September 2010 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Claude Izner*):
|
Titel: Madame ist leider verschieden Victor Legris, 1:7 |
4.
|
Originaltitel:
Mystère rue des Saints-Pères
|
Erscheinungsland
Original: F |
Erscheinungsjahr
Original: 2003 |
Es ist wieder mal an der Zeit, einen neuen Detektiv in der Bücherbar vorzustellen. Diesmal zur Abwechslung einen französischen. Seit 2003 schreiben die beiden Schwestern Liliane Korb und Laurence Lefèvre neben ihren Solo-Werken auch gemeinsam die Krimi-Reihe um den Pariser Buchhändler und Hobbydetektiv Victor Legris. Inzwischen sind sieben Romane dieser in Frankreich und England sehr erfolgreichen Reihe erschienen. Bei Pendo erscheint in diesem Monat endlich der erste Band auch in deutscher Sprache.
Es ist kein gewöhnlicher Tag, als der Buchhändler Victor Legris seinen Laden in der Rue des Saints-Pères verläßt und den Weg in Richtung Eiffelturm einschlägt. In Paris findet im Jahr 1889 gerade die Weltausstellung statt, und das neu errichtete Bauwerk ist die umstrittene Sensation. Durch die Menschenmassen bahnt sich Victor einen Weg in die luftige Höhe, wo er mit seinem Partner dem Japaner Kenji Mori, verabredet ist.
Nur wenige Auserwählte dürfen sich dort in das Goldene Buch eintragen. Darunter auch Madame Eugénie Patinot, die kurz darauf inmitten des Trubels zu Boden sinkt und ihr Leben aushaucht. Doch ist sie nur eines der Opfer in einer rätselhaften Reihe von Todesfällen, die sich immer infolge eines Bienenstichs ereignen – und immer, wenn Victor Legris gerade in der Nähe ist.
Die kleine Buchhandlung in Saint-Germain-des-Prés wird zum Schlüssel bei der Aufklärung einer mysteriösen Mordserie – und der Buchhändler unfreiwillig zum Ermittler ...
Aus dem Französischen übersetzt von Gaby Wurster
*) Claude Izner ist ein Pseudonym, unter dem die Schwestern Liliane Korb und Laurence Lefèvre gemeinsam die Krimireihe um Victor Legris schreiben.
|
Hardcover mit Lesebändchen |
|
Pendo Hardcover ca. 330 Seiten
ISBN 3-86612-249-7 |
Preis: 17,95 tEuro (D) 18,50 tEuro (A) 30,90 SFr (CH) |
|
Unsere
Meinung: Wir haben es ja ganz gerne, wenn ein Buch langsam anfängt, aber irgendwann sollte es, gerade bei einem Krimi doch schon losgehen. Diesem für unseren Geschmack ziemlich langatmig und in wenig lesefreundlicher Sprache geschriebenen Buch wäre wohl der tröge Originaltitel "Mystère rue des Saints-Pères" eher angemessen gewesen als der nicht vorhandene Spritzigkeit andeutende deutsche Titel. (Der seltene Fall, in dem der deutsche Titel besser ist als das Buch. Daür sind scheinbar "Leser und Leserinnen" einer Werbeagentur unterwegs gewesen und haben bei diversen Buchshops diverse wohlformulierte brilliante Kritiken hinterlassen.) Ellenlang und ermüdend ziehen sich eine schmachtende Liebesgeschichte, Familienbeziehungen und Kindheitserinnerungen, eine endlose Weltausstellungsbeweihräucherung und das wahnsinnig interessante Geheimnis des väterlichen Freundes hin. Zudem liest sich die deutsche Übersetzung gar schröcklich hölzern, ist mit mehr als merkwürdigen Synonymen gebräuchlicher Begriffe formuliert und an manchen Stellen fehlt uns komplett der Durchblick, wie die gelesene Passage überhaupt in die Romanhandlung passen soll. Die Geschichte selbst nebst Auflösung ist wenig originell und erscheint uns doch arg konstruiert. Äußerlich dagegen sehr schön gemacht, mit farbiger Paris-Karte im Einband. Leider mußte der Verlag der grassierenden Unsitte folgen und dem Buch den Untertitel "Ein Paris-Krimi" verpassen. Hätte sonst wohl keiner bemerkt, wo der spielt und wir vermuten, daß diesem Trend folgend Sherlock Holmes-Romane in Zukunft als "London-Krimis" untertitelt werden. Für uns eine herbe Enttäuschung und es ist mehr als unwahrscheinlich, daß wir weitere kostbare Lese-Stunden mit den folgenden Bänden der Reihe verschwenden werden. |