Im ersten Band haben die Leser Marco, den "Helden" dieser Reihe kennengelernt (und seinen kleinen Bruder). Als die Vereinten Nationen am 10.12.1948 in New York die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte veröffentlichten, war Marco noch nicht einmal geboren. Mittlerweile 24jährig, gutaussehend und selbstbewußt schwul, kann er sich von seiner Tätigkeit als Escort ein geräumiges Haus an der irischen Südwestküste und viele weitere Annehmlichkeiten leisten. Marco fühlt sich privilegiert, denn offen schwul leben zu können ist selbst in der heutigen Zeit nicht überall auf der Welt selbstverständlich. Marco fragt sich, ob es am Ende also nur Zufall ist, wo das Sperma und die Eizelle der eigenen Eltern sich vereinigen, und Schicksal, ob einem seine Veranlagung ein gutes Leben auf der Sonnenseite des Lebens ermöglicht, oder ob sie einen ins Gefängnis oder in die Todeszelle führt? Er beschließt, daß den Menschen im Schatten geholfen werden muß. Dieser Meinung ist auch Simon, der bei einer Menschenrechtsorganisation aktuell für die Region Naher Osten zuständig ist.
Freudig sagte Marco zu, als Simon, einer von Marcos Stammkunden ihn als Begleiter für eine Reise ins türkische Antalya buchen wollte. Und während Simon und Marco das Klima, die Landschaft, die kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten und ihre Zweisamkeit an der türkischen Riviera genossen, bahnte sich unweit von ihnen eine Tragödie an. Spätestens als ein nackter, junger Mann von einer Brücke, der von Antalya nach Side führenden Autobahn fiel die sein Urlaubsflirt Ali und er wenige Sekunden später passiert hätten, erkannte Marco, daß in seinem Gastland vieles wohl nicht so war wie es auf den ersten Blick schien. In den konservativen, ländlichen Regionen des Landes wurde Schwulsein offenbar nur dann akzeptiert, wenn man es – wenn überhaupt – diskret auslebte. Und wenn man nicht darüber sprach. Während Simon allein nach Irland zurückflog, versuchten Marco und Ali hinter das Geheimnis des jungen Unfallopfers Muhamed zu kommen. Wie die Fäden zusammenhingen und welche Rolle dabei Özcan, Yusuf, Serkan, Nese und Ibra spielten, wurde ihnen erst nach und nach klar. Marco und Ali ksmen sich und der Lösung des Geheimnisses immer näher. Und sie fanden auch, daß nicht nur viele Menschen, sondern auch die türkische Polizei den ersten Menschenrechts-Artikel - nämlich, daß alle Menschen frei und gleich an Würde und Rechten geboren seien - offenbar nicht verstanden haben oder gar nicht verstehen wollten. Derweil kümmerte sich Marcos jüngerer Bruder Fabio zuhause in Irland um Marcos Haus und Hund. Und nicht nur Fabios Pläne, als Escort für Damen quasi in die Fußstapfen seines Bruders zu treten, sorgten bei Marco regelmäßig für Verwunderung und Belustigung. Und während sich an der türkischen Riviera die Ereignisse überschlugen, saß Fabio zuhause allein im Whirlpool und wartete sehnsüchtig auf die Rückkehr und die zärtlichen Hände seines über alles geliebten älteren Bruders.
Auch im zweiten Band der Reihe spielen Menschen- und Minderheitenrechte wieder eine zentrale Rolle. Nach den ihn schockierenden Erlebnissen während der Reise an die türkische Riviera gönnt sich Marco, mittlerweile 25 Jahre alt, eine dreiwöchige Ferienreise nach Südafrika, einem Land, das auf seiner persönlichen To See-Liste seit jeher ganz oben gestanden hatte.
Auf dem Roadtrip, der Marco von der am Indischen Ozean gelegenen Millionenstadt Durban mit einigen Abstechern schlußendlich nach Kapstadt führt, begleiten ihn sein jüngerer Bruder Fabio und zwei weitere Freunde: Peter, ein Bekannter von Marco und Fabio aus Irland, der seit einigen Jahren in Durban lebt, und dessen Lebensgefährte Tommy, ein waschechter Südafrikaner.
Dabei lernen die vier jungen Männer interessante Menschen kennen, wie zum Beispiel Enea, den attraktiven und stürmischen Kellner aus Knysna, den sechzehnjährigen Schüler David, der mit seiner Pflegemutter und Tante außerhalb von Kapstadt lebt, oder Pat, eine frühere Reisebekanntschaft von Monica, der Schwester von Marcos Stammkunden Simon, der die Reise seines Lieblings-Escorts und Freundes Marco selbstverständlich von Irland aus mitverfolgt.
Die Freude von Marco und seinen drei Begleitern über die atemberaubend schöne, südafrikanische Landschaft, die üppige Flora und Fauna, die Offenherzigkeit und Gastfreundschaft der Menschen und das sommerlich-warme Weihnachts- und Neujahrswetter wird jedoch zusehends getrübt von schrecklichen Vorkommnissen im sozialen Schatten, die die vielen Millionen Touristen, die alljährlich das Land am Kap bereisen, für gewöhnlich nicht mitbekommen.
Daß auch in der selbstdeklarierten Regenbogennation das offene Bekenntnis zu einem Leben unterm Regenbogen leider nur allzu oft mit unermeßlichem Leid und großem Schmerz verbunden ist, wird im Laufe der Reise immer deutlicher. Auch daß David und Tommy weitaus mehr gemeinsam haben als nur ein kurzes Techtelmechtel über Grindr, wird erst am letzten Abend des alten Jahres klar, beim Warten aufs Feuerwerk auf dem Signal Hill oberhalb von Kapstadt. Und auch, daß ebendiese gemeinsame Geschichte von David und Tommy sehr eng mit dem Thema Sexuelle Gewalt des Zeitungsartikels verbunden ist, an dem Faith als Journalistin schon seit Längerem akribisch arbeitet.
Selbst ohne die Unterstützung vor Ort von Simon, der Marco aus Termingründen auf dieser Reise nicht begleiten kann, ist Marco klar, daß den Menschen im Schatten des Regenbogens geholfen werden muß ...
Empfohlen für Leser ab 18 Jahren
Originalausgabe
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Broschiertes Buch / Paperback
Bisher ist in dieser Reihe erschienen:
Band 1
Marco. Escort. In Antalya (03/2022)
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