesacken) fragt, aber es dann einfach ohne Erklärung fallengelassen wird. Auch zu den Begriffen wie Sager (pointierter Ausspruch) werden keine Ezzes (Tips, gute Ratschläge) gegeben. Leider fehlt auch am Ende ein Glossar, wie es in bayerischen Lokalkrimis häufig zu finden ist. Womit wir bei den Kritikpunkten an diesem Buch angelangt sind. Für uns gab es einige Unstimmigkeiten, die uns das Lesevergnügen deutlich eingeschränkt haben. Einige Beispiele: Auf Seite 44 soll/will Benny mit Tina reden, was nicht weiterverfolgt wird. Später, bevor jemand nach Wien kommt, wo Benny jetzt wohnt, schickt der Besucher eine email in Bennies altes Heimatdorf, in der allerdings steht, daß er/sie nach Wien kommt? Das sind noch harmlose Dinge, aber besonders störend wurde es - weil dies die Geschichte unlogischerweise in die Länge gezogen hat - als auf Seite 102 jemand erzählt, wo er Didi zuerst getroffen hat, auf Seite 120, also fast ganze 20 Seiten, die mit der Suche (natürlich unter Ausschluß der zuvor genannten Örtlichkeit) verbracht werden, denkt man darüber nach, daß man ja mal fragen könnte, wo Didi verkehrt und auf Seite 130 weiß er es plötzlich wieder. Das hat uns ehrlich gesagt, ziemlich genervt und sieht ein bißchen nach Seitenschinden aus. Unlogisch - oder soll das ein Beispiel für weiblich Logik sein? - ist auch, daß Nadine auf Seite 109 eine ganz bestimmte Argumentation vorschlägt, 20 Seiten später macht sie ihren Gesprächspartner dafür zur Schnecke, daß er eben diese Argumention verwendet hat. Außerdem haben wir uns an einer Stelle doch gewundert, daß Silke plötzlich mehr über ein Gespräch weiß, bei dem sie nicht anwesend war, als Benny der sehr wohl dabei war. Ansonsten ist dies für uns ein gut lesbares, spannenendes und unterhaltsames Buch mit teilweise überraschenden Wendungen, die nicht zuletzt auch die Hauptperson Georg betreffen, für den man als Leser zu Beginn noch Mitleid empfinden dürfte, was sich im Laufe der Geschichte durchaus als Fehleinschätzung herausstellen könnte. Trotz der genannten Schwachpunkte ist dieses Buch für uns auf jeden Fall ein Tip.
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