März 2010 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Max Bronski:
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Titel: Nackige Engel Gossec, Bd. 4:5 |
2.
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Originaltitel:
Originalausgabe |
Erscheinungsland
Original: DE |
Erscheinungsjahr
Original: 2010 |
In diesem Monat erscheint bei Kunstmann der vierte und vorläufig letzte Roman der Krimi-Reihe um den Münchner Trödler Gossec.
Darin erfährt der geneigte Leser von einem Mord, der keiner gewesen ist, von einer Geheimloge, die sich als harmloses networking bayerischer Couleur entpuppt, und von alten Freunden, von denen einer bereit ist, über Leichen zu gehen.
Wilhelm Gossec, der etwas grantige Antiquitätenhändler – oder besser gesagt Trödler, mit dem untrüglichen Gefühl für Gerechtigkeit, will nach einer durch etliche Biere beflügelten Diskussion seinem Freund Julius beweisen, daß der Münchner heute noch genauso anfällig ist für den "Führer" wie einst. Er greift in seinen Klamottenfundus, verkleidet sich und zieht los.
Eine Schnapsidee – leider mit höchst problematischen Folgen. Er trifft auf eine Mahnwache von Neonazis und rettet sich nur mit Mühe.
Am Tag danach muß er in der Zeitung lesen, daß seine Aktion einem bekannten Kabarettisten in die Schuhe geschoben wird und die Neonazis Vergeltung geschworen haben.
Kurz darauf ist der Kabarettist tot und Gossec findet sich bewußtlos in dessen Wohnung wieder ...
Originalausgabe
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Bisher sind in dieser Reihe erschienen:
Aktualisierung Juli 2016:
Ende September 2016 soll bei Kunstmann unter dem Titel
Der Pygmäe von Obergiesing
ein neuer Fall für Gossec erscheinen.
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Direkt beim Verlag bestellen:
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Kunstmann Hardcover ca. 200 Seiten ISBN 3-88897-644-8 |
Preis: 16,90 tEuro (D) 17,40 tEuro (A) 29,90 SFr (CH) |
Beim onlineshop:
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Unsere
Meinung:
Sehr gut geschriebene und zu lesende intelligente Krimiunterhaltung mit einem von leichten Selbstzweifeln gequälten Ich-Erzähler, was den aber nicht sonderlich daran hindert, mit Vollgas in jedes Fettnäpfchen zu rasen, das seine Wege kreuzt. Letzteres könnte auch ein wenig daran liegen, daß seine feinfühligste Methode und seine ausgefeiltesten Pläne meist eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Verhältnis zwischen einem hörnertragenden Huftier und einem unifarbenen Textilstück oder auch einem Mauerwerk und dem oberen Halsabschluß haben. Nicht verwunderlich also, er nach knapp 150 Seiten nicht viel mehr erreicht hat, als zu wissen, daß er nichts weiß – ja darüber hinaus, daß sogar alltägliche Gewissheiten verschwunden sind. Nachdem also Hobby-Detektiv (und Leser) erstmal gehörig im Kreis gedreht worden sind, um dann zielstrebig geradewegs aufs Ziel losgehen können, steigern sich Spannung und Tempo auf den letzten 50 Seiten nochmals bis zum – möglicherweise – ulltimativen Showdown für Gossec. Der Roman folgt dabei zwar dem grantigen und ruppigen Naturell seines Erzählers, wird dabei aber nie – wie man durch diverse Vorankündigungen etc. befürchten könnte – vulgär oder nur brutal wie viele "Krimis" besonders US-amerikanischer Herkunft. Das einzige, was an dem uns vorliegenden Buch zu bemängeln wäre, ist die innere Verarbeitung, die auch bei schonendem Gebrauch des Buches leichte Auflösungserscheinungen zeigte. (Aber das kann eventuell auch daran gelegen haben, daß wir ein Montagsexemplar erwischt haben.) Achja, die nackigen Engel spielen eigentlich für den Fortgang der Geschichte keine wirklich tragende Rolle ... |