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Das waren Neue Harte ...
Hallo,
und weiter geht's mit dem Neuen Harten Nummer 2 für diesen Monat ...
Viel Spaß!
das
Bücherbar-Team
Oktober 2018
Autor/Herausgeber/Reihe:
Guillermo Arriaga:
Titel:
Der Wilde
2.
Originaltitel: El Salvaje
Erscheinungsland
Original: MEX
Erscheinungsjahr Original: 2016
Juan Guillermos aufregendes und raues Leben spielt sich über den Dächern von Mexiko-City ab. Als sein Bruder stirbt, stürzt auch Juan in einen tiefen Abgrund. Guillermo Arriaga schreibt die epische Geschichte von Schuld und Rache neu - in einer Welt, in der der Tod kein Fremder ist.
Juan Guillermo kennt Mexiko-City besser als jeder andere. Mit seinen Freunden streift er durch sein Viertel, gewinnt Mutproben über den Dächern der Stadt und hält die Direktorin der Schule auf Trab.
Sein großes Idol dieser unbeschwerten Tage ist sein großer Bruder Carlos. Ein belesener und ge- schäftstüchtiger junger Mann, der für Juan unan- tastbar zu sein scheint.
Dann wird Carlos ermordet und Juan muß sich der grausamen Frage stellen, ob er seinen Tod hätte verhindern können. Er sinnt auf Rache, doch erst die Schicksalsgemeinschaft mit der schönen Chelo und einem gefährlichen Wolf zeigt ihm einen Weg aus dem Strudel von Verzweiflung und Gewalt ...
Aus dem Spanischen übersetzt von Matthias Strobel
Deutsche Erstausgabe
Gebundenes Buch/Hardcover mit Schutzumschlag
Klett-Cotta Buch ca. 740 Seiten ISBN 3-608-96177-1 Preis: 26,00 € (D) 26,70 € (A) 36,90 SFr (CH)
Der Wilde ist wie bei vielen Romanen aus dem südamerikanischen oder spanischen Sprachraum auch als Sinnbild zu verstehen. Und natürlich wird neben viel Brutalität, ausführlich beschriebenem Sex und grober Sprache auch eine Menge mytisches und sagenhaftes mit der Geschichte verquirlt oder einfach nur als Vorsatz für die Kapitel benutzt. Zurück zum Titel. Da sind der wilde, Ich-erzählende Juan, der arg dramatisiert über den Verlust des totgeborenen Zwillingsbruder leidet, was an allen passenden und unpassenden Stellen im Roman wieder aufgewärmt wird und später taucht noch ein ebenso unzähmbarer Wolf auf, der sich aber natürlich von seinem menschlichen Gegenpart zum Schoßhündchen verwandeln läßt und in diesem dem Plan aufkommen läßt, den Wolf zu der Zuchtstation in Kanada zurückzubringen, von der er verkauft wurde, und ihn dort in wilde Freiheit zu entlassen. Von der Reise dorthin handelt der größere Teil der zweiten Buchhälfte. Wild ist auch der Aufbau der Geschichte selbst. Da werden von der ersten Seite an die Geschehnisse vorweggenommen, die folgen werden, so daß der Leser nur noch erfahren muß, wie es jeweils abläuft. Dsmit nicht genug, springt die Handlung zudem auch wild in der Zeit herum. Da ist der wilde Erzähler erst bereits als kleiner Perversling von der katholischen Eliteschule geflogen, dann ist er plötzlich wieder jünger und Schüler ebendort. Seine Wildheit führt natürlich zu inneren und äußeren Wunden und zu einer wilden Sexbeziehung zu einer ebenso wilden und verwundeten Partnerin. Insgesamt war uns das Buch zu wild - das völlig unmotivierte und schwer nachzuvollziehende Hin- und Herspringen hat den Lesefluß nicht wirklich unterstützt, die Geschichte so zu erzählen, daß erst alles vorangekündigt wird, nimmt auch einen großen Teil der möglichen Spannung und die überladenen sinnbildlichen Darstellungen und "Kompositionen" waren schon sehr nahe daran, stereotyp und klischeehaft zu sein (und mehr als einmal wurde diese Grenze für uns überschritten). Obwohl es teilweise ganz interessant war, haben für uns die oftmals extreme Langatmigkeit, die Brutalität und grobe Sprache nicht eben dazu beigetragen, dieses Buch gerne zu lesen.
Neue Harte-Archiv – neu und interessant in diesen zwei Monaten
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