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Das waren neue Seiten
März 2018
Autor/Herausgeber/Reihe:
Tim Herden:
Titel:
Schwarzer Peter
Hiddensee-Krimi, Bd. 5:?
6.
Originaltitel: Originaltitel
Erscheinungsland
Original: D
Erscheinungsjahr
Original: 2018
Bei mdv erscheint im März der fünfte Roman der Hiddensee-Krimi-Reihe Damp und Rieder ermitteln von Tim Herden.
Als kleiner Schock wird für viele Leser dieser Serie vielleicht der Untertitel dieses Buches kommen, denn dies ist ... Der letzte Fall für Rieder und Damp.
Der Unternehmer und Kunstsammler Werner Gilde ist auf Hiddensee verstorben. Am offenen Grab bezichtigen sich Witwe und Sohn gegen- seitig, Gilde ermordet zu haben.
Die Inselpolizisten Ole Damp und Stefan Rieder glauben zunächst, es ginge bei dem Streit nur um das Erbe. Besaß Gilde doch eine wertvolle, einmalige Kunstsammlung mit Werken des Hid- denseer Künstlerinnenbundes.
Doch dann wird sein bester Freund, der Insel- maler Hans Kempe, tot am Boddenufer ge- funden. In seinem Haus entdecken die Poli- zisten eine Fälscherwerkstatt. Der Betrug mit Kunstwerken scheint das Motiv für den Mord zu sein.
Und dann stellt sich tatsächlich heraus: Auch Gilde wurde getötet. Mit Gift.
Damp und Rieder stehen bei ihren Ermitt- lungen wieder am Anfang ...
Voraussichtlich im Februar 2020 soll Band 6 der Hiddensee-Krimi-Reihe - allerdings mit den Ermittlern Blohm und Rieder statt Damp und Rieder - unter dem Titel Süderende
ebenfalls als mdv-Paperback erscheinen.
mitteldeutscher verlag Insel-Krimi Paperback ca. 300
Seiten ISBN 3-95462-758-2 Preis: 12,00 € (D) - 12,40 € (A) 17,90 SFr (CH)
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Unsere
Meinung:
Was auch immer der geneigte Leser sich beim Titel Schwarzer Peter gedacht haben mag, welche Verbindungen gezogen und Anspielungen erwartet - die Wahrheit ist leider viel simpler. Schwarzer Peter ist eine Bucht zwischen Gellen und Hiddensee, an der es zeitweise einen Durchbruch der Insel gab. Bis zum Durchbruch dieses letzten Falles von Rieder und Damp wird der Leser allerdings mit auf eine lang(amtig)e Ermittlungsreise genommen, die teilweise doch sehr ausufert. Dabei fängt es äußerst interessant und spannend mit einer Vorgeschichte an, die mit dem ersten Toten des Buches endet. (Und wir müssen sagen, dieser und der letzte Tote in diesem Band waren die packensten des ganzen Buches.) Nach dem spannenden Einstieg flacht die Geschichte erst einmal gewaltig ab und dem Leser wird das Gezicke einer stereotypen jungen Witwe eines neunzigjährigen Unternehmers und dessen in die Jahre gekommenen Stiefsohns in aller epischen Breite vorgesetzt. Überhaupt scheinen alle weiblichen Wesen in diesem Roman entweder megazickig, überdreht oder völlig ausgerastet zu sein. Nachdem sich beide potentielle Erben gegenseitig wegen Mordes angezeigt haben, kommen die Ermittlungen gemächlich in Gang. Unterdessen erfährt der Leser einiges Interessante über die Insel(n) und die Malerinnen des Hiddenseer Künstlerinnenbundes. (Auch wenn es im Laufe des Buches für uns doch manchmal etwas übetrieben wird mit der Wissenübermittlung zu Lasten der Kriminalgeschichte). Und er erfährt jede Menge völlig Uninteressantes über Hiddenseer Sommerhäuser, deren mangelnde Winterfestigkeit und die Wasserrohre in denselben. Und über ein fehlendes Internet und WLAN. Und ein bißchen Schleichwerbung für Hiddenseer Geschäfte ist auch noch untergebracht. Irgendwo dazwischen kommt dann endlich die nicht mehr erwartete Information, daß der inzwischen unter die Erde gebrachte Verstorbene in der Tat ermordet wurde. Die Ermittlungen werden dann teilweise auch wieder interessant, richtig spannend würden wir es nicht nennen, denn immer wieder schweift das Buch in die Privatleben der Inselbewohner ab. Da ist unter anderem der gute Herr Rieder dabei, Vater zu werden (wovon er erst kurz vor der Geburt von seiner - natürlich zickigen - Ex-Freundin erfährt, die nebenbei auch die Ermittlungen etwas aus der Bahn bringt). Immer wieder agiert Damp während der Ermittlungen "abwesend" und ungewohnt, ist sogar dabei seine Wohnung zu renovieren, woraus er ein Geheimnis zu machen versucht, während er mit Farbeimern im Einsatzwagen durch die Gegend fährt. Und er wechselt ab und zu die Uniformfarbe! Auf der anderen Seite wird der Leser ganz unauffällig über die Schaffung einer neuen Truppe namens Soko Bäder-Polizei informiert, an der einige der dem Leser bekannten Ermittler beteiligt werden sollen. Damit wird das Einsatzgebiet von Rieder & Co ausgeweitet und soll vom Darß über Rügen bis nach Usedom reichen. Der Hauptstandort wird nach Stralsund verlegt. Ein Schelm, der eine Absicht dahinter vermutet. Währenddessen geht die - überdrehte - Polizistin Nelly Blohm auf eigene weitgehend illegale Faust einer Nebenhandlungs-Spur nach. (Hatten wir den wichtigen Punkt erwähnt, daß sie eine Affaire mit Rieder und eine geile einem Hubschrauber-Piloten hatte?) Nach endlos hingezogenen Ermittlungen, bei denen der Groschen bei den Ermittlern immer mal wieder fällt, wenn auch in Cent-Stücken, mit ebensovielen Nebenarmen wird der Täter - den aufmerksame Leser schon lange vorher erahnen konnten - durch seine eigenen Aktionen im Rahmen einer aufgesetzten Action-Sequenz schließlich dingfest gemacht. Sowohl das Motiv des Täters, die Mordwaffe und die Aktion, die zu seiner Ergreifung geführt haben, konnten uns nicht wirklich überzeugen, erschienen doch sehr weit hergeholt. Am Ende wird es dann doch noch einmal interessant, denn der Leser wird gekonnt in die Irre geführt, als es um den letzten Toten dieses Buches geht. Das Ende erreicht dann auch wieder die Qualität des Prologes und rundet die Geschichte auch sehr gut ab. Alles in Allem hätte es ein ganz netter Krimi für Zwischendurch sein können, wenn die Privatleben nicht einen so großen Raum bekommen hätten. Und wie schon erwähnt, hat der Autor in diesem Buch Hinweise hinterlassen, daß es auch nach diesem "letzten Fall für Damp und Rieder" weitergehen könnte. Klar ist, daß das Ermittlerduo so nicht mehr auftreten wird, aber er hat auch in einem Interview angedeutet, daß eine neue Konstellation andernorts jedoch möglich ist. Ob das wohl mit einer Soko Bäderpolizei zusammenhängen könnte? Oder es vielleicht auch einen Ableger in der Rhön geben könnte? Warten wir es ab. Irgendwann wird der Groschen schon fallen, wenn auch nur in Cent-Stücken ...
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